Online-Sportzeitung für den Norden 13_19

SEITE 16 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Erste Niederlage nach 24 Siegen Der SC Magdeburg besiegt den amtierenden Meister glücklich SC Magdeburg – SG Flensburg- Handewitt 24:23 (11:12) SC Magdeburg: Green; Chrap- kowski (1), Bezjak (3), Weber (3/1), Musche (5/3), Damgaard (7), O`Sullivan, Musa (2), Lager- gren (3). Trainer: Benett Wiegert. SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud (bei einem Siebenme- ter); Karlsson, Hald (4), Glandorf, Svan (7), Wanne, Jeppson, Jön- dal (6/1), Steinhauser, Zacharias- sen, Johannesson (1), Gottfrids- son (2), Lauge (2), Röd (1). Trainer: Maik Machulla. Schiedsrichter: Fabian Baum- gart / Sascha Wild aus Altenheim und Elgersweier waren der Be- deutung dieser Partie nicht ge- wachsen. Beide Mannschaften mit falschen Entscheidungen be- dacht und mit einer ganz krassen Fehlentscheidung dafür gesorgt, dass die Erfolgsserie der SG ge- rissen ist! Zuschauer: 6600 in der ausver- kauften Getec-Arena. Siebenmeter: 6/4 (Buric hält ge- gen Weber, Musche trifft den Pfosten) – 3/1 (Wanne und Jöndal scheitern an Green). Zeitstrafen: 0 (!) - 3 (Karlsson, Lauge, Svan). Spielfilm: 0:1 (1.); 2:2 (5.); 3:4 (6.); 4:5 (11.); 5:6 (13.); 7:6 (16.); 8:7 (19.), 9:8 (21.); 9:10 (26.); 10:12 (30.); 11:12 (Halbzeitstand) – 13:12 (33.); 14:13 (37.); 15:14 (38.); 17:15 (39.); 18:16 (40.); 18:18 (45.); 20:18 (47.); 20:21 (50.), 22:22 (53.); 23:23 (56.); 24:23 (59 Minuten und 55 Sekun- den)! Vor fast genau einem Jahr verlor die SG Flensburg-Handewitt letzt- malig ein Spiel in der Bundesliga, danach folgte eine unglaubliche Serie von 30 siegreichen Bundes- ligapartien in Folge. Die damalige Niederlage fügte dem späteren Meister ausgerechnet der heutige Gegner SC Magdeburg zu! Auch im DHB-Pokal zeigten die Sach- sen-Anhalter dem amtierenden Meister im Oktober des vergan- genen Jahres die Grenzen auf, als sie in Flensburg mit 31:28 ge- wannen. Das Bundesligahinspiel konnte allerdings die SG knapp mit 26:25 für sich entscheiden. Souveräner Spitzenreiter gegen einen noch auf die Königsklasse hoffenden Tabellenvierter, seit Wochen ausverkaufte Arena; er- wartungsvolle, euphorische Fans; ein Handballevent vom Feinsten! Nach dem lange Zeit glanzvollen Auftritt am Donnerstag im weiß- russischen Brest, wo die SG ei- nen wichtigen ersten Schritt Rich- tung Viertelfinale der Champions League gemacht hatte, reisten die Fördestädter mit breiter Brust an die Magdeburger Börde. Trainer Maik Machulla hatte seinen kom- pletten Kader einsatzbereit. Mit Benjamin Buric im Tor, dem mit Gottfridsson, Lauge und Röd be- setzten Rückraum sowie den Au- ßen Svan und Wanne starteten die Gäste. Am Kreis sorgte Welt- meister Simon Hald für die not- wendigen Lücken. Wie erwartet entwickelte sich eine Partie, in der keine Mannschaft sich absetzen konnte. Zunächst legten die Gäste vor und der SCM glich aus. Beim 7:6 lag erstmals die Heim- mannschaft vorn. Beide Abwehr- reihen zeigten sich schwer über- windbar; beide Torhüter hier der dänische Weltmeister Green, dort Benjamin Buric erwiesen sich als Meister ihres Fachs. Nach der Pause konnten die von Benett Wiegert gecoachten Hausherren den Rückstand aufholen und in eine zwei Tore Führung umwan- deln. Ohne Einwirkung eines Ge- genspielers verletzte sich SG- Spielmacher Jim Gottfridsson und fehlte dadurch fast die gesamte zweite Spielhälfte. Da zudem der bei der WM so überragende Rückraumakteur Rasmus Lauge genau wie der Norweger Magnus Röd weit hinter den Ansprüchen blieb, war der Ausfall von Gottftidsson besonders schmerz- haft! Dank der Außen, Lasse Svan und Magnus Jöndal blieb die SG dran und konnte ihrerseits nach 50 Minuten mit 21:20 in Füh- rung gehen. Und dann folgte das nervenzerfetzende Finale furioso. Spielstand 23:23; die SG im Ball- besitz. Nach einem gelungenen Spielzug bekommt Magnus Jön- dal völlig frei zum Wurf; springt ab und wird von einem gänzlich unmotivierten Pfiff der Schieds- richter gestoppt. Nach einem Magdeburger Foul abseits des Geschehen pfeifen die Schieds- richter den Vorteil für die SG ab. Den daraus resultierenden Frei- wurf kann die SG nicht nutzen: Magnus Röd wirft über das Tor. Ballbesitz für den Gastgeber, die diesen über Gebühr ausdehnen ohne für Zeitspiel belangt zu wer- den. Fünf Sekunden vor Ultimo wird Rechtsaußen Robert Weber freigespielt und der verwandelt zum 24:23 Sieg seiner Mann- schaft. Ohne den unberechtigten Pfiff, der der SG den Vorteil ge- nommen hat, wäre es in jedem Fall zumindest zu einem unent- schiedenen Spielausgang gekom- men. Entsprechend groß der Frust bei den benachteiligten Gästen, während die Fans, die durch ein Wellenbad der Gefühle gegangen sind, ihre Mannschaft langanhaltend feierten. Für den Tabellenführer ist die Ausgangs- position trotz der erstmaligen Nie- derlage weiterhin optimal, wäh- rend die Magdeburger ihrerseits auf Ausrutscher des THW Kiel hoffen, um unter Umständen doch noch Platz Zwei zu erreichen. AB

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