Online-Sportzeitung für den Norden 31_18

SEITE 02 FUSSBALL 3. LIGA Rostocker Pokalhelden landeten sehr hart auf dem Boden der Realität Anspruch und Wirklichkeit klaffen beim FC Hansa noch weit auseinander F.C. Hansa Rostock – FC Würzburger Kickers 0:4 (0:1) F.C. Hansa Rostock: Gelios - Rankovic (61. Evseev), Bülow, Riedel, Rieble (46. Biankadi) - Breier (70. Williams), Hilde- brandt, Wannenwetsch, Scherff - Soukou – Königs. Trainer: Pavel Dotchev. FC Würzburger Kickers: Dre- wes - Hansen, Bachmann, Schuppan - P. Göbel, Skarlatidis, Gnaase (85. Kohls), K. Wagner (78. P. Breitkreuz) - Baumann, Ademi, Mast (70. F. Kaufmann). Trainer: Michael Schiele. Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach) Spielort: Ostseestadion Rostock Tore: 0:1 Hendrik Hansen (29.), 0:2 Simon Skarlatidis (47.), 0:3 Janik Bachmann (63.) 0:4 Orhan Ademi (80.). Zuschauer: 12.300 Gelbe Karten: Königs (1), Sou- kou (2) / K. Wagner (1), Gnaase (3). Punktspiele sind etwas anderes als ein Pokalspiel gegen einen großen Gegner vor eigenem Pu- blikum und einem ausverkauften Haus. Nach dem 2:0-Pokalsieg gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart gingen die Rostocker nach insgesamt drei Heimsiegen als Favorit in die Begegnung ge- gen Würzburg. Es galt, den Schwung aus dem Pokal mit in den Ligaalltag zu nehmen. Schließlich findet sich die Kogge nach vier Spielen nur im Tabel- lenmittelfeld auf Platz zehn wie- der. Dass da noch Luft nach oben ist, darüber sind sich alle Beteiligten einig. Für die Dot- chev-Elf spricht aktuell ihre Heimstärke, denn auch vor der Pokalsensation gewann die Kogge beide bisherigen Partien im Ostseestadion. Saisonüber- greifend war Hansa sogar seit sieben Spielen zu Hause unge- schlagen. Aber am Sonnabend gingen die Hanseaten wieder als Verlierer vom Platz. Es war ein enttäuschender Nachmittag im Ostseestadion. Das Team von Trainer Pavel Dotchev unterlag gegen die Würzburger Kickers mit 0:4 (0:1) und verlor nach nun- mehr fünf Spieltagen vorerst den Kontakt zur Tabellenspitze in der 3. Fußball-Liga. Es war fast über die gesamte Spielzeit zu erken- nen, die Gäste waren im Ostsee- stadion in allen Belangen besser. Am Freitagnachmittag hatten die Fußball-Profis des FC Hansa Rostock bei ihremAbschlusstrai- ning für die Drittliga-Partie gegen die Würzburger Kickers überra- schenden Besuch erhalten. Rap- star Marteria schaute vorbei, mischte munter bei einem klei- nen Kick mit und stellte sich schließlich noch für ein paar Elf- meter zwischen die Pfosten. Was dann aber 24 Stunden spä- ter im Ostseestadion folgte, war vergleichbar mit dem Auftritt ei- nes Rappers, der seinen Text vergessen hat: eine große Bla- mage. In der 29. Minute begann das Rostocker Unheil. Nach ei- ner der vielen Ecken wurde Würzburgs Hendrik Hansen nicht konsequent genug gestört, kam fünf Meter vor Gelios zum Abschluss und schob den Ball zur verdienten Führung ins linke Eck. Nach dem zweiten Gegentor un- mittelbar nach Wiederanpfiff be- wiesen die Gastgeber Moral und drängten auf den Anschlusstref- fer. Mittelstürmer Marco Königs verfehlte ihn mit einem Pfosten- schuss in der 56. Minute nur knapp. Würzburgs Bachmann machte alle Hoffnungen auf eine Wende dann aber nach einer gu- ten Stunde zunichte. Hat der Überraschungs-Coup gegen die Schwaben Rostocks Profis also ein wenig die Sinne vernebelt? Offenbar. Doch Sport- vorstand Markus Thiele fand noch einen anderen Erklärungs- ansatz für die Würzburg-Pleite, der auf ein grundlegendes Pro- blem bei den Mecklenburgern hinweist: "Wir spielen eigentlich nur guten Fußball, wenn wir ge- gen Mannschaften spielen wie Braunschweig, Wiesbaden oder den VfB Stuttgart, die mitspielen. Da können wir unsere Qualität auszeichnen, weil wir dann auf Konter setzen können. Aber an- sonsten kommt mir da noch zu wenig Kreativität in der Offen- sive." Doch das 0:4 gegen Würz- burg einfach so als "Ausrutscher" unter den Teppich zu kehren, kam für Thiele ebenfalls nicht in Frage. "Das darf nicht zu oft pas- sieren. Wir müssen daraus un- sere Schlüsse ziehen und daran arbeiten", forderte der Sportvor- stand. Die Chance zur Wiedergutma- chung haben die Küstenstädter bereits am nächsten Sonn- abend. Dann gastiert die Elf aus dem Ostseestadion auswärts beim SV Meppen. Bleibt für die Rostocker zu hoffen, dass der Dämpfer bis dahin gut verarbei- tet wurde. Interessant dabei ist sicher, dass Hansa die beiden ersten Auswärtsspiele im Gegen- satz zu den Heimspielen verlo- ren haben. Kann das Team von Trainer Pavel Dotchev nun auch diese (negative) Serie beenden. Eine Woche später muss der FC Hansa dann im Landespokal beim Landesklassenteam der SG Warnow Papendorf antreten. Gestern Abend erfolgte die Aus- losung zur 2. DFB-Pokalrunde. Die Hanseaten hofften dabei auf einen attraktiven Gegner. the

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