Online-Sportzeitung für den Norden 27_18

SEITE 24 TRAVEMÜNDER WOCHE am Thuner See in der Schweiz. Darauf, seinen 5.5er einmal um die halbe Welt zu verschiffen, hat der Australier verzichtet. Für die Regatten in Europa hat er sich stattdessen eine „Modern“-Ver- sion der Bootsklasse in der Schweiz gekauft. „Alpha Crucis“ heißt das Schweizer Souvenir in Bootsform. Vorerst wird der 5.5er allerdings nicht den australischen Kontinent kennenlernen: Cross lässt es für die kommende Sai- son in Europa. Der 5.5er Segler John Lister aus Ontario in Kanada löste das Bootsproblem anderweitig: Er lieh sich einen 5.5er von einem Ham- burger Segelclub. Der Aufenthalt bei der Travemünder Woche ist zugleich auch sein erster in Deutschland. Im Anschluss an die Regatten wird er deshalb noch zwei Wochen als Tourist durch Deutschland fahren. Ein Höhepunkt in Travemünde ist für ihn die Unterbringung auf der Passat: „Das ist großartig, auf ei- nem so bekannten historischen Schiff zu übernachten“, sagte Lis- ter. Außerdem wäre die europäi- sche 5.5er-Szene eine hervorra- gende Gemeinschaft. Die gute Stimmung am Pier B im Priwall- hafen beweist das bestens. Champions League für die Junioren Die Travemünder Woche ist in die Champions League aufgestie- gen. Mit der Premiere der Youth Sailing Champions League, die am Freitag zum ersten Mal auf die Bahn ging, setzt die Trave- münder Woche einen neuen Standard im Segelsport. 18 Se- gelclubs brachten Segler imAlter von 16 bis 23 Jahren an den Start. Unter den insgesamt 72 Ak- tiven sind auch 17 Mädchen. Da- mit übersteigt die weibliche Quote in dieser Altersklasse deut- lich diejenige der Bundesliga. Mittendrin im Geschehen per Wildcard ist der Lübecker Yacht- Club als eine von sechs deut- schen Mannschaften. Die Gast- geber-Nation stellt damit das größte Kontingent. Doch die An- reise von Teams aus acht Natio- nen zeigt das große Interesse an dieser Veranstaltungsreihe. Die Lübecker starteten gut in die Premiere. Steuermann Michael Fechner führte seine Mannschaft zum Sieg in der ersten Wettfahrt. Im Anschluss konnte die Heim- mannschaft diesen Auftakterfolg aber nicht wiederholen. Nach fünf Flights lagen die Lokalmatadore auf dem sechsten Platz und wa- ren zufrieden: „Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Wir haben nur wenig zusammen trainiert. Die Bedingungen mit bis zu an- derthalb Meter hohen Welle wa- ren hervorragend und haben uns wohl geholfen", berichteten die Teammitglieder. An der Spitze liegen zwei Mann- schaften aus Dänemark vor dem besten deutschen Club, dem Bo- densee YC aus Überlingen. Schauspielerin Neubauer: Vom Pferd direkt auf die Yacht Das Bürgermeisterrennen zur Travemünder Woche um den „Volksbank Rotspon Cup“ war am Mittwoch nicht nur das sportlich- politische Aufeinandertreffen zwi- schen der Hansestadt-Verwal- tung und der Landesregierung, das letztlich 2:1 für die Stadt aus- ging, sondern es wurde auch zum Treffen der Prominenz. Schauspiel-Größe Christine Neu- bauer heuerte, gemeinsam mit ih- rem Lebensgefährten José Cam- pos, spontan in der Crew von Bürgermeister Jan Lindenau an, kurbelte während der Rennen kräftig an den Winschen und durfte sich schließlich über den Sieg freuen. Der Einsatz von Neubauer und ihrem Lebensgefährten war eine sehr spontane Idee und ent- sprang einer Verbindung der Schauspielerin zum Vorstand der Volksbank. In diesem Sommer hat die 56-Jährige ein Engage- ment bei den Karl-May-Festspie- len, gibt dort die durchtriebene Judith Silberbauer. Die Nähe von Bad Segeberg zu Travemünde gab Neubauer einfach einmal die Chance, vom Pferd auf das Boot zu wechseln. Eine seltene Gele- genheit: „Ich habe zwar schon mal eine Seglerin gespielt, habe aber tatsächlich sonst keine Se- gelerfahrung. Es war sehr span- nend, hier teilzunehmen. Ich habe mich gefühlt wie in einem Actionfilm“, berichtete Neubauer. Die Arbeit an der Winsch habe sie ohne Probleme erledigt, denn durch die Karl-May-Festspiele sei sie gut in Form. „Ich war direkt vor der Regatta noch beim Reit- training, bin also vom Pferd auf die Yacht. Ich kann zwar nicht se- geln, habe es aber genossen und ordentlich gekurbelt.“ TraWo

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