Online-Sportzeitung für den Norden 06_19

SEITE 06 FUSSBALL DFB-VEREINSPOKAL Pokal-K. O. nach großem Kampf Hertha unterliegt den spiel- starken Bayern erst in der Verlängerung Hertha BSC Berlin – FS Bayern München 2:3 n. V. (2:2) Hertha BSC Berlin: Jarstein – Lazaro, Stark, Rekik, Plattenhardt – Skjelbred (103. Lustenberger), Grujic – Kalou (82. Klünter) – Duda (110. Torunarigha), Mittel- städt – Ibisevic (64. Selke). Trainer: Pál Dárdai FC Bayern München: Ulreich – Kimmich, Süle, Hummels, Alaba – Thiago Alcantara – Goretzka, James Rodriguez (119. Javi Mar- tinez) – Gnabry (89. F. Ribéry), Coman (120. T. Müller) – Lewan- dowski. Trainer: Niko Kovač Schiedsrichter: Markus Schmidt (SV Sillenbuch) Zuschauer: 74.687 (ausverkauft) Tore: 1:0 Mittelstädt (3.), 1:1 Gna- bry (7.), 1:2 Gnabry (49.), 2:2 Selke (67.), 2:3 Coman (98.) Gelbe Karten: – Goretzka (1. Gelbe Karte), Lewandowski (1.) Eine der schwerstmöglichen, aber auch eine der reizvollsten Aufga- ben war Hertha BSC Berlin durch die Auslosung im DFB-Pokal-Ach- telfinale beschert worden: Die Hauptstädter empfingen den DFB-Pokal-Rekordsieger FC Bay- ern München, der den Pokal- Wettbewerb letztmals 2016 ge- wonnen und jüngst am 19. Mai 2018 das Finale in Berlin gegen Eintracht Frankfurt mit 1:3 verlo- ren hatte. Aber die Herthaner konnten mit breiter Brust antreten, nachdem sie die Bayern am 28. September 2018 im Bundesliga- Heimspiel mit 2:0 bezwungen und ihnen zuvor dreimal in Folge im- merhin ein Unentschieden abge- trotzt hatten. Im Olympiastadion erwischten die Hausherren einen echten Traum- start. Zunächst hatten sie Glück, dass Schiedsrichter Markus Schmidt (aus Stuttgart) nach ei- nem Zweikampf im Hertha-Straf- raum zwischen Karim Rekik und Leon Goretzka nicht auf Foulelf- meter für die Gäste, sondern auf Schwalbe des Müncheners ent- schied – die Fernseh-Bilder, die dem Referee im Pokal nicht un- terstützend zur Verfügung stan- den, belegten, dass es wohl ein Foul des Hertha-Verteidigers war. Aber anstatt durch einen Straf- stoß möglicherweise mit 0:1 in Rückstand zu geraten, führte die Heim-Elf ihren Freistoß schnell aus und nach einem Doppelpass mit Salomon Kalou schoss Maxi- milian Mittelstädt flach links zum 1:0 ein. Die Bayern, die im Bundesliga- Klassement während des Spiels nur Dritter waren, schlugen aber zügig zurück: Nur vier Zeigerum- drehungen später flankte Josuha Kimmich von rechts in die Mitte, wo Robert Lewandowski den Ball servierte für Serge Gnabry, der ihn von halbrechts aus brachial einschoss – 1:1. In der Folge dik- tierten die Gäste aus dem Süden Deutschlands das Geschehen und kamen zu zahlreichen guten Chancen. Alleine der Ex-Bremer scheiterte mehrmals an Rune Jar- stein, der im Hertha-Gehäuse ein- mal mehr den Vorzug vor Ex-Bay- ern-Keeper Thomas Kraft erhielt. Auf der Gegenseite fehlte Hertha- Torjäger Vedad Ibisevic bei seiner einzigen nennenswerten Szene die nötige Handlungsschnelligkeit, um einen Schuss abzugeben (36. Minute). In der zweiten Halbzeit gelang dann den Bayern ein schnelles Tor: Über Lewandowski und James Rodriguez gelangte der Ball zu Gnabry, der erneut von halbrechts aus in das lange Eck einschoss. Damit ging der Favorit in Führung, doch er versäumte es, diese auszubauen. Mehrere gute Gelegenheiten wurde verge- ben, was die Herthaner schließ- lich bestraften: Eine zu kurze Kopfballrückgabe von Mats Hum- mels erlief sich der frisch einge- wechselte Davie Selke, der von rechts aus spitzem Winkel zum 2:2 egalisierte. Zwar versuchten die Münchener in der Folge alles, die Partie noch in der regulären Spielzeit zu ihren Gunsten zu dre- hen, doch es blieb beim 2:2, so dass die Pokal-Schlacht in die Verlängerung ging. In dieser gingen den Berlinern, die eine hohe Laufarbeit leisten mussten, um der bayrischen Do- minanz Paroli bieten zu können, immer mehr die Kräfte aus. So dauerte es nicht lange, bis die Münchener wieder in Führung gingen: Nach Kimmichs Links- flanke konnten gewannen die Gäste-Spieler Goretzka (per Kopf) und Lewandowski (links im Fünfmeterraum) zwei entschei- dende Zweikämpfe, ehe auch Kingsley Coman höher als drei Hertha-Akteure sprang und zum 2:3-Endstand einköpfte. Hertha-Trainer Pal Dardai wurde anschließend auf der Internet- Seite seines Vereins („www.her- thabsc.de “) wie folgt zitiert: „Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gezeigt. In der zweiten Hälfte hat man dann aber schon gemerkt, dass Bayern stärker wurde, sie haben den Druck im- mer weiter erhöht. Wir müssen aus solchen Spielen lernen." FCB-Coach Niko Kovač, der in Berlin geboren wurde und nach Stationen beim SV Nord Wedding und FC Hertha 03 Zehlendorf von 1991 bis 1996 für Hertha BSC am Ball war, erklärte ebenfalls auf „www.herthabsc.de“ : „Meine Mannschaft ist sehr dominant auf- getreten und hat defensiv wenig zugelassen. Ich bin sehr froh, dass wir ins Viertelfinale eingezo- gen sind.“ BS

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