Online-Sportzeitung für den Norden 05_18

HANDBALL EHF-CHAMPIONS-LEAGUE SEITE 15 Nichts für schwache Nerven Aufholjagd in den letzten 10 Minuten sorgt für einen Punkt Flensburg erkämpft sich Punkt gegen Kielce. Foto: Benjamin Nolte SG Flensburg-Handewitt – PGE Vive Kielce 32:32 (17:21) SG Flensburg-Handewitt: An- dersson, Möller (ab 31.); Glan- dorf (1), Mogensen, Svan (5), Wanne (5/1), Jeppson (n.e.), Steinhauser (n.e.), Zachariassen (6), Toft Hansen, Gottfridsson (1), Lauge (9), Mahe (3/3), Röd (2). Trainer: Maik Machulla. PGE Vive Kielce: Szmal, Ivic (bei einem Siebenmeter); Jurecki (8), Bis, Duesjebaev (2), Aguina- galde (4), Bielecki (4/4), Jach- lewski, Strlek (5), Janc (3), Li- jewski, Jurkiewicz, Zorman (1), Mamic (2), Bombac (1), Djukic (2). Trainer: Talant Duesjebaev. Schiedsrichter: Ivan Cacador / Eurico Nicolau (Portugal). Zuschauer: 5314 in der nicht ausverkauften Flens-Arena. Siebenmeter: 4/3 (Wane schei- tert an Szmal) – 4/4. Zeitstrafen: 4 (Zachariassen 2x, Röd, Lauge – 3 (Jurecki, Bis, Jachlewski) Spielfilm: 1:1 (2.), 2:2 (3.); 3:2 (4.); 3:5 (6.), 5:6 (8.); 6:8 (11.); 7:10 (15.); 8:12 (19.); 8:14 (19.); 9:15 (21.); 12:15 (23.); 14:17 (26.); 14:19 (28.); 17:21 Halb- zeitstand) – 17:22 (32.); 19:23 (36.); 20:25 (39.); 21:26 (40.), 23:28 (44.); 23:29 (44.); 25:29 (48.); 28:31 (51.), 30:31 (56.); 31:31 (58.); 32:31 (60.); 32:32 (Endergebnis)! Als die Polen in der 44. Spielmi- nute mit 29:23 in Führung gin- gen, gab es in der nicht völlig ge- füllten Flens-Arena ein kollekti- ves Aufstöhnen; dieser Rück- stand ist nicht mehr aufholbar, so die Allgemeine Meinung! Doch Insider erinnerten sich an das Hinspiel, in dem die SG ei- nen sechs Tore Rückstand in den Schlussminuten noch in ein 25:25 Unentschieden umwan- deln konnte. Auch die Mann- schaft des ehemaligen Welt- handballer Talant Dueshebaev schien sich an diese Aufholjagd zu erinnern; urplötzlich war die Abgeklärtheit mit der der polni- sche Serienmeister bis dahin agiert hatte weg und die Heim- mannschaft, die bis dahin fast wie das Kaninchen vor der Schlange gewirkt hatte, startete eine selten erlebte Aufholjagd! Drei Treffer in Folge sorgten dazu, dass der Abstand auf drei Tore schrumpfte und die Verun- sicherung bei den Gästen im gleichen Maße zunahm, wie das, lange vermisste Selbstbewusst- sein zurückkam! Angetrieben von Rasmus Lauge, der sich mit Leidenschaft in die polnische Ab- wehr warf, holten die Nordlichter Treffer um Treffer auf und hatten beim 31:31 erstmals seit dem 3:3 nach 5 Minuten wieder den Gleichstand erreicht. Als dann eben der dänische Rückraum- spieler sich einmal mehr durch die Deckung tankte und den Treffer zur 32:31 Führung er- zielte, war die Arena das reinste Tollhaus: Die begeisterten Zu- schauer, die die Schlussphase stehend erlebten, mussten aber mit ansehen, wie die Gäste drei Sekunden vor Ultimo doch noch den Ausgleich erzielten. Nach zwischenzeitlicher Tristesse wurde die eigene Mannschaft ob dieses Punktgewinns ausgiebig gefeiert. Vor Spielbeginn waren Sorgen- falten auf der Stirn von SG-Trai- ner Maik Machulla vorhanden. Mit Abwehrchef Tobias Karlsson fehlte der wohl wichtigste Bau- stein in der 6:0 Abwehrformation. Der Schwede weilte während der Partie im Krankenhaus, wo er seiner Ehefrau bei der Geburt des zweiten Kindes beistand. Mit Karlsson hätten die gegneri- schen Angreifer kaum 32 Treffer erzielen können. Da mit Jacob Heinl ein´weiterer Abwehrspezia- list verletzt fehlte, waren die Sor- genfalten berechtigt. Warum der Trainer allerdings auf den Ein- satz des französischen National- spieler Kentin Mahe weitgehend verzichtete,Mahe kam nur zum Verwandeln von drei Strafwürfen aufs Feld, bleibt sein Geheimnis. In der zweiten Spielhälfte stand Kevin Möller im Tor der SG und er hatte mit seinen Paraden in den Schlussminuten einen gro- ßen Anteil am gewonnenen Punkt. Der bei der Europameis- terschaft als mannschaftsdien- lichster Akteur ausgezeichnete Schwede Jim Gottfridsson konnte an seine in Kroatien ge- zeigten Leistungen nicht anknüp- fen; er erzielte lediglich einen Treffer und blieb ansonsten blass. Für die SG heißt es in den Tagen bis Donnerstag wieder Kraft zu schöpfen, denn dann kommt mit der MT Melsungen eine absolute Spitzenmann- schaft der DKB Handball-Bun- desliga in die Fördestadt. Am nächsten Sonntag wartet dann in der französischen Hauptstadt mit Paris St. Germain der abso- lute Favorit auf den Gewinn der Champions League auf die SG. Das Hinspiel konnten die Ma- chulla-Schützlinge im September sensationell mit 33:29 für sich entscheiden! AB

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