Online-Sportzeitung für den Norden 24_20

SEITE 10 FUSSBALL HAMBURG KREISLIGA 8 Der TSV Holm hat Personalsorgen Wolf will neue Spieler – und als 50-Jähriger nicht mehr selbst kicken Nicht mehr selbst gegen den Ball treten möchte der neue Holmer Trainer Oliver Wolf. Foto: BS (Archiv) Ein runder Geburtstag stand am 1. Juli im Hause Wolf an: Oliver Wolf feierte im Kreis seiner Familie seinen 50. Ehrentag. Am Abend des nächsten Tages stand er trotz- dem auf dem Rasen des Holmer Waldstadions: „Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps“, erklärte Wolf, der in diesem Sommer das Traineramt von Arne Frank, der den TSV nach drei Jahren und zwei Aufstiegen verließ, übernahm – und seither einmal wöchentlich Probetrainingseinheiten für inte- ressierte Spieler anbietet. „Alle Ak- teure, die Lust haben, in der kom- menden Saison in der Kreisliga anzugreifen, sind herzlich einge- laden, im Training einmal mitzu- wirken – natürlich unter Einhaltung der Corona-Regeln“, erklärte Wolf. Mit der Lebenserfahrung eines hal- ben Jahrhunderts und der fußbal- lerischen Reife, die er sich als Stürmer bei höherklassigen Sta- tionen unter anderem bei Altona 93, beim SV Lurup und beim SC Concordia aneignete, ist es die Aufgabe von Wolf, eine neue Mannschaft aufzubauen. Ob ihn Kay-Uwe Sradnick dabei in dem Maße, wie es zunächst vom TSV- Vorstand angedacht war, unter- stützen wird, ist fraglich. Sradnick, der einst ebenfalls höherklassig aktiv und nun als Holmer Senio- ren-Spieler von Hermann Köhler für das Traineramt vorgeschlagen worden war, konnte zuletzt aus ge- sundheitlichen und privaten Grün- den nicht bei jeder Übungseinheit anwesend sein. „Leider haben uns von dem bis- herigen Kader einige Spieler ver- lassen“, berichtete Wolf. So ist un- ter anderem Tobias Peitz zum SV Eidelstedt zurückgekehrt, was in- sofern verständlich ist, als dass er auch in Eidelstedt lebt. Unklar ist noch, ob Toptorjäger Marco Clau- sen dem TSV die Treue hält. „So oder so brauchen wir neue Spie- ler“, so Wolf, der betonte: „Mit ei- nem zu knappen Kader in die kom- mende Saison zu gehen, würde keinen Sinn ergeben.“ Das Damo- klesschwert, die Erste Mannschaft so, wie schon im Sommer 2016, als dank einer starken Rückrunde unter Coach Sandor Horvath noch der Klassenerhalt in der Kreisliga 7 gelungen war, vom Spielbetrieb zurückziehen zu müssen, schwebt also weiter über dem Sportzen- trum. Die Spieler des Alt-Herren-Teams würden die Liga-Mannschaft „na- türlich auch zukünftig unterstüt- zen“, so Wolf, der selbst in der ver- gangenen Saison noch sieben Mal in der Kreisliga 8 ausgeholfen hatte – und dabei mit vier Treffern der zweitbeste TSV-Schütze hinter Clausen (neun Tore) war. „Es kann aber nicht unser Ziel und Anspruch sein, dass wir ‚alten Recken‘ es weiterhin richten müssen“, würde Wolf gerne darauf verzichten, sich auch in seinem 51. Lebensjahr noch selbst mit Gegenspielern, die nicht einmal halb so alt sind wie er, messen zu müssen. BS

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