Online-Sportzeitung für den Norden 35_20

FUSSBALL SCHLESWIG-HOLSTEIN, VERBANDSLIGA NORD SEITE 09 Die 06-Kicker hielten passabel mit Beim 2:1 gegen Wik schlugen die Schleswiger sogar ein Spitzen-Team Die erste Corona-Zwangs- pause, die der Amateur-Fuß- ball ab dem 13. März einlegen musste, hatte Schleswig 06 das drohende Schicksal, aus der Landesliga in die Kreisliga durchgereicht zu werden, er- spart. Allerdings hätten die Schleistädter den zweiten Ab- stieg in Folge auch bei einer regulären Beendigung der Sai- son 2019/2020 noch sportlich verhindern können: Zum Zeit- punkt der Saison-Unterbre- chung lagen sie als Drittletzter mit 16 Punkten nämlich ledig- lich aufgrund ihrer schlechten Tordifferenz gegenüber dem Tabellen-13. SV Grün-Weiß Tolk auf einem Abstiegsplatz – und sie hatten noch eine Partie mehr zu absolvieren als der Rang-Zwölfte TSV Rot-Weiß Niebüll (17 Zähler). Dass die Schleswiger eine wei- tere Spielzeit auf Verbands- ebene nicht nur geschenkt be- kommen, sondern sich auch verdient haben, zeigten sie mit guten Auftritten im Herbst. Nachdem die Verantwortliche des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes, dem ver- späteten Saisonstart und den Corona-Bedingungen Tribut zollend, aus den bisher vier Verbandsligen sechs kleinere Staffeln (zwölf statt 16 Teams) gemacht hatten, wurden die 06-Kicker in die neue Ver- bandsliga Nord-Ost eingeteilt, wo sie zumeist passabel mit- hielten und aus ihren ersten sechs Partien ebenso viele Punkte sammelten. Zum Saisonstart gab es ein 2:2-Unentschieden im Stadt- Derby bei Slesvig IF. Zum Heim-Debüt schlugen die 06- Kicker den FC Fockbek mit 2:1, worauf im zweiten Heimspiel in Folge mit einem 2:2 gegen den TSV Altenholz II ein weiteres Remis folgte. Allen im Umfeld der Null-Sechser, die nach fünf Punkten aus den ersten drei Partien eventuell schon von Höherem geträumt hatten, wur- den bei der 0:7-Klatsche beim Titelanwärter TuS Nortorf eines Besseren belehrt. Allerdings zeigten die Schleswiger bei ih- rem überraschenden 2:1-Sieg gegen den Tabellenführer Wi- ker SV auch, dass sie an guten Tagen sogar mit Spitzen- Teams mithalten können. Zu- letzt am 25. Oktober setzte es eine 0:1-Niederlage beim 1. FC Schinkel, der durch Nico Ha- berl zum Treffer des Tages kam (31. Minute), während es den 06-Akteuren bei ihren Torchan- cen an der nötigen Zielstrebig- keit und Abgeklärtheit fehlte. Ebenfalls positiv ist, dass die Elf von 06-Coach Jose Uhrich im Kreispokal Schleswig-Flens- burg mit zwei Siegen das Vier- telfinale erreichte. In der Ersten Runde feierten die Schleswiger am 6. September in ihrem ers- ten Spiel nach einer fast halb- jährigen Zwangspause einen 6:0-Kantersieg bei der TSG Scheersberg, die drei Etagen tiefer in der B-Kreisklasse Nord 1 um Punkte kämpft. In der Zweiten Runde, dem Achtelfi- nale, behauptete sich der Ver- bandsligist immerhin mit 5:1 bei Roter Stern Flensburg (A- Kreisklasse Nord). Im Viertelfi- nale, das für Sonnabend, 27. Februar datiert ist, würden die 06-Kicker mit IF Stjernen Flensborg (Landesliga Schles- wig) erstmals einen klassenhö- heren Gegner empfangen. Ein Sieg gegen das dänische Team und ein weiterer Erfolg im Halb- finale würden neben dem End- spiel-Einzug auch die Qualifi- kation für die Erste Runde des SHFV-Lotto-Pokals der kom- menden Saison 2021/2022 be- deuten. Wann in der aktuellen Saison überhaupt wieder der Ball rol- len kann, ist allerdings fraglich. Nachdem Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Gün- ther am Dienstag, 27. Oktober zunächst weitreichende Co- rona-Beschränkungen bis zum Sonntag. 22. November ver- kündet. Training in Zehner- Gruppen schien weiter erlaubt zu sein, ehe einen Tag später die Bundesregierung um Kanz- lerin Angela Merkel zusammen mit den Landesregierungen noch drastischere Einschrän- kungen beschloss: Demnach ist bis zum Montag, 30. No- vember nicht nur der Spiel-, sondern auch der Trainingsbe- trieb für alle Amateur-Mann- schaftssportler verboten. Ne- ben Profis dürfen lediglich Ein- zel- und Individualsportler ihren Sport weiterhin ausüben. Die Verantwortlichen von Schleswig 06, vermeldeten an- schließend auf ihrer facebook- Seite: „Das war’s dann mal wieder. Die Kontaktbeschrän- kung der Landesregierung auf zehn Personen zur Einschrän- kung der Verbreitung des Co- rona-Virus zwingt uns bis min- destens zum 22.11. vom Spiel- in den Trainingsbetrieb unter Auflagen. Ob es danach wei- tergeht, oder ob sogar weitere Einschränkungen uns komplett pausieren lassen, bleibt abzu- warten. Zumindest glänzt der Kunstra- sen des Schützenredder mit besten Trainingsbedingungen. Bleibt gesund, bleibt.“ BS

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