Online-Sportzeitung für den Norden 44_18

SeiTe 02 fuSSBall 1. BuNdeSliGa Punkteteilung nach packender Partie Lazaros Kracher lässt die Herthaner spät jubeln Hertha BSC Berlin – TSG 1899 Hoffenheim 3:3 (1:2) Hertha BSC Berlin: Jarstein ‒ Lazaro, Luckassen, Lustenberger, Plattenhardt ‒ Grujic, Maier ‒ Le- ckie, Duda (62. Selke), Kalou ‒ Ibisevic. Trainer: Pal Dardai TSG 1899 Hoffenheim: Bau- mann ‒ Bicakcic, Vogt, Akpoguma ‒ Kaderabek, Schulz ‒ Nordtveit (88. Nelson) ‒ Demirbay, Krama- ric (79. Bittencourt) ‒ Szalai (70. Belfodil), Joelinton. Trainer: Ju- lian Nagelsmann Schiedsrichter: Tobias Welz (FC Bierstadt) Zuschauer: 44.508 Tore: 0:1 Demirbay (1.), 0:2 Kra- maric (10.), 1:2 Ibisevic (13.), 1:3 Bicakcic (55.), 2:3 Leckie (71.), 3:3 Lazaro (87.) Gelbe Karten: Leckie (2. Gelbe Karte) ‒ Joelinton (1. Gelbe Karte), Kaderabek (4.) Natürlich stand am Sonnabend in Fußball-Deutschland das 3:3-Un- entschieden, das der Aufsteiger Fortuna Düsseldorf nach einem 0:2- und einem 1:3-Rückstand überraschend noch beim FC Bay- ern München erreichte, im Mittel- punkt des Interesses. Aber es gab zeitgleich noch ein zweites, kaum minder spektakuläres Remis mit sechs Toren ‒ und einer identi- schen Torfolge. Denn auch Hertha BSC Berlin ließ sich gegen den Champions-League-Teilnehmer TSG 1899 Hoffenheim auch von zwei Zwei-Tore-Rückständen nicht aus der Bahn werfen, son- dern erreichte am Ende immerhin noch eine 3:3-Punkteteilung. Im Berliner Olympiastadion lief noch die allererste Spielminute, als die Gäste bereits in Führung gingen: Eigentlich hatten die Her- thaner einen von Andrej Kramaric kommenden Ball schon erobert, doch dann leistete sich der Berli- ner Marko Grujic einen Fehlpass: Daraufhin leitete Adam Szalai das Spielgerät weiter zu Kerem De- mirbay, der zum 0:1 einschoss. In der Folge hatten die Hoffenheimer weiterhin klare Vorteile ‒ folge- richtig war das 0:2, das kurioser- weise von TSG-Torwart Oliver Baumann eingeleitet wurde. Sei- nen langen Pass konnte Kramaric rechts mitlaufen, ohne dass ihn dabei ein Gegenspieler gestört hätte, und dann über den heraus- stürzenden Hertha-Keeper hin- weg in das rechte Eck lupfen. Unter den Anhängern der Heim- Elf kamen schon Sorgen auf, dass es ein Debakel geben könne, da schlugen ihre „Lieblinge“ zurück: Nachdem Matthew Leckie von der Grundlinie aus klug zurückge- spielt hatte, scheiterte Ondrej Duda aus aussichtsreicher Posi- tion noch ‒ doch der Abpraller ge- langte zu Vedad Ibisevic, der aus drei Metern mühelos zum 1:2 ein- schoss. Für den Bosnier war dies ein besonderer Treffer, schließlich hatte er vom Juli 2007 bis zum Januar 2012 bei der TSG seine zweite Deutschland-Station ge- habt. Mit diesem Anschlusstreffer waren auch die Hauptstädter im Spiel angekommen und schnup- perten sogar kurz darauf amAus- gleich ‒ doch Leckies Kopfball brachte das Tornetz nur von au- ßen in Wallung. Nun war es ein Duell mit offenem Visier, weil auch die Hoffenheimer weiter zielstrebig nach vorne spielten. Vor allem Nico Schulz, der von 2000 bis 2015 (!) erst in seiner Jugend und dann im Her- ren-Bereich der Herthaner aktiv war, war an seiner früheren Wir- kungsstätte auf der linken Seite ein Aktivposten. Eine Schulz- Flanke leitete auch die nächste Großchance der Gäste ein, doch einen Schuss von Pavel Kadera- bek klärte Marvin Plattenhardt rund einen Meter vor der eigenen Torlinie. Dann versuchte es Kra- maric etwas überhastet gegen den weit aus seinem Gehäuse he- raus geeilten Jarstein mit einem Lupfer, der aber zu hoch geriet. Den Chancenwucher der Hoffen- heimer hätte Leckie bestrafen können, doch nach guter Vorar- beit von Grujic schoss der Aust- ralier knapp links vorbei. Nach der Pause verlor die Partie keinesfalls an Intensität. Der agile Leckie blieb an Baumann hängen, ehe der aufgerückte TSG-Vertei- diger eine Bicakcic eine Freistoß- flanke, die Demirbay aus dem lin- ken Halbfeld in den Strafraum ge- schlagen hatte, freistehend zum 1:3 in das kurze Eck einköpfte. In der Folge rannten die Herthaner an und verzweifelten zunächst an Baumann, der einen Kopfball von Ibisevic, der nach einem Eckstoß am Doppelpack schnupperte, sensationell mit seiner linken Hand noch über die Latte lenkte. In der 71. Minute war es aber so- weit und die Berliner kamen zum erneuten Anschluss: Eine Rechts- flanke des eingewechselten Davie Selke wurde noch abgefälscht und gelangte schließlich zu Le- ckie, der am langen Pfosten zum 2:3 einschob. Ibisevic vergab auch die nächste Chance gegen seinen Ex-Klub, als er nach Leckies perfektem Steilpass freie Bahn hatte, aber knapp rechts vorbei schob. In der 87. Minute gelang dann aber doch noch der Ausgleich: Einen Frei- stoß klärten die Kraichgauer nicht weit genug, woraufhin Lazaro den Ball gegen den zögernden Joelin- ton aus 25 Metern brachial zum 3:3 einschoss. Dies war der End- stand ‒ und so retteten dien Her- thaner zumindest noch einen Punkt, doch sind sie nun schon seit sechs Runden sieglos. BS

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