Online-Sportzeitung für den Norden 36_19

SEITE 20 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Zebras retten sich ins Ziel DhfK Leipzig macht dem THW das Leben ungemein schwer THW Kiel – DhfK Leipzig 27:26 (12:11) THW Kiel: N. Landin, Quen- stedt; Reinkind (1), Weinhold, Zarabec (2), Bilyk (8), Horak, Ehrig, Rahmel (1), Ekberg (6/4), Dahmke, M. Landin (3), Nilsson (1), Pekeler (2), Wi- encek (3). Trainer: Filip Jicha. SC DhfK Leipzig: Vortmann, Birlehm; Remke, Semper (9), Janke, Witzke (2), Mamic, Müller, Weber (3), Krzikalla (1/1), Wiesmach (4), Binder, Santos (5), Gebala (1), Milo- sevic (1), Roschek. Trainer: Andre Haber. Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Sascha Wild. Zuschauer: 10285 in der wie stets Ausverkauften Sparkas- sen-Arena. Siebenmeter: 4/4 – 1/1. Zeitstrafen: 3 – 6. Spielfilm: 0:1 (3.); 1:2 (4.); 3:2 (8.); 3:4 (13.); 5:5 (17.); 6:5 (18.); 7:7 (21.); 9:7 (24.); 11:8 (26.); 12:11 (Halbzeitstand) – 13:12 (32.); 14:14 (35.); 16:15 (39.); 17:16 (40.); 18:18 (42.); 21:18 (47.); 23:21 (50.); 24:22 (51.); 24:24 (54.); 27:26 (57.); 27:26 (Endergebnis)! Genau vor einer Woche hatte der Deutsche Rekordmeister THW Kiel den zu diesem Zeit- punkt die Bundesligatabelle anführenden TSV Hannover- Burgdorf zu Gast und demon- tierte den Spitzenreiter beim 32:23 Erfolg mehr als deutlich! Das durch diesen Sieg der Ze- bras der Erzrivale SG Flens- burg-Handewitt neuer Tabel- lenführer der Liqui Moly Bun- desliga wurde, war neben- sächlich.Wichtig war die ab- solut überzeugende Leistung der Gastgeber, die allerdings einen gravierenden Verlust hinnehmen mussten, weil ihr Kapitän Domagoj Duvnjak sich einen Muskelfaserriss zu zog und vermutlich vier Wo- chen ausfallen wird. Drei Tage nach diesem Spitzenspiel, das auch medial riesiges Interesse verursachte, stand dann ein Champions League Gruppen- spiel auf dem Terminkalender. Der THW empfing den ukrai- nischen Serienmeister HC Motor Zaporozhzhye. Aus dem sicher geglaubten Sieg wurde nach enttäuschender Leistung nur ein 32:32 Unent- schieden. Dabei musste Trai- ner Filip Jicha fast auf die Hälfte seines Aufgebot ver- zichten. Mit Duvnjak, Wein- hold, Kristjansson und Bilyk fehlten wichtige Leistungsträ- ger. Zudem konnte Niclas Ek- berg auf Grund einer Achilles- sehnenverletzung „nur“ die Siebenmeter werfen. Beim Bundesligaheimspiel ge- gen die standen dem Trainer der Zebras bis auf Duvnjak die vorher Verletzten wieder zur Verfügung. Entsprechend herrschte vor demAnwurf Op- timismus auf Seiten der Haus- herren, die mit einem Sieg, bei zwei Nachholspielen, auf den zweiten Tabellenplatz vorrü- cken konnten. Angeführt wird die Tabelle der Bundesliga vom Erzrivalen SG Flensburg- Handewitt, der ja auch amtie- render Meister ist! Das erste Tor der Begegnung erzielten die Gäste nach drei Minuten durch Nationalspieler Franz Semper. Semper sollte in der Folge herausragender Akteur seiner Mannschaft sein. Er traf insgesamt neun- mal und war von der Kieler Ab- wehr nie in den Griff zu krie- gen. Semper steht schon seit geraumer Zeit als Zugang der nächsten Saison bei der SG Flensburg-Handewitt im Wort! Die Anfangsphase dominier- ten eindeutig die selbstbe- wusst auftretenden Gäste. Den Hausherren war das Feh- len der zunächst auf der Bank sitzenden Weinhold und Bilyk anzumerken. Etlichen Anspie- len an den Kreis fehlte die Ge- nauigkeit, so dass Leipzig im- mer wieder zu Torgelegenhei- ten kam. Da zudem Weltmeis- ter Niklas Landin nicht seinen besten Tag hatte, war das 15:15 Unentschieden zur Halbzeit gerecht. Kiel ver- säumte es, aus den vielen Zeitstrafen der Gäste Nutzen zu ziehen; spielerisch war es durchgehend nicht überzeu- gend. Nach der Pause konn- ten die Kieler dann, beim 20:18 erstmals eine zwei Tore Führung schaffen. Nach ei- nem Treffer von Magnus Lan- din zum 21:18 reagierte Leip- zigs Trainer Andre Haber um- gehend mit einer Auszeit. Beim 24:24 war der Gleich- stand wieder hergestellt und das große Zittern für die Ze- bras begann. Dank zweier Einzelaktionen von Bilyk konn- ten die Hausherren die er- neute Zweitore-Führung wie- derherstellen, doch Leipzigs Semper sorgte erneut für Kie- ler Nerven flattern. Drei Minu- ten vor Spielende, beim Stand von 27:26, sorgte Niklas Lan- din mit einer tollen Parade ge- gen einen Wurf von Gebala für das Bestehen der Führung. Nach einer letzten Auszeit hat- ten die Gäste 20 Sekunden vor Ultimo bei Ballbesitz einen letzten Versuch, doch Webers Abschluss blieb ohne Erfolg. Der Kieler Sieg wurde natür- lich euphorisch gefeiert, doch waren Abnutzungserscheinun- gen auf Grund der körperli- chen Überbeanspruchung deutlich erkennbar! Während auf Seiten der Sieger Bilyk mit acht Treffern bester Tor- schütze war, konnte bei den Leipzigern neben Semper, der neunmal traf, Santos mit fünf Torerfolgen glänzen. Andre Haber war stocksauer auf seine Truppe: „21 Sekunden vor Schluss muss man einen vernünftigen Abschluss hin- kriegen. Da hätte ich lieber mit fünf verloren!“ AB

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgyNTg=