Online-Sportzeitung für den Norden 21_20

SEITE 06 FUSSBALL REGIONALLIGA NORD Erstmals seit 2008 wieder drittklassig Virtueller Verbandstag beseitigt letzte Zweifel am VfB-Aufstieg Einen guten Monat, nachdem das Präsidium des Norddeutschen Fuß- ball-Verbandes entschieden hatte, die Saison 2019/2020 in seinen Re- gionalligen Nord abzubrechen, den VfB Lübeck als Spitzenreiter der Herren-Regionalliga zumAufsteiger in die Dritte Liga zu erklären und die fünf Aufstiegsanwärter FC Teu- tonia 05, 1. FC Phönix Lübeck, FC Oberneuland, VfV Borussia 06 Hil- desheim sowie SV Atlas Delmen- horst in die Nord-Steffel von Deutschlands vierthöchster Spiel- klasse aufzunehmen, wurden diese Beschlüsse nun am Donnerstag- abend auf dem Außerordentlichen Verbandstag des Nord-FV abge- segnet. Der Verbandstag fand virtuell statt. Anträge der Verantwortlichen des VfL Oldenburg sowie des 1. FC Germania Egestorf/Langreder, die in der Oberliga Niedersachsen als Tabellen-Dritter beziehungsweise Rang-Vierter sportlich noch alle Auf- stiegschancen und beim Nord-FV eine Zulassung für die kommende Regionalliga-Serie beantragt hat- ten, auf eine zusätzliche Aufsto- ckung der Regionalliga auf 24 Teams, um ebenfalls aufsteigen zu können, wurde von den Delegierten abgelehnt. Sollten irgendwo noch Restzweifel am Aufstieg der Lübecker in die Dritte Liga bestanden haben, so wurden diese hiermit ausgeräumt. Fakt ist: Für das VfB-Team gab es in 25 Saisonspielen 20 Siege, ein Unentschieden und vier Niederla- gen. Dies ergibt einen Punkte-Quo- tienten von 2,44 und den ersten Platz in der Abschlusstabelle vor dem VfL Wolfsburg II, der in 24 Par- tien 18 Mal gewann, zweimal ein Remis erreichte und ebenfalls vier- mal verlor, was einen Quotienten von 2,33 bedeutet. Die Variante, ein Entscheidungsspiel zwischen den beiden Titelanwärtern auszutragen, die von einigen Offiziellen der „Wölfe“ und vereinzelt auch von an- deren Seiten ins Gespräch ge- bracht worden war, hatte das Prä- sidium des Nord-FV verworfen – auch, weil bereits beide direkten Duelle zwischen den Lübeckern und den Wolfsburgern ausgetragen worden waren, wobei jeweils der Gast mit 2:1 gewann. Die VfB-Verantwortlichen intensi- vierten seit der Veröffentlichung des Präsidiumsbeschlusses ihre Pla- nungen für die kommende Saison in der Dritten Liga. Dem derzeitigen Stand nach gibt es elf Abgänge und sechs Neuzugänge. Die Lohmühle zum 30. Juni verlassen werden Ah- met Arslan (26, zum Zweitligisten Holstein Kiel), Corvin Bock (21), Zeki Erkilinc (22), Miguel Fernandes (23), Dongsu Kim (25), Kresimir Matovina (28), Fabio Parduhn (25), Malte Schuchardt (21), Dennis Hoins (pausiert) und Daniel Halke (33, zum Verbandsliga-Neuling FC Schönberg 95). Zudem gehört Lu- cas Will (21) zukünftig dem Kader der Zweiten Herren des VfB (Ober- liga Schleswig-Holstein) an. Im Ge- genzug wurde Stürmer Elsamed Ramaj (24), der vom Drittligisten FC Hansa Rostock bisher nur ausge- liehen war, fest verpflichtet und An- greifer Jamie Shalom (18) aus der eigenen A-Jugend in den Profi-Ka- der hochgezogen. „Waschechte Neulinge“ sind zudem Torwart Mi- chael Luyambula (21, aus der U23 von Birmingham City) sowie die Mit- telfeldspieler Mirko Boland (33, Adelaide United), Dren Feka (23, SV Drochtersen/Assel) und Thor- ben Deters (24, Lüneburger SK Hansa). Weitere Neuverpflichtungen dürften folgen, bevor die Grün-Weißen zum ersten Mal seit 2008 wieder in Deutschlands dritthöchster Spiel- klasse um Punkte kämpfen werden. Erstmals überhaupt gehört das VfB- Team zudem der eingleisigen Drit- ten Liga an, die 2008 vom Deut- schen Fußball-Bund als „Zwischen- ebene“ zwischen der Zweiten Bun- desliga sowie den Regionalligen eingeführt worden war. Die Qualifi- kation für diese Dritte Liga hatten die Lübecker im Mai 2008 als Ta- bellen-16. der alten Regionalliga Nord klar verpasst. Nun wollen die Lübecker den Ruf der „Fahrstuhl-Mannschaft“, der ih- nen aufgrund von 19 Veränderun- gen der Ligazugehörigkeit seit 1933 anhaftet, ablegen und sich in der Dritten Liga etablieren. BS Führte den VfB Lübeck nach zwölf Jahren Abstinenz zurück in Deutschlands dritthöchste Spielklasse: Trainer Rolf Landerl. Foto: BS (Archiv)

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgyNTg=