Online-Sportzeitung für den Norden 06_20

SEITE 20 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Kantersieg für den Spitzenreiter Stuttgart kann den THW Kiel zu keiner Zeit ernsthaft fordern THW Kiel – TVB 1898 Stuttgart 35:22 (19:11) THW Kiel: Quenstedt (1), N.Lan- din (n.e.); Duvnjak (1), Reinkind (7), M. Landin (1), Weinhold (2), Wiencek (2), Ekberg (7/5), Rahmel (4), Dahmke (3), Zarabec (1), Ho- rak, Pekeler (2), Nilsson (4). Trainer: Filip Jicha. TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Leh- mann (ab 46.); Häfner (2), Asgeirs- son, Weiß (2), Faluvegi (1), Späth, Lonn (1), Markotic (1), Röthlisber- ger (1), Zeitz (4), Zieker (6/3), Pfattheider (4/2), Peshevski (1), Wielink. Trainer: Jürgen Schweikardt. Schiedsrichter: Julian Koppl / Dennis Regner. Zuschauer: 10285 in der wie im- mer ausverkauften Kieler Sparkas- sen-Arena. Siebenmeter: 5/5 – 6/5 (Quen- stedt hält gegen Zieker). Zeitstrafen: 1 (Rahmel) – 5 (Lonn 2x, Häfner, Faluvegi, Späth). Spielfilm: 1:0 (1.), 2:1 (2.); 2:3 (3.); 4:3 (5.); 5:4 (7.); 8:5 (11.); 8:7 (14.); 10:7 (16.); 13:8 (20.); 16:9 (24.); 17:10 (26.); 19:11 (Halbzeitstand) – 21:11 (32.), 24:12 (35.); 26:14 (38.); 27:15 (40.); 31:15 (45.); 33:17 (50.9; 33:21 (54.); 35:22 (58.); 35:23 (Endergebnis)! Der Endstand von 35:23 täuscht über den wahren Leistungsstand hinweg; noch eine Viertelstunde vor dem Abpfiff lagen die Gastge- ber beim 31:15 mit 16 Treffern vorn, ließen dann aber die Kon- zentration vermissen und erlaub- ten den Gästen damit eine Ergeb- nisverbesserung. Bei gleichblei- bender Leistung wäre es zu einem ganz heftigen Debakel für die Stuttgarter gekommen. Dabei wa- ren die Gäste mit einer breiten Brust angereist. Zum einen hatten sie die MT Melsungen am Don- nerstag bezwungen, zum anderen hatten sie mit Christian Zeitz den ehemaligen Kieler Publikumslieb- ling in ihren Reihen. Zeitz hatte ein vielversprechendes Comeback ge- liefert und es wurde mit Spannung erwartet, wie die Fans ihn nach seinem unrühmlichen Abgang an seiner alten Wirkungsstätte begrü- ßen würden. Nun, es gab „Zeitzi“ Sprechchöre und Zeitz wurde mit vier Treffern gar erfolgreichster Torschütze seiner Mannschaft! Beim 2:3 gelang den Gästen die einzige Führung, danach domi- nierte der THW. Mit einem 6:2 Lauf wurde die Führung ausgebaut. Dank einer grundsoliden Leistung von Darrio Quenstedt, der die Nummer Eins, Niklas Landin ver- trat, gerieten die Hausherren ab- solut nicht mehr in Gefahr; die Ab- wehr stand von Minute zu Minute sicherer und der Vorsprung wurde kontinuierlich ausgebaut. Der Halbzeitstand von 19:11 spricht eine deutliche Sprache! Harald Reinkind, der mit seiner norwegi- schen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft die Bronze- medaille gewann, war der Spieler der ersten Spielhälfte. Er verwan- delte seine sieben Versuche ohne Fehlwurf. Noch in der ersten Halb- zeit kehrte Kreisläufer und Ab- wehrchef Patrick Wiencek nach seiner verletzungsbedingten Pause zurück und wurde entspre- chend gefeiert. Nach der Pause hielt der Tabellenführer der Bun- desliga das Tempo gnadenlos hoch und überrollte die, in dieser Phase hilflosen Gäste förmlich. Je- der Fehler der Gäste wurde radikal ausgenutzt und so wuchs der Vor- sprung auf 16 Treffer an. Ange- sichts des klaren Vorsprungs und natürlich auch der riesengroßen Beanspruchung gab Filp Jicha auch den sonst nicht mit soviel Spielanteilen versehenen Akteuren die Möglichkeit sich auszuzeich- nen, was allerdings nicht unbe- dingt gelang. Mit dieser Personal- rotation gab es einen Konzentrati- onsverlust, der zu einer Ergebnis- korrektur für den TVB führte. Nicht desto Trotz bauten die Zebras ihre schon überzeugende Tordifferenz gegenüber den Verfolgern erheb- lich aus und verfügen damit quasi über einen Drei-Punkte-Vorsprung. Einen besonderen Leckerbissen bot der Coach den Zuschauern da- mit, dass er Abwehrorganisator Pavel Horak auch im Angriff auf der Platte beließ, dieser sich aber nicht in die Torschützenliste ein- tragen konnte. Bereits am Don- nerstag müssen die Zebras erneut antreten. Bei Balingen-Weilstetten sollte die Tabellenführung sicher- lich nicht in Gefahr geraten. In der Königsklasse ist die Tabellenfüh- rung in der Gruppe zementiert und kann bei den Spielen im weißrus- sischen Brest am nächsten Sams- tag und auch eine Woche später im polnischen Kielce nicht verloren gehen. Im März folgt das Aus- wärtsspiel in Minden, ehe es am Sonntag den 8. März zum Schla- gerspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen kommt. AB

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