Online-Sportzeitung für den Norden 33_19

HANDBALL 1. BUNDESLIGA SEITE 15 Schleswig-Holstein fiebert Zum 101. Mal messen sich die nordischen Kontrahenten Die Handballbundesliga ist ge- rade in ihre 54. Saison gestar- tet und wie fast immer ist der Zweikampf der Giganten das Gesprächsthema unter den Handballfans. Vor dem Punkt- spielstart trafen sich der amtie- rende Deutsche Meister, die SG Flensburg-Handewitt und der Deutsche Pokalsieger, THW Kiel, in Düsseldorf um dort um den ersten Titel der neuen Serie zu kämpfen. Das Jubiläum, „die 100. Aufführung“ gewann der Meister aus der nördlichsten Bundesligastadt nach einem ungemein span- nendem Verlauf, nach Sieben- meterwerfen und darf sich da- durch „Supercup-Sieger 2019 nennen! Dieses Statistik dieser „Mutter aller Derby`s“ spricht aber eindeutig zu Gunsten der Mannschaft aus der schleswig- holsteinischen Landeshaupt- stadt: 59 Mal konnten die Ze- bras dieses prestigeträchtige Kräftemessen für sich ent- scheiden; jetzt 36 Mal hatten die Flensburger das bessere Ende für sich und nur fünfmal gab es keinen Sieger. Dabei rangierten die Zebras in den nun 53 Jahren, die die Bundes- liga existiert, meist vor dem ewigen Rivalen. Mit zwei Meis- tertiteln in Folge haben die von Maik Machulla trainierten För- destädter den Rekordmeister nachhaltig verärgert. Der Frust, ob der Meisterschaftslosen Zeit, vor den zwei Meister- schaften des Erzrivalen, waren die Rhein-Neckar Löwen vor den Zebras ein gekommen, sitzt tief. Mit dem Trainerwech- sel von Trainerlegende Alfred Gislason zu Filip Jicha wurde jetzt eine neue Epoche begon- nen. Nur punktuell verändert startete der THW in die lau- fende Serie. Fast ausschließ- lich hoben die „Experten“ das eingespielte Team auf den Fa- voritenthron; der SG hingegen wurde in dieser Serie kaum eine Chance eingeräumt. Mit Tobias Karlsson, der seine glanzvolle Laufbahn mit dem zweiten Meistertitel in Folge beendete und Rasmus Lauge, dem so torgefährlichen Regis- seur der SG und der dänischen Weltmeistermannschaft, muss Trainer Machulla auf zwei Kor- settstangen verzichten. Die „neue“ SG ist ein sehr junges Team, dass sich im Gegensatz zu den Kielern, erst finden muss. Aber genau damit war Cheftrainer Maik Machulla bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren konfrontiert und er hatte in seiner ersten Serie den Ab- gang von gleich fünf Leistungs- trägern zu verkraften! Also; Prognosen sind Schall und Rauch! Für den amtierenden Meister ging es nach dem Ge- winn des Supercups erfolgreich weiter: Der Auftakt bei den star- ken Nordhessen von MT Mel- sungen wurde souverän ge- meistert. Im ersten Heimspiel empfing die SG den Meister- vorgänger, die Rhein-Neckar Löwen in der Flens-Arena und gewann nach einer großartigen Leistung sicher. Das es im hes- sischen Wetzlar gegen die hie- sige HSG „nur“ zu einem Un- entschieden reichte, hatte viel- fältige Gründe. Zum einen war die Abwehrleistung erstmals nach demAbgang von Abwehr- chef Karlsson löchrig wie Schweizer Käse und damit war die Torhüterleistung alles an- dere als optimal, zum anderen durften die Schiedsrichter in dieser Partie zu Recht kritisiert werden. Die in der letzten Sai- son so lange blitzsauber ge- bliebene Weste, hatte damit ih- ren ersten Fleck erhalten. Ge- nau zwei Tage danach empfing der Meister die aufstrebende Mannschaft des HC Erlangen. Auch wenn es in der zweiten Halbzeit eng wurde, konnte die Punkte gewonnen werden und die SG Flensburg-Handewitt rangiert nach vier Partien mit 7:1 Punkten in der oberen Ta- bellenhälfte. Der THW startete mit einem Heimsieg über Frisch Auf Göppingen in die neue Saison und begab sich danach auf den „Wüstentrip“ nach Saudi-Arabien. Beim „Su- Beim letzten Kräftemessen in Kiel kann THW-Akteur Steffen Weinhold (rechts) hier den Flensburger Rasmus Lauge nicht am Torwurf hindern. Foto: Speedpho- tos/M. Koberg

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgyNTg=