Online-Sportzeitung für den Norden 45_18

SeiTe 02 FuSSBAll 1. BuNDeSliGA Reus und Paco Alcacer treffen Dortmund untermauert mit einem Pflichtsieg seinen ersten Platz Borussia Dortmund – SC Freiburg 2:0 (1:0) Borussia Dortmund: Bürki ‒ Piszczek, Diallo, Zagadou (37. To- prak), Hakimi ‒ Delaney, Witsel ‒ Sancho, Reus (81. Philipp), Bruun Larsen ‒ Götze (70. Paco Alcacer). Trainer: Lucien Favre SC Freiburg: Schwolow ‒ Gulde, Koch, Heintz ‒ Stenzel, Haberer, Gondorf (77. Kleindienst), Günter ‒ Petersen (78. Höler), Frantz (68. Ravet) ‒ Waldschmidt. Trainer: Christian Streich Schiedsrichter: Frank Willenborg (SV Gehlenberg) Zuschauer: 81.365 (ausverkauft) Tore: 1:0 Reus (40., Foulelfmeter), 2:0 Paco Alcacer (91.) Gelbe Karten: Piszczek (1. Gelbe Karte) ‒ Haberer (1. Gelbe Karte) Dass dem FC Bayern München nach zuvor drei vergeblichen An- läufen nun am Sonnabend mit ei- nem 2:1 beim SV Werder Bremen endlich der siebte Saisonsieg ge- lang, wurde an der Säbener Straße mit einer großen Erleichte- rung registriert ‒ und bei Borussia Dortmund mit einer absoluten Ge- lassenheit. Denn die Westfalen selbst feierten zeitgleich mit einem 2:0 gegen den SC Freiburg bereits ihren zehnten Sieg im 13. Bundes- liga-Saisonspiel und untermauer- ten damit ihre Tabellenführung. Im Signal-Iduna-Park hatten die Hausherren wenig überraschend deutlich mehr Ballbesitz. Und schon in der zweiten Minute ergab sich die erste Torchance für die Hausherren: Sancho zog dabei in die Mitte und dann von der Straf- raumgrenze aus ab, doch SCF- Keeper Schwolow parierte stark. Kurz darauf reklamierten die Dort- munder vergeblich auf Handelfme- ter, nachdem der Ball an den Arm von Gulde gesprungen war (3.) ‒ Schiedsrichter Frank Willenborg aus Osnabrück unterstellte dem Freiburger hierbei keine Absicht. Die Dortmunder versuchten es im- mer wieder, doch Schüsse von Bruun Larsen und Witsel blockten die Gäste ab. Auf der Gegenseite hatten die Breisgauer einige schnelle, aussichtsreiche Vor- stöße, bei denen Nils Petersen und Luca Waldschmitt aber immer wieder an den starken BVB-Ver- teidigern Zagadou und Hakimi hängen blieben. In der 24. Minute hatten die Bo- russen-Anhänger den Torschrei dann schon auf den Lippen, als nach einem schönen Spielzug über Witsel und Marco Reus der agile Sancho von rechts in die Mitte flankte und kein SCF-Vertei- diger klären konnte, ehe der lau- ernde Mario Götze den Ball hauch- dünn am langen Pfosten vorbei lenkte. Kurz darauf setzte Bruun Larsen den Ball aus spitzestem Winkel an den Außenpfosten, wurde dann aber von Willenborg ohnehin wegen einer Abseitsstel- lung zurückgepfiffen (28.). Kurz vor der Pause überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst musste Zagadou verletzt passen, weil er sich am linken Knöchel wehgetan hatte, und Ömer Toprak wurde für ihn eingewechselt. Und dann ging Sancho im Gäste-Straf- raum im Duell mit Maik Frantz so- fort zu Boden, die Dortmunder Bank protestierte vehement ‒ und tatsächlich entschied Willenborg auf Elfmeter, weil Frantz auf San- chos Fuß getreten war. Alle Pro- teste von Freiburger Seite waren sinnlos und Reus verwandelte den Elfmeter mittig zum 1:0, während Schwolow zu der von ihm aus ge- sehen linken Seite gesprungen war. Mit diesem Tor schien der Weg zu einem sicheren und allseits erwar- teten BVB-Heimsieg bereitet zu sein. Doch um ein Haar hätten die Breisgauer noch vor der Pause ausgeglichen: Jerome Gondorf, der schon beim SV Darmstadt 98 für seine hervorragenden Frei- stöße bekannt war, jagte einen Freistoß von halblinks aus an das linke Tor-Eck, von wo aus er knapp vor die Latte sprang (42.). Borus- sias Torwart Roman Bürki flog zwar in die richtige Ecke, hätte sich in dieser Szene aber sehr wahr- scheinlich vergeblich gestreckt. Statt 1:1 hätte es kurz nach dem Seitenwechsel 2:0 heißen müs- sen, als Reus einen Ball im Gäste- Strafraum gut gegen Gondorf er- oberte, dann aber von halbrechts aus an einem überragenden Re- flex von Schwolow, der blitzschnell seine rechte Hand ausfuhr und den Ball parierte, verzweifelte. In der Folge kamen die Dortmunder zu mehreren aussichtsreichen Ge- legenheiten im SCF-Strafraum, bei denen ihnen aber die nötige Ziel- strebigkeit fehlte. Hier noch ein Trick, da noch ein Querpass ‒ die Borussen waren einfach zu ver- spielt. In der 79. Minute hatten die Dortmunder noch Pech, als Lu- kasz Piszczek den Ball nach einer schönen Aktion von Sancho von halbrechts aus das linken Latten- kreuz traf. Doch in der Nachspiel- zeit machte der Favorit den be- rühmten Sack dann zu: Sancho spielte von links zu Piszczek, des- sen Querpass wiederum der ein- gewechselte Paco Alcacer zum 2:0-Endstand nutzte. Borussia- Trainer Lucien Favre wurde an- schließend auf der Internet-Seite seines Vereins ( „www.bvb.de“ ) wie folgt zitiert: „Wir haben gegen eine sehr kompakte und sehr gut orga- nisierte Mannschaft gespielt. Es war sehr schwer für uns, die Lücke zu finden. Zum Glück haben wir die Geduld behalten. Wir haben auf den richtigen Moment gewar- tet, um zu beschleunigen, mit Kombinationsspiel oder individuell mit dem Ball. Das haben wir ziem- lich gut gemacht. Ich denke, unser Sieg ist verdient. Freiburg ist ein starker Gegner. Man darf nicht ver- gessen, dass sie einen Punkt ge- holt haben in München und 3:1 ge- wonnen haben gegen Gladbach.“ BS Luftkampf zwischen dem Dortmunder Thomas Delaney (links) und dem Freibur- ger Mike Frantz. Foto: Eibner-Pressefoto/Jörg Schueler

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