Online-Sportzeitung für den Norden 28_20

FUSSBALL 2. BUNDESLIGA SEITE 03 tag selbst zu beschenken (21. Minute). Die erste nennens- werte Offensivaktion der Heim- Elf gab es nach einer guten hal- ben Stunde, als Janni Serra aber letztlich an einer Grätsche von Philipp Ziereis, der in der ersten Halbzeit St. Paulis Kapi- tän war, hängen blieb (31.). Auf der Gegenseite fand Zalazar, den die Kiez-Kicker vom Erstli- gisten Eintracht Frankfurt aus- liehen, erneut seinen Meister in Gelios (44.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff zirkelte Ahmet Arslan, der vom Drittliga-Neuling VfB Lübeck den zugegebener- maßen gewagten Wechsel zur KSV Holstein vollzog, einen Freistoß vom linken Strafraum- eck aus über die Latte (45.). Während KSV-Coach Ole Wer- ner für die zweite Halbzeit eine komplett neue Elf auf den Platz beorderte, nahm Timo Schultz bei seiner Premiere als Trainer der St. Pauli-Profis „nur“ neun Wechsel vor – Levin Lankford sowie Ersin Zehir durften wei- ter- und letztlich sogar durch- spielen. Auf beiden Seiten gab es nun neue Torhüter, die auch sogleich gefordert wurden. Hatte Gäste-Keeper Dennis Smarsch noch Glück, als Benjamin Girth den Ball nur an die Latte köpfte und Fabian Reese den Abpraller neben den Pfosten setzte (49.), so zeigte er fünf Zeigerumdre- hungen später sein Können, als er einen Kopfball von Lion Lau- berbach, dem eine Flanke des vom SV Werder Bremen nach Kiel zurückgekehrten Ex-St. Paulianers Fin Bartels voraus- gegangen war, stark parierte. Auf der Gegenseite rettete Hol- stein-Torwart Thomas Dähne stark gegen Luis Coordes, der von halblinks aus listig das kurze Eck anvisiert hatte (53.), und gegen Christian Viet (58.). Auf der Gegenseite hatte Girth nach Daniel Hansliks Rechts- flanke in Smarsch seinen Meis- ter gefunden (56.), doch nach einer knappen Stunde kamen die Hausherren zum Ausgleich, der aufgrund ihrer deutlichen Steigerung nach der Pause auch verdient war. Hauke Wahl fand mit einem langen Pass tief in die gegnerische Spielfeld- hälfte Girth, der nun frei vor Smarsch die Nerven behielt und aus zehn Metern flach links ein- schoss. Nun wollten die „Störche“ mehr, und sie bekamen mehr: Hanslik konnte sich wieder einmal rechts behaupten und mit seiner Flanke Reese finden, der per Flugkopfball in das kurze Eck erfolgreich war – 2:1. Diesem sehenswerten Treffer folgte an- gesichts der hohen Temperatu- ren eine Trinkpause. Das 3:1 lag in der Luft, als Niklas Haupt- mann, den die Kieler vom Bun- desligisten 1. FC Köln auslie- hen, das Gäste-Gehäuse anvi- sierte, ehe Christopher Avevor, der im zweiten Durchgang St. Paulis Kapitän war, mit einer Grätsche klärte. Das Besondere dabei: Avevor ist gebürtiger Kie- ler und war von 2006 bis 2008 auch für die KSV Holstein am Ball, ehe er als B-Jugendlicher zu Hannover 96 ging. Eine unschöne Szene gab es in der 80. Minute, als Smarsch und Marvin Knoll im Bemühen, einen Ball zu klären, nur das Spielge- rät im Blick hatten, deshalb sich gegenseitig übersahen und zu- sammenprallten. Nach einer kurzen Behandlungspause konnten aber glücklicherweise sowohl der neue Torwart, der von Hertha BSC Berlin den Weg an das Millerntor fand, als auch Knoll weiterspielen. Girth, der in diesem Sommer nach einer Leihe zum Zweitliga-Rivalen VfL Osnabrück zu den Kielern zu- rückgekehrt war, schnupperte am Doppelpack, als er nach ei- ner Lauberbach-Flanke wieder einmal einen Kopfball abgab, diesen jedoch über die Latte setzte. In der Schlussphase ver- suchten die Hamburger dann noch einmal, zum Ausgleich zu kommen, aber eine echte Tor- chance konnten sie sich nicht mehr erspielen. Werner erklärte nach dem Ab- pfiff auf der Internet-Seite seines Klubs ( „www.holstein-kiel.de “): „Die erste Trainingswoche ist – mit Ausnahme der Verletzung von Jannik Dehm – gut verlau- fen. Wir konnten als Gruppe in- tensiv an unseren Themen ar- beiten. Auch mit der Leistung der Jungs im heutigen Testspiel bin ich sehr zufrieden.“ Schultz, der vom Januar 2003 bis zum Juni 2005 für die Kieler „Störche“ gekickt hatte, ehe er zu den Kiez-Kickern ging, wurde nach dem Spiel auf der Internet- Seite seines Vereins ( „www.fcstpauli.com “) wie folgt zitiert: „Wir hatten in der ersten Halbzeit viele gute Balleroberun- gen, obwohl wir teilweise zu tief gestanden hatten. Wenn wir die Ballgewinne noch besser aus- spielen, hätten wir noch mehr Torchancen gehabt. Wir haben uns vorgenommen, den Gegner auch mal weiter vorne unter Druck zu setzen, das haben wir in der ersten Hälfte punktuell ge- schafft, in der zweiten Halbzeit dann nicht mehr. Mit der ersten Halbzeit bin ich ganz zufrieden, da haben wir auch nur eine halbe Torchance zugelassen. In der zweiten Halbzeit standen wir zu tief und haben keinen Druck mehr auf den Ball bekommen und dementsprechend auch keine Balleroberungen mehr. Erst, als wir am Ende umgestellt haben, wurde es ein bisschen besser." Für die St. Paulianer folgen nun Testspiele bei Aarhus GF (Frei- tag, 21. August) und beim Erst- ligisten SV Werder Bremen (Sonnabend, 29. August) sowie am Mittwoch, 2. September und am Sonntag, 6. September, wo der Gegner jeweils noch offen ist. Die Kieler duellieren sich am kommenden Sonnabend, 22. August mit dem Bundesligisten VfL Wolfsburg. Während ihres Trainingslagers in den Nieder- landen in der Nähe von Arnheim (Montag, 24. August bis Sonn- abend, 29. August) soll es am Dienstag, 25. August gegen den niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam gehen. Am Sonnabend, 5. September er- wartet das Holstein-Team dann noch den Drittligisten FC Hansa Rostock. BS Holstein-Trainer Ole Werner wechselte in der Pause einmal komplett durch und setzte somit 22 Spieler ein. Foto: BS (Archiv)

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgyNTg=