Online-Sportzeitung für den Norden 10_19

SEITE 10 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Die Serie ist in Gefahr Hannover-Burgdorf will dem Spitzenreiter Paroli bieten 22 Spiele – 22 Siege – eine beeindruckende Bilanz! Die SG Flensburg-Handewitt wurde nach Ablauf der Saison 2017/2018 zum zweiten Mal in ihrer noch kurzen Ge- schichte zum Deutschen Meister gekürt. Ein Erfolg den im Vorfeld niemand für mög- lich gehalten hätte, zumal der langjährige Erfolgstrainer der Nordlichter, Ljubomir Vranjes vor Saisonstart seine Zelte in der Fördestadt abgebrochen hatte und zum ungarischen Spitzenclub Veszprem ge- wechselt war. Nach der aus- giebig gefeierten Meister- schaft galt es neue Perspekti- ven zu erarbeiten. Sechs ab- solute Leistungsträger verlie- ßen den Verein aus unter- schiedlichsten Motiven; sechs Akteure, die bis dahin nicht im Blickpunkt der Bundesliga standen sollten die entstan- dene Lücke füllen. Logischer- weise sagten sämtliche Exper- ten der Mannschaft eine „durchwachsene Saison“ vo- raus. Eine Wiederholung der Meisterschaft schien unmög- lich! Nun, der Blick auf die ak- tuelle Tabelle der DKB Hand- ball-Bundesliga sagt Gegen- teiliges; die SG rangiert unan- gefochten ganz oben! Die im Vorfeld als absolute Meister- schaftsfavoriten angesehenen Kieler Zebras haben schon drei bittere Niederlagen ver- buchen müssen und hoffen auf Ausrutscher der Rivalen. Ein gewichtiger Wermutstrop- fen mischt sich in die bisherige Erfolgsgeschichte des Tabel- lenführers: Das „REWE FINAL FOUR“ um den Pokal des Deutschen Handball-Bund fin- det ohne Beteiligung der nörd- lichsten Bundesligamann- schaft in Hamburg statt. Die SG verlor am 17. Oktober des vergangenen Jahres in eige- ner Halle gegen den SC Mag- deburg und schied aus die- sem Wettbewerb aus. Schad- los konnten sich die Schütz- linge von Meistertrainer Maik Machulla dafür in der Königs- klasse halten. In der Gruppe B, gespickt mit ruhmreichen Mannschaften, konnte die SG Platz drei erringen und wird sich nun im Achtelfinale mit dem weißrussischen Meister HC Meshkov Brest messen. Sollte das Team diese hohe Hürde in Hin-und Rückspiel überwinden, kann der Gegner im dann erreichten Viertelfi- nale der ungarische Spitzen- club aus Veszprem sein. Be- vor diese absoluten Leckerbis- sen anstehen, heißt es für den aktuellen Tabellenführer aber die „Bundesliga-Hausaufga- ben“ zu erledigen. Und dazu reisen die Nordlichter am kom- menden Donnerstag in die niedersächsische Landes- hauptstadt um sich dort mit dem TSV Hannover-Burgdorf zu messen. Schon das Hin- spiel, das am 27. September des vergangenen Jahres statt- fand, verlangte den damaligen Gastgebern alles ab. Bis drei Minuten vor Spielende lagen die vom spanischen Handball- lehrer Carlos Ortega ge- coachten Niedersachsen mit drei Treffern vorn; erst unmit- telbar vor dem Spielende sorgte, einmal mehr, Hampus Wanne für den finalen Treffer der den Sieg bedeutete. End- stand war 29:28! In der aktu- ellen Tabelle haben sich die Hannoveraner im Mittelfeld der Tabelle etabliert. Nach ei- ner zwischenzeitlichen Ergeb- niskrise hat sich die Mann- schaft gefangen und ist wieder zu einem ernsthaften Kontra- henten auch für die Spitzen- mannschaften geworden. Ne- ben dem spanischen Trainer- team ragt natürlich der zur dä- nischen Weltmeistermann- schaft Morten Olsen aus der Mannschaft heraus. SG-Trai- ner Maik Machulla hat seine Truppe nachhaltig davor ge- warnt, den Gegner zu unter- schätzen. AB

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