Online-Sportzeitung für den Norden 02_19

HANDBALL WELTMEISTERSCHAFT SEITE 17 Der erste Schritt zum Titelgewinn Ungefährdeter Sieg gegen Korea Deutschland – Korea 30:19 (17:10) 13500 Zuschauer, darunter gut 200 koreanische Fans, empfin- gen in der seit Wochen ausver- kauften Mercedes-Benz-Arena in der Hauptstadt Berlin die Teams, die für den Startschuss der 26. Handball-Weltmeisterschaft sor- gen sollten. Genau wie beim zeit- gleich angepfiffenen Spiel des „Mitveranstalters“ Dänemark, der gegen Chile in Kopenhagen an- trat, herrschte in der Halle eine spürbare Euphorie. Den Korea- nern wurde eine besondere Sym- pathie entgegengebracht, da sie mit einer aus Spielern aus Süd- und Nordkorea antraten, was im lange geteilten Berlin eine ganz spezielle Erinnerung auslöste.Vor demAnwurf wurde der Weltmeis- terschaftspokal, ein rund 20 Kilo- gramm schwerer mit Saphiren besetzter und gut eine Million wertvoller Pokal, von Pascal Hens, Dominik Klein, Henning Fritz, Stefan Ketzschmar sowie Trainer Heiner Brand, den Welt- meistern von 2007, in die Halle getragen. Vor den Augen zahlrei- cher Ehrengästen, unter anderem Bundespräsident Steinmeier der das Turnier eröffnete, sowie Alt- kanzler Schröder mit seiner süd- koreanischen Ehefrau, Bundes- innenminister Seehofer und dem Präsidenten der Internationalen Handballföderation Hassan Moustafa, entwickelte sich ein ty- pisches Eröffnungsspiel. Der Be- ginn war geprägt von technischen Fehlen, die der Nervosität ge- schuldet waren. Gestützt auf he- rausragende Paraden der Num- mer Eins im Tor der Deutschen, Andreas Wolff, konnten sich die Hausherren, von den Fans fana- tisch angetrieben, schnell vorent- scheidend absetzen und bereits zur Halbzeit beim 17:10 unein- holbar vorn liegen. Dabei ließen die Gastgeber noch eine menge Chancen ungenutzt, als sie am guten Keeper der asiatischen Gäste scheiterten oder auch klarste Möglichkeiten nicht ver- werteten. In der zweiten Spiel- hälfte wurde die körperliche Über- legenheit der Deutschen Mann- schaft noch augenfälliger; in der Regel waren die Aktiven von Bun- destrainer Christian Prokop rund 15 Zentimeter und auch 15 Kilo schwerer als ihr Gegenüber! Ohne jeglichen Spannungsbo- gen, dazu war der Gegner schlicht und einfach zu schwach, konnte die Deutsche National- mannschaft einen erwartet deut- lichen Sieg verbuchen und damit das Selbstbewusstsein für die nächsten, schwierigeren Aufga- ben stärken. Erfolgreichster Tor- schütze der siegreichen Mann- schaft war einmal mehr der noch für Paris St. Germain spielende Mannschaftskapitän Uwe Gens- heimer mit sieben Treffern. Beide Torhüter, Wolff und „seine Num- mer Zwei, Heinevetter zeigten ihre Fähigkeiten. Generell zeigte sich die Abwehr in herausragen- der Verfassung, während die Of- fensivleistungen nicht durchgän- gig optimal waren. Die Frage, wa- rum der Bundestrainer den Rechtsaußen Tobias Reichmann, aus dem Kader gestrichen hat, bleibt unbeantwortet. Mit Patrick Groetzki steht damit nur ein Spie- ler auf dieser Position zur Verfü- gung. Am Kreis hingegen sind es gleich drei Akteure, wobei Wi- encek, Pekeler und Kohlbacher allesamt ihre Qualitäten besitzen. Der Start in die 26. Weltmeister- schaft ist in jedem Falle als ge- lungen zu bewerten; Mitveranstal- ter Dänemark konnte sein Auf- taktspiel ebenfalls erfolgreich be- streiten. Die Dänen gewannen in ihrer Hauptstadt Kopenhagen ge- gen den restlos überforderten Au- ßenseiter Chile mit 39:16 und setzten damit ein deutliches Zei- chen für die Konkurrenz! Das zweite Gruppenspiel der Deut- schen Nationalmannschaft wird mit Gewissheit mit Brasilien einen schwereren Gegner bringen; al- les andere als ein ebenfalls klarer Erfolg wäre eine mittelschwere Katastrophe! Nach dem Kräfte- messen mit Brasilien steigert sich die Spielstärke des Gegners wei- ter. Mit Russland wartet am Mon- tag ein Geheimfavorit auf das Team, ehe am darauffolgenden Tag die Franzosen als Titelvertei- diger warten. AB

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