Online-Sportzeitung für den Norden 13_20

SEITE 10 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Rahmel-Vertrag wird nicht verlängert Viele THW-Anhänger verzichten auf Rückerstattung der Eintrittskarten Kurz nach dem größten Erfolg seiner Karriere, nämlich dem Ge- winn der Deutschen Meister- schaft, die dem THW Kiel von den Verantwortlichen der Hand- ball-Bundesliga nach dem Sai- son-Abbruch zugesprochen wor- den war, gab es für Ole Rahmel eine schlechte Nachricht. Am Mittwoch gaben die THW-Offiziel- len in einer Pressemitteilung be- kannt, dass die „Zebras“ und Rahmel gehen zukünftig ge- trennte Wege gehen werden: Der Vertrag des 30-Jährigen, der am 30. Juni ausläuft, wird nicht ver- längert. „Wir hoffen, dass wir bald die Möglichkeit haben werden, Rah- mel gebührend zu verabschie- den", erklärte THW-Sportdirektor Viktor Szilagyi, der sich in der Pressemitteilung voll des Lobes für den Rechtaußenspieler zeigte: „Wenn wir ihn gebraucht haben, war er da. Wir sind froh, dass er in seiner letzten Saison dazu bei- tragen konnte, unser und sein großes Ziel zu erreichen." Rahmel selbst wurde in der Mit- teilung wie folgt zitiert: „Es ist schade, dass die Saison auf ein- mal und ohne Vorwarnung vorbei war. So konnte ich leider noch nicht richtig ‚Tschüss' sagen. Und leider konnten wir gemeinsam auch die Deutsche Meisterschaft nicht gebührend feiern. Aber selbst eine Meisterschaft rückt in den Hintergrund, wenn es vor der eigenen Haustür und in der Welt viel Wichtigeres gibt als Sport. Trotzdem waren das natürlich drei tolle Jahre in Kiel. Eine Er- fahrung mit Erlebnissen, die ich nicht missen möchte." Rahmel war im Sommer 2017 vom HC Erlangen in Schleswig- Holsteins Landeshauptstadt ge- kommen. Mit den „Zebras“ feierte er im vergangenen Jahr den Ge- winn des DHB- und des EHF-Po- kals; im August folgte die Silber- medaille bei der Vereins-Welt- meisterschaft. In 151 Einsätzen für die Kieler erzielte Rahmel, der auf der Nordseeinsel Norderney aufwuchs, 185 Treffer. Für wel- chen Klub Rahmel, der vor sei- nem vierjährigen Engagement für die Erlanger auch schon beim TUSEM Essen und beim VfL Gummersbach aktiv war, zukünf- tig auf Torejagd gehen wird, ist fraglich. Dass die Kieler Bundesliga- Heimauftritte gegen den SC Mag- deburg (geplant für den 26. März), den Bergischen HC (23. April) und die Füchse Berlin (Don- nerstag, 7. Mai) sowie das EHF- Champions-League-Viertelfinal- Rückspiel gegen den FC Porto oder Aalborg Handbold (25. April) abgesetzt wurden, war nicht nur aus sportlicher und emotionaler Sicht bedauerlich, sondern hatte natürlich auch finanzielle Verluste für die „Zebras“ zur Folge. Um diese in Grenzen zu halten, ent- warfen die THW-Verantwortlichen ein Modell, das den Zuschauern, die Eintrittskarten für diese Be- gegnungen erworben hatten, die Möglichkeit gibt, auf eine Erstat- tung des für die Tickets bezahlten Geldes zu verzichten. „Über tausend Fans haben seit Montagnachmittag bereits mit der ausgefüllten Verzichtserklärung den THW Kiel in dieser schwieri- gen Zeit unterstützt und auf hun- dert Prozent ihrer Rückerstattung verzichtet“, hieß es bereits am Dienstag auf der Internet-Seite des Vereins. Dort zeigten sich die Verantwortlichen überaus dank- bar: „Die Zebras sind überwältigt von der gelebten Solidarität und dieser großartigen Geste: Vielen Dank!“ Zugleich baten die THW-Verant- wortungsträger diejenigen, denen ein Verzicht auf das Geld nicht möglich sei, darum, die Rückab- wicklung bitte bis spätestens Sonntag, 31. Mai vorzunehmen. „Erstattet werden kann grund- sätzlich immer nur der Ticket- grundpreis. Vorverkaufs-, Porto- sowie andere Gebühren können nicht erstattet werden, da die Dienstleistung von der Vorver- kaufsstelle bereits erbracht wor- den ist. Und: Bitte haben Sie et- was Geduld, die Abwicklung der Rückerstattungsforderungen mit- tels Online-Kundenkonto bezie- hungsweise Überweisung kann angesichts der Vielzahl an zu be- arbeitenden Buchungen rund vier Wochen in Anspruch nehmen“, hieß es in der Mitteilung. Natürlich haben auch Dauerkar- ten-Inhaber die Möglichkeit, sich den Ticketwert für die drei nicht ausgetragenen Bundesliga-Heim- spiele gegen die Magdeburger, den Bergischen HC und die Füchse Berlin erstatten zu las- sen; alternativ können sie auf die Rückerstattung ebenfalls kom- plett oder teilweise verzichten, wobei auch hier für den Komplett- Verzicht ein Ausfüllen der Ver- zichtserklärung erbeten wird. Wer den THW Kiel zusätzlich un- terstützen möchte, kann dies noch immer mit dem Kauf eines virtuellen Solidaritäts-Tickets tun: Im Internet kann unter www.thw- karten.de eine virtuelle Karte für das Spiel gegen den VfL Gum- mersbach vom 2. Juni 2012 er- worben und dem Verein damit zu- sätzlich durch die aktuelle, schwere Zeit geholfen werden. BS

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