Online-Sportzeitung für den Norden 33_19

SEITE 14 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Müde Beine, müder Kopf In der zweiten Hälfte fehlte dem Meister erkennbar die Kraft SG Flensburg-Handewitt – HC Erlangen 24:21 (14:8) SG Flensburg-Handewitt: Ber- gerud, Buric (n.e.); Golla (3), Hald (1), Wanne (1/1), Jeppson (1), Jöndal, Steinhauser (5), Za- chariassen, Johannesson (3), Gottfridsson (3), Jurecki, Röd (7). Trainer: Maik Machulla. HC Erlangen: Lichtlein, Katsigi- annis (ab 16.); Sellin (2), Haaß (1), Kellner, Firnhaber (5), Ivic (7), Büdel (3), Bissel (1), Schäf- fer (1), Metzner, Link, Minel, von Gruchalla (1/1). Trainer: Adalsteinn Eyjolsson. Schiedsrichter: Blümel / Lop- paschewski (Berlin). Zuschauer: 5623 in der nicht ausverkauften Flens-Arena. Siebenmeter: 3/1 (Jöndal schei- tert an Katsigiannis, Wanne trifft die Latte) – 1/1. Zeitstrafen: 4 (Golla, Hald, Za- chariassen, Röd) – 4 (Ivic 2x, Haaß, Bissel). Spielfilm: 1:0 )2.); 3:0 (5.); 3:1 (7.); 5:1 (12.); 5:2 (13.); 8:2 (18.); 9:4 (22.); 10:5 (22.); 12:5 (27.); 12:7 (28.); 13:8 (29.); 14:8 (Halb- zeitstand) – 14:11 (33.); 16:12 (37.); 17:13 (38.); 17:15 (42.); 18:16 (45.); 20:16 (49.); 20:19 (52.); 22:19 (53.); 23:21 (59.); 24:21 (Endergebnis)! Nur 48 Stunden nach dem Aus- wärtsspiel in Wetzlar, bei dem sich der Meister den ersten Mi- nuspunkt einhandelte, empfin- gen die Machulla-Schützlinge in eigener Halle den einzigen bay- rischen Bundesligisten HC Er- langen. Die Süddeutschen hat- ten eine einwöchige Spielpause und rechneten sich entspre- chend Siegchancen im hohen Norden aus. Doch zunächst sah es absolut nicht nach einer Überraschung aus; zu überlegen agierten die Hausherren. Da beide Abwehrreihen überragend „hinlangten“ - SG-Angreifer Magnus Röd wurde schon nach 30 Sekunden siebenmeterreif gefoult – und zudem speziell Flensburgs Keeper Bergerud zu- nächst bei einer Quote von 50 Prozent gehaltener Bälle lag, waren Tore Mangelware. Nach einem Drittel der Spielzeit hatten die Gäste gerade einmal 2 (in Worten: Zwei !) Treffer erzielt und ihnen schien ein Debakel zu drohen. Erlangens Trainer Adal- steinn Eyjolfsson wechselte sei- nen Torhüter, für Lichtlein kam Katsigiannis, und in der Folge sah es ein wenig besser für die Gäste aus. Angesichts der kla- ren Führung schalteten die Hausherren zwei Gänge zurück und lagen dennoch bei Halbzeit mit 14:8 fast uneinholbar in Front. Die Zuschauer gingen rel- axt in die Halbzeitpause. Auch den 3:0 Lauf zu Gunsten der Gäste unmittelbar nach dem Pausentee nahm man gelassen zur Kenntnis. Trainer Machulla nahm eine Auszeit, doch die Souveränität der ersten Halbzeit war abhanden gekommen. Beim 20:19 waren die Bayern in Schlagdistanz und der Meister wankte. Die Zuschauer erkann- ten die Schwäche ihrer Truppe und sorgten für lautstarke, ste- hende Unterstützung. Hampus Wanne, der angeschlagen nur für die Ausführung der Straf- würfe eingewechselt wurde, sorgte schließlich für den 23:20 Spielstand, der eine Minute vor Ultimo den Sieg bedeutete. Mannschaft und Fans atmeten erleichtert auf und das Team wurde, obwohl es nicht durch- gängig überzeugen konnte, aus- giebig gefeiert! MMMM - Meis- termacher Maik Machulla – kon- stantierte: „Bei Halbzeit hatte ich das Gefühl, dass wir noch höher führen müssen. Dann haben wir Erlangen mit einem 3:0 Lauf die Tür auf gemacht. Mich ärgert die zweite Hälfte, wir hätten nicht so unter Druck kommen dürfen.“ Adalsteinn Eyjolfsson, der islän- dische Coach der Gäste: „Ein Riesenkompliment an meine Spieler, wie sie in der zweiten Hälfte zurückgekommen sind. Ich war von den Fans beein- druckt, die hinter ihrer Mann- schaft gestanden haben, als sie keine gute Phase hatte. Das wäre andernorts nicht so ge- schehen.“ Für das 101. Derby hofft SG-Trainer Maik Machulla auf den Einsatz der verletzten oder geschonten Akteure Glan- dorf, Wanne und Svan. AB Magnus Roed (Flensburg-Handewitt, hinten) gegen den Erlanger Jan Schaeffer. Foto: Eibner-Pressefoto/Koberg

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