Online-Sportzeitung für den Norden 34_19

SEITE 02 FUSSBALL 2. BUNDESLIGA Schuber-Elf auswärts ohne Punkt 0:3 – hohe Holstein-Niederlage in Heidenheim 1. FC Heidenheim 1846 – Holstein Kiel 3:0 (2:0) 1. FC Heidenheim 1846: Müller – Busch; Mainka, Beermann, Theuerkauf – Dorsch, Griesbeck – Kerschbaumer (65. Otto), Schnatterer, Leipertz (70. Mult- haup) – Kleindienst (77. Bian- kadi). Trainer: Frank Schmidt Holstein Kiel: Reimann – Ignjovski, Neumann, Wahl, Young-Jae Seo – Özcan (46. Thesker), Meffert, Jae-Sung Lee, Mühling – Serra (46. Khe- lifi), Baku (77. Lauterbach). Trainer: André Schubert Schiedsrichter: Nicolas Winter (SV Hagenbach) Zuschauer: 10.800 Tore: 1:0 Leipertz (3.), 2:0 Klein- dienst (29.), 3:0 Kleindienst (55.) Gelbe Karten: Kerschbaumer – Meffert 761 Kilometer mussten die Spie- ler und die Verantwortlichen von Holstein Kiel zurücklegen, um am Sonnabend beim 1. FC Hei- denheim 1846 antreten zu kön- nen. Das, was die Kieler „Stör- che“ dann in der Voith-Arena er- lebten, glich einemAlbtraum: Sie kassierten mit einem 0:3 ihre bisher höchste Niederlage in dieser Saison und unter Trainer André Schuber. Dass die Schleswig-Holsteiner auch ihren dritten Auswärts-Auftritt in dieser Serie verloren, hatte zudem zur Folge, dass sie im Klassement auf den Relegationsrang 16 ab- rutschten. Bereits in der zweiten Minute drohte den Kielern Ungemach, als Jonas Meffert knapp vor dem eigenen Strafraum einen Ball schlecht annahm und dann Tim Kleindienst foulte. Für Marc Schnatterer, einer der besten Freistoß-Schützen in Deutsch- lands Profi-Fußball, wäre dies eigentlich ein gefundenes Fres- sen gewesen. Doch etwas über- raschend trat sein Mitspieler Norman Theuerkauf den Frei- stoß – und zwar so, dass er ei- nen Tick zu hoch geriet (2. Mi- nute). In der nächsten Zeigerumdre- hung gingen die Hausherren dann aber bereits in Führung. Kleindienst, der nach einer mehrwöchigen Verletzungs- pause erstmals wieder mitwirkte, eroberte im Pressing den Ball gegen einen Kieler und passte von links nach halbrechts zu Ro- bert Leipertz, der noch einige Schritte mit dem Spielgerät am Fuß in Richtung Gäste-Gehäuse lief und dann aus 20 Metern ab- zog. Der Kieler Phil Neumann fälschte den eigentlichen Flach- schuss noch so ab, dass er eine kuriose Flugbahn nahm und hoch zum 0:1 im eigenen Ge- häuse einschlug. Obwohl Neu- mann damit eine für Holstein- Torwart Dominik Reimann ent- scheidende Richtungsänderung vorgenommen hatte, entschied Schiedsrichter Nicolas Winter aus Düsseldorf bei seiner Zweit- liga-Premiere nicht auf Eigentor, sondern schrieb Leipertz den Treffer gut. Die Hausherren spielten mit der frühen Führung im Rücken wei- terhin sehr forsch und selbstbe- wusst, was bedeutete, dass sie bei Ballbesitz der Gäste deren Akteure schon tief in der eigenen Spielfeldhälfte attackierten und störten. Dies beschwor immer wieder gefährliche Szenen he- rauf – so auch bei einer Herein- gabe von Schnatterer, die Klein- dienst per Kopf verlängerte. Ma- kana Baku, der als eigentlicher Kieler Stürmer im eigenen Straf- raum mit verteidigte, schlug den Ball nicht richtig weg, was Aleks- andar Ignjovski dann schließlich übernahm. Immerhin: Von der 17. Bis zur 23. Minute hatten die Schleswig- Holsteiner einige aussichtsrei- che Offensivszenen, bei denen der Ausgleich möglich gewesen wäre. Erst holte Baku einen Frei- stoß heraus, den Alexander Mühling in die Mitte flankte, wo Jae-Sung Lee zweimal zum Schuss kam – aber beide Ver- suche von der vielbeinigen FCH- Abwehr abgeblockt wurden (18.). Dann geriet ein Schuss von Salih Özcan ein gutes Stück zu hoch (20.), ehe Baku nach einem schönen Zusammenspiel mit Özcan zu früh und unpräzise abschloss, weshalb er sein Ziel klar verfehlte (22.). Statt 1:1 hieß es dann nach ei- ner knappen Stunde plötzlich 2:0 für die Heim-Elf. Zunächst hat- ten die Kieler noch Glück, dass, als Reimann einen Kleindienst- Schuss nicht festhalten konnte, Leipertz den Abpraller freiste- hend am verwaisten Gehäuse vorbei schob (29.). Aber nur we- nige Sekunden nach dem da- rauffolgenden, von Reimann ausgeführten Abstoß eroberte die Heim-Elf das Spielgerät schon wieder. Der ebenfalls neu in die Heidenheimer Start-For- mation gerückte Konstantin Kerschbaumer eroberte im Mit- telfeld den Ball und fand links den agilen Kleindienst, der mit Tempo an Neumann vorbeizog und dann von links aus flach in das lange Eck einschiss. Hierbei von einem Torwart-Fehler zu re- den, wäre zu hart – allerdings gab es in der Zweiten Liga schon Keeper, die schneller am Boden waren ... Sogar das schnelle 3:0 lag in der Luft, als bei einem weiteren an- sehnlichen Angriff der Hausher- ren Kerschbaumer halblinks im Holstein-Straftraum in eine gute Schussposition kam. Allerdings traute er sich selbst keinen Tor- schuss zu, sondern suchte einen Mitspieler mit einer Flanke, die die Gäste klären konnten. Vor der Pause rafften sich dann auch die Kieler noch einmal auf und traten offensiv in Erschei- nung: Zunächst reklamierten sie vergeblich auf Elfmeter, als Theuerkauf den Ball wohl aber mit seiner Brust spielte (41.). Und dann passte Baku links von der Grundlinie klug zurück zu Özcan, der aus 20 Metern abzog und Janni Serra seinen Kopf noch einmal in die Schussbahn

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