Online-Sportzeitung für den Norden 20_19

SEITE 02 FUSSBALL 2. BUNDESLIGA Walter verlässt die „Störche“ Holstein steht wieder ohne Trainer da – kehrt Anfang zurück? Am Montag, 20. Mai um 11.57 Uhr verkündeten die Verantwortlichen des Zweitligisten Holstein Kiel das, was sich schon seit vielen Wochen abgezeichnet hatte: Ihr Trainer Tim Walter bricht seine Zelte im Hol- stein-Stadion in diesem Sommer nach nur einem Jahr wieder ab und wechselt zu der kommenden Sai- son 2019/2020 zum VfB Stuttgart. Der 43-Jährige, der in Bruchsal in Baden-Württemberg geboren wurde und aufwuchs, unterschrieb bei den Schwaben einen Zwei-Jah- res-Vertrag. Mit Walter, der vor sei- nem Engagement bei den „Kieler Störchen“ in der Saison 2017/2018 die Zweiten Herren des FC Bayern München betreut hatte, verlässt auch Co-Trainer Rainer Ulrich (69) die Kieler. In der Pressemitteilung des Ver- eins hieß es: „Walter kam im ver- gangenen Sommer und formte zu- sammen mit Geschäftsführer Sport Fabian Wohlgemuth eine spiel- starke Zweitliga-Mannschaft. Der zweitjüngste Kader aller Clubs zeigte unter ihm erfrischenden, modernen Offensiv-Fußball, mit 60 erzielten Toren stellte die KSV über die Saison den liga-weit drittbesten Wert.“ In Walters Bilanz stehen in der Zweiten Bundesliga 13 Siege, zehn Remis und elf Niederlagen zu Buche, was im Abschlussklas- sement der Zweiten Bundesliga mit 49 Punkten und 60:51-Toren den sechsten Tabellenplatz bedeutete. „Tim Walter hat in der vergangenen Spielzeit gemeinsam mit dem ge- samten Trainer- und Funktions- team sportliche Maßstäbe gesetzt“, erklärte Fabian Wohlgemuth, Ge- schäftsführer Sport der KSV Hol- stein, in der Mitteilung, in der er präzisierte: „Er hat mit enormem Durchsetzungsvermögen eine tolle spielerische Idee bei der KSV etab- liert. Für die Entwicklung und Pro- fessionalisierung des Vereins war das Wirken dieses Trainers von er- heblichem Wert. Nun bekommt er die Chance, bei einem traditions- reichen Club nahe seiner Heimat seinen nächsten Karriereschritt zu machen. Wir werden nun mit der gebotenen Sachlichkeit an der besten Lösung für den Verein ar- beiten und am Ende den richtigen Mann für unsere Ziele präsentie- ren. Es kann nur darum gehen, den eingeschlagenen Weg weiter- zuführen.“ Auch Walter selbst, der vor seinem Engagement für die Bayern-Re- serve jeweils zwei Jahre als Ju- gendtrainer für den Klub von der Säbener Straße sowie für den Karlsruher SC tätig war, wurde in der Mitteilung wie folgt zitiert: „Ich bin sehr stolz auf das, was wir hier in dem letzten Jahr erreicht haben. Als ich im Juni letzten Jahres nach Kiel kam, spürte ich zwar eine große Euphorie und Bereitschaft im Verein und in der Stadt, aber faktisch mussten wir einen großen personellen Umbruch vollziehen. Wie bedingungslos die neu for- mierte Mannschaft und das ge- samte Trainer- und Funktionsteam meinem fußballerischen Ansatz ge- folgt sind, hat mich im höchsten Maße beeindruckt. Ein ganz be- sonderer Dank gilt dabei auch Fa- bian Wohlgemuth, der mir über die ganze Saison das Vertrauen und die Rückendeckung für diesen Weg gegeben hat.“ Schon vor Jahresfrist hatten die Kieler ihren damaligen Coach Mar- kus Anfang an einen „größeren“ Klub, nämlich den damaligen Erst- liga-Absteiger 1. FC Köln, verloren. Noch vor dem Saisonende musste Anfang beim FC wieder gehen – und gilt deshalb nun an der Förde als Kandidat, die Nachfolge seines eigenen Nachfolgers anzutreten. Ob es für die Kieler in der kom- menden Saison zum Wiedersehen mit Walter kommt, hängt vom Aus- gang des Relegations-Rückspiels ab – daheim mussten sich die Stuttgarter gegen den 1. FC Union Berlin mit einem 2:2-Unentschie- den begnügen. BS

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