Online-Sportzeitung für den Norden 13_19

FUSSBALL 2. BUNDESLIGA SEITE 03 HSV nach Derbytriumph wacklig Bundesligaabsteiger verspielt Rang eins und steht unter Druck Der Hamburger SV gewann vor drei Wochen das mit Spannung erwartete Stadtderby beim FC St. Pauli klar mit 4:0. Doch nach dem Derbytriumph, präsentierte sich der Absteiger aus der Bun- desliga wackelig. Gegen den SV Darmstadt 98, gab die Mann- schaft von Hannes Wolf nämlich den sicher geglaubten Heimsieg aus der Hand. Denn zur Pause führte der HSV im Volksparksta- dion zur Pause mit 2:0 und so- gar ein 3:0 Vorsprung war drin. Kurz nach dem Seitenwechsel ließen die Hanseaten die ver- meintliche Vorentscheidung lie- gen und gerieten nach dem 2:1 Anschlusstreffer der „Lilien“ in Schieflage. Nicht nur den 2:2 Ausgleich musste der Tabellen- zweite des Bundesligaunterhau- ses schlucken. Trotz bester Chancen zur 3:2 Führung und den erhofften Siegtreffer, wobei Bakery Jatta den Ball kläglich am langen linken Pfosten vor- beischoss, kassierte der Anwär- ter auf den sofortigen Wieder- aufstieg sogar noch das 2:3. Mit der letzten Aktion der Partie, tra- fen die Hessen die Elbstädter bis ins Mark und riefen so ein Pfeifkonzert des total enttäusch- ten HSV-Anhangs hervor. Auch Ersatzkapitän Lewis Holtby konnte keine großen Akzente setzen. Bis auf einige Pässe in die Breite, gelang dem ehemali- gen Nationalspieler, der auch einst Kapitän der U 21-National- mannschaft war, rein gar nichts. Der 28-jährige gilt als einer der Prototypen des Abgesangs des Hamburger SV. Als sogenannter Führungsspieler vor fünf Jahren in die Hansestadt geholt, konnte Holtby nie so etwas wie Kon- stanz, geschweige denn Extra- klasse nachweisen. Auch im deutschen Fußballunterhaus, ließ Holtby nur phasenweise starkes Leistungspotenzial auf- blitzen. So machte der Mittelfeld- spieler kaum den Unterschied, den man zumindest in der zwei- ten Bundesliga erwartet. Das der Hamburger SV sehr „wacklig“ ist, liegt auch an Holtby. Wenn der HSV in Bedrängnis geriet, tauchte er zu oft auf dem Spiel- feld ab und konnte die jungen Akteure, die einen Stabilisator brauchen, kaum stützen. Folge- richtig wurde der auslaufende Vertrag mit der Nummer acht des Hamburger SV nicht verlän- gert. „Lewis hat unsere Ent- scheidung professionell aufge- nommen“, so HSV-Sportchef Ralf Becker. Holtby selbst, der oftmals nach Partie gerne Ana- lysen gab, tauchte in den folgen- den Tagen, wie auch auf dem Spielfeld, ab. Dabei kam ihm die Länderspielpause, aufgrund der EM-Qualifikation, sicher sehr ge- legen. Denn so ging in Deutsch- land der Fokus vom Vereinsfuß- ball in Richtung deutscher Na- tionalmannschaft, dessen unter Bundestrainer Jogi Löw kritisch beäugtem Neuaufbau und dem Klassiker der Partie in den Nie- derlanden, völlig unter. Wie schon in den Begegnungen zu- vor, gehörte Lewis Holtby beim Auswärtsspiel beim VfL Bochum nicht zur Stammelf. Trainer Han- nes Wolf setzt durch die oftmals verletzungsbedingen Ausfälle von Stammkapitän Aaron Hunt, auf Winterneuzugang Berkay Özcan. Dieser ließ ab und an sein Können schon aufblitzen, braucht aber noch weitere Zeit, um ein beständiger Leistungs- träger zu werden. Nach der ver- passten Tabellenführung, durch die Heimpleite gegen Darmstadt 98, muss der HSV die ver- schenkten drei Punkte zurück- holen. Dabei haben es vor allem die beiden Auswärtspartien bei den direkten Konkurrenten, Pri- mus 1. FC Köln und dem auf Re- legationsrang drei stehenden FC Union Berlin, in sich. In diesen Duellen werden die beiden di- rekten Aufstiegsplätze vermut- lich vergeben. Der Tabellendritte muss in den „Hoffnungslauf“, ge- gen den Drittletzten der Bundes- liga. Am Montag, 8. April, emp- fängt der HSV den FC Magde- burg. Der Anpfiff erfolgt um 20.30 Uhr im Hamburger Volks- parkstadion. jös

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