Online-Sportzeitung für den Norden 05_18

SEITE 04 FUSSBALL 1. BUNDESLIGA Die schnelle Sportzeitung im Printabo und Internet mit sein erstes Bundesliga-Tor. In der Folge versuchten auch die „Wölfe“, die mit einer sehr de- fensiven Grundordnung begon- nen hatten, den Weg nach vorne einzuschlagen. Sie hatten nun auch deutlich mehr Ballbesitz, spielten aber entweder zu unge- nau, oder es war noch ein Ab- wehrbein eines Werder-Verteidi- gers dazwischen. So auch in der zwölften Minute, als Torschütze Augustinsson im eigenen Straf- raum in letzter Sekunde den ein- schussbereiten Osimhen störte ‒ auf Kosten eines Eckstoßes, mit dem die „Wölfe“ aber nichts anzufangen wussten. Nach einer guten Viertelstunde hätten die Hausherren ihren Vor- sprung verdoppeln müssen: Max Kruse flankte von links in die Mitte, wo Maximilian Eggestein den Ball noch verlängerte ‒ doch nun reagierte Casteels überragend und konnte das Spielgerät noch entscheidend abwehren (17. Minute). Auch zwölf Zeigerumdrehungen spä- ter hatte Maximilian Eggestein kein Zielwasser getrunken, als er nach einer herrlichen Rechts- flanke von Aron Johannsson frei- stehend zum Kopfball kam, die- sen aber mittig genau auf Cas- teels setzte ‒ ein kollektives Seufzen und Stöhnen ging durch das weite Rund der Arena. Nach einer guten halben Stunde hatten die Werder-Anhänger wieder Grund zum Raufen ihrer Haare: Erneut sorgte ein Eck- stoß von Junuzovic für Verwir- rung im VfL-Strafraum ‒ einen ersten Kopfball des Ex-Wolfs- burgers Max Kruse konnten die Gäste noch klären, den Nach- schuss jagte Niklas Moisander dann per Direktabnahme an die Latte (31.). Kurz darauf schoss Florian Kainz den Ball nach ei- nem Fehlgriff von Casteels über- hastet über den Querbalken (35.), kurz darauf zielte auch Kruse gegen seinen Ex-Klub zu hoch. In der 40. Minute fiel dann aber das verdiente 2:0, das zugleich ein absolutes Traumtor war: Ju- nuzovic fand auf der linken Seite Kainz, der nach einem Doppel- pass mit Theodor Gebre Selas- sie von halblinks aus der Dre- hung abzog ‒ und der Ball se- gelte im hohen Bogen exakt rechts neben dem Pfosten ins Netz, der Sprung von Casteels war vergeblich. Die Chance auf den postwendenden Anschluss- treffer vergab Osimhen, der nach einer Freistoßflanke des Wolfsburger Winter-Neuzu- gangs Admir Mehmedi knapp vorbei köpfte, ehe Schiedsrichter Deniz Aytekin aus Oberasbach die beiden Teams zum Pausen- Tee bat. Nach dem Seitenwech- sel ging es so rasant weiter, wie der erste Durchgang aufgehört hatte. Werder-Verteidiger Moi- sander leistete sich im eigenen Strafraum ein so genanntes Tex- tilvergehen gegen den Wolfsbur- ger Robin Knoche, das Aytekin mit einem Foulelfmeter ahndete. Den von Verhaegh keinesfalls schlecht flach links geschosse- nen Ball wehrte der Bremer Kee- per Jiri Pavlenka überragend ab ‒ allerdings konnte er den Ball nicht festhalten, und den Abpral- ler versenkte Verhaegh zum 2:1. Damit hatte es auch in der zwei- ten Halbzeit ein „Blitz-Tor“ gege- ben ‒ dieses Mal war es aber für die „Wölfe“ gefallen, die da- mit neuen Mut schöpften. Zu einem früheren Zeitpunkt der Saison wären die Bremer nach einem solchen Nackenschlag möglicherweise zusammenge- brochen. Nun zeigten sie sich aber gefestigt und verteidigten gut. Allerdings hatte es die Heim-Elf in dieser Phase schwer, offensiv Impulse zu set- zen ‒ darauf reagierte Kohfeldt und wechselte mit Thomas De- laney sowie Jerome Gondorf zwei Spieler ein, die im Zentrum das Heft des Handelns in die Hand nehmen und gute Pässe spielen können. Allerdings fügte

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