Online-Sportzeitung für den Norden 03_20

SEITE 12 HANDBALL HAMBURG-LIGA Klare Pleite wird wohl umgewertet Uetersener Handballer profitieren von Esinger Aufstellungs-Fehler TSV Uetersen – Tus Esingen 22:31 (10:20) 220 Zuschauer verfolgten am Sonntag das Handball-Hamburg- Liga-Derby zwischen dem TSV Ue- tersen und dem TuS Esingen. Des- halb war es nicht leicht für Tobias Haan, einen Sitzplatz auf der Tri- büne zu finden, als ihn die Schieds- richter Matthias Hochsprung und Oliver Reinstorf (aus Hamburg) dorthin schickten. Der Grund dafür, dass Tobias Hahn nicht mehr mit- wirken durfte: Als er das 2:0 für die Esinger erzielt hatte, fiel der Sekre- tärin auf, dass seine Rückennum- mer und sein Name nicht auf dem Spielberichtsbogen stehen. Darauf- hin wurde die Partie, die nach dem Tor schon fortgesetzt worden war, unterbrochen und es folgten län- gere Diskussionen. Schließlich stellten die Unpar- teiischen, die sich vor dem Anwurf bei den TuS-Verantwortlichen we- gen der neuen Esinger Trikots extra noch einmal rückversichert hatten, ob „alle Spieler die Rückennummer haben, mit denen sie aufgeführt sind, fest, dass Tobias Hahn nicht aufgelistet wurde. Stattdessen war auf dem Spielberichtsbogen Mats- Christer Krohn aufgeführt, der nicht in der Halle weilte. Weil damit 14 Spieler und vier Verantwortliche im TuS-Kader standen, konnte TuS- Trainer Michael von Thun nun To- bias Hahn auch nicht mehr nach- tragen. Hatten die Uetersener das Nach- barschaftsduell damit schon zu die- sem Zeitpunkt kampflos gewon- nen? Fakt ist, dass die Unpar- teiischen darauf verwiesen, dass „dies vor dem Sportgericht geklärt werden müsse“ und sie „diese Ent- scheidung nicht zu treffen hätten“, weshalb sie das Spiel auch nicht abbrachen. So bekamen die Zu- schauer und Tobias Haan in der Folge ein relativ einseitiges Derby zu sehen, in dem die Uetersener dem schnellen Spiel der Esinger nicht viel entgegenzusetzen hatten. „Ich vermute, dass dies auch daran lag, dass unsere Spieler die Partie im Kopf aufgrund der Gescheh- nisse schon abgeharkt hatten“, er- klärte TSV-Co-Trainer Jörg Schwarz. Immerhin bewiesen die Hausherren zwischenzeitlich Kampfgeist und verringerten einen Acht-Tore-Rück- stand, den es beim 5:13 (17. Mi- nute) und beim 6:14 (18.) zweimal gab, bis auf fünf Treffer (10:15/24.). TuS-Trainer Michael von Thun nahm daraufhin eine Auszeit und in der Folge verdoppelten seine Schützlinge den Vorsprung wieder bis zum 20:10-Pausenstand. In der zweiten Halbzeit herrschte eine merkwürdige Stimmung in der Halle: Neben den Spielern wussten auch die meisten der Zuschauer um den Umstand, dass über die Wertung der Partie – möglich wäre theoretisch auch eine Neuanset- zung – in den Räumlichkeiten des Hamburger Handball-Verbandes entschieden wird. Sportlich hatten die Uetersener weiterhin nur wenig zu bieten: TSV-Torwart Jonas Din- dorf zeigte einige gute Paraden und Winter-Neuzugang Jan Neumann, der nach einer halbjährigen Hand- ballpause auf das Parkett zurück- kehrte, gefiel mit einigen schönen Toren. Unter dem Strich hatten die Esinger aber klare Vorteile, doch die Uetersener profitieren aller Vo- raussicht nach vom Esinger Auf- stellungs-Fehler. BS Der Uetersener Winter-Neuzugang Jan Rabe (Mitte) beim Torwurf gegen die Esinger Dennis Lißner (links) und Jan Rabe. Foto: BS

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