Online-Sportzeitung für den Norden 28_18

SEITE 04 FUSSBALL 2. BUNDESLIGA Zweitliga-Debüt wird zum Desaster 0:3 ‒ HSV startet mit einer heftigen Heimpleite gegen Holstein Kiel Die Kieler um Johannes van den Bergh (oben) übersprangen die Hamburger, hier in Person von Khaled Narey. Foto: Gettschat Hamburger SV – Holstein Kiel 0:3 (0:0) Hamburger SV: Pollersbeck ‒ Sa- kai, Bates (57. David), van Dronge- len, Douglas Santos ‒ Steinmann ‒ Narey, Janjicic (83. Moritz), Holtby, Ito ‒ Jairo (57. Lasogga). Trainer: Christian Titz Holstein Kiel: Kronholm ‒ Dehm (70. Herrmann), Schmidt, Wahl, van den Bergh ‒ Mühling, Meffert ‒ Schindler, Jae-Sung Lee (81. Mör- schel), Honsak ‒ Serra (70. Kin- sombi). Trainer: Tim Walter Tore: 0:1 Meffert (56.), 0:2 Kinsombi (78.), 0:3 Honsak (93.) Gelbe Karten: Steinmann (1. Gelbe Karte) ‒ Meffert (1. Gelbe Karte), Jae-Sung Lee (1.), Schmidt (1.) Am 11. Mai 2013 war Holstein Kiel im Rahmen des vorletzten Spielta- ges der Regionalliga-Saison bei der Zweiten Mannschaft des Hambur- ger SV zu Gast ‒ und die Partie im Norderstedter Edmund-Plambeck- Stadion endete mit einem 0:0-Un- entschieden. Gute fünf Jahre sowie zwei Kieler Aufstiege und einen HSV-Abstieg später gastierten die „Störche“ nun am Freitagabend zum Auftakt der Serie 2018/2019 in der Zweiten Bundesliga bei der Ersten Mannschaft der „Rothosen“ ‒ und gewannen sensationell mit 3:0. 57.000 Zuschauer waren in das Volkspark-Stadion gekommen. Sie sorgten vor dem Spiel für Stau rund um die Arena und anschließend für eine prächtige Stimmung. Mit einer gewissen Portion Wehmut dürften deshalb neben vielen HSV-Anhän- gern auch neutrale Fußball-Beob- achter an die kommende Bundes- liga-Saison gedacht haben, wäh- rend der in den ohnehin nicht allzu großen Stadien des VfL Wolfsburg, TSV Bayern 04 Leverkusen und der TSG 1899 Hoffenheim vermutlich nur selten alle Plätze gefüllt sein werden ... Aber, um das klarzustellen: Der erstmalige Abstieg des HSV aus der Ersten Liga war nach sportlichen Gesichtspunkten verdient ‒ am Ende einer Saison lügt eine Tabelle bekanntermaßen nie ‒ und auf- grund der vielen Fehlentscheidun- gen, die in den letzten Jahren in so- wie von der Führungsebene getrof- fen wurden, überfällig und verdient. Die Stimmung rund um den HSV war nach dem Absturz in die Zweit- klassigkeit bemerkenswert gut: HSV-Coach Christian Titz hatte mit seiner Spielidee und den positiven Ergebnissen in der Schlussphase der Saison, auch wenn diese nicht mehr zum Erreichen des Relegati- onsrangs genügten, für die Wende zum Guten gesorgt. Auch am Freitragabend im Nord- Derby spielten die Hamburger in der Anfangsphase guten, erfrischenden Offensivfußball. Dieser hätte schon in der dritten Minute mit dem Füh- rungstor belohnt werden können: Die Kieler attackierten mutig und früh, doch dann trug die Heim-Elf nach einem Ballgewinn einen schnellen Gegenangriff vor, bei dem Tatsuya Ito zwei Kieler stehen ließ, dann aber von der Strafraumgrenze aus knapp rechts vorbei schoss. Und nur zwei Zeigerumdrehungen später hatten die zahlreichen HSV- Anhänger erneut den Torschrei auf ihren Lippen: Einen Steilpass von Lewis Holtby erlief sich Jairo Sam- perio, verzog dann aber ‒ und schon war die nächste gute Chance vertan.

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