Online-Sportzeitung für den Norden 01_20

SEITE 10 HALLENFUSSBALL SHFV-LOTTO-MASTERS Eine Weidemann-Tor zu wenig VfB Lübeck beim Hallenmasters erneut in der Vorrunde raus Am Samstagabend stieg wieder der traditionsreichste „Budenzau- ber“ Schleswig-Holsteins, das 22. Hallenmasters in der Kieler Spar- kassen-Arena. Natürlich war auch der VfB Lübeck dabei. Denn als Regionalligist waren die Hanse- städter automatisch qualifiziert. Doch der Tabellenzweite der Nord-Staffel und vierthöchsten Spielklasse Deutschlands, trat wie in der Vergangenheit mit Spielern aus der zweiten Mannschaft an. Diese spielt in der Flens-Oberliga Schleswig-Holstein und gehörte, mit einigen Akteuren aus der A- Jugend gemischt, zu den Außen- seitern des Kultturniers, die auch als Hallenlandesmeisterschaft der besten acht Teams des nördlichs- ten Bundeslandes gilt. Im Gegen- satz zum Vorjahr, als die Leistun- gen der Marzipanstädter noch an- sprechend waren, enttäuschte die Mannschaft von Sercan Rinal diesmal auf ganzer Linie. Zum Auftakt ging es im prestigeträchti- gen Stadtderby gegen den eins so großen Rivalen 1. FC Phönix Lübeck. Über die Distanz von zwölf Minuten und dreißig Sekun- den war der offiziell klassenhö- here VfB aber klar unterlegen. Nach einem gut vierminütigem Abtasten, spielte der Stadtnach- bar von der Travemünder Allee nämlich zu schnell und entschlos- sen für die Mannen von der Lü- becker Lohmühle. Dies verwun- derte aber nicht, denn Phönix Lü- beck ist nahezu identisch mit dem Vorjahressieger NTSV Strand 08. Fast alle Spieler des letztjährigen Champions sind inzwischen „Ad- lerträger“. So bracht nach vier Mi- nuten Phönix-Torjäger Marco Pa- jonk mit dem 1:0 für Phönix den Bann. So wurde der Oberligist im- mer stärker und nur zwei Minuten später stocherte Marcus Stein- warth den Ball zum 0:2 aus Sicht des VfB Lübeck über die Linie. In der elften Minute tunnelte Pajonk dann den einzigen Akteur des VfB Lübeck aus dem Regionalliga- team, Torhüter Malte Schuchardt, zum vorentscheidenden 0:3. Sa- met Demircan wenige Sekunden vor der Schlusssirene, schoss mit der einzigen VfB-Chance den Ball dann knapp über das Tor. So stand das Rinal-Team bereits im zweiten Gruppenspiel unter Druck. Und da ging es ausgerech- net gegen den großen Rivalen, die KSV Holstein Kiel. Die „Stör- che“ traten allerdings ebenfalls ohne Akteure aus dem Profiteam an, das sich mitten in der wichti- gen Vorbereitung für die Rück- runde in der zweiten Bundesliga befindet. Doch mit ihren Regio- nalligaspielern, waren die „Jung- störche“ gut besetzt und galten als einer der Turnierfavoriten. Nach dem 4:2 Auftaktsieg gegen den TSB Flensburg, wurden die Landeshauptstädter dieser Rolle aber nur bedingt gerecht. Denn das Duell der ewigen Rivalen, kochte sichtbar auf Sparflamme und wurde zum schwächsten Tur- nierspiel. Ein Fehler des VfB Lü- beck wurde in der neunten Minute dann auch gnadenlos bestraft und der in den beiden Kieler Auftakt- partien gut aufgelegte Laurynas Kulikas schoss zum 1:0 ein. Die Grün-Weißen aus der Marzipan- stadt hatten auch diesmal nur eine Torchance durch den überzeu- genden Demircan. Doch dieser zielte abermals knapp über das Tor und so verlor der VfB auch seine zweite Vorrundenpartie. Im abschließenden Gruppenspiel ge- gen den TSB Flensburg, der un- bedingt einen Sieg für den Halbfi- naleinzug brachte, agierte der dreifache Ex-Champion aus Lü- beck etwas lockerer. In der achten Minute erzielte Til Weidemann dann die 1:0 Führung für den VfB und somit das erste und einzige Turniertor. Zu wenig, denn im Ge- genzeug glich Flensburgs Nicolai Vosgerau aus. Mit dem schönsten Tor des Turniers, einem spekta- kulären Fallrückzieher, traf TSB- Stürmer Timo Carstensen zum 2:1 Sieg der Flensburger. Ohne Punkt schied der VfB Lübeck somit aus und musste später auch dem Sie- ger des Hallenmasters 2020, dem SV Todesfelde, beim Jubeln zu- schauen. jös Im Lübecker Stadt-Derby in Kiel trifft VfB-Akteur Nils Kjär (links) hier auf Phö- nix-Akteur Marcus Steinwarth, der vom Januar 2011 bis zum Juni 2013 noch das grün-weiße Trikot trug. Foto: 54 Grad/Felix König

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