Online-Sportzeitung für den Norden 36_19

HANDBALL 1. BUNDESLIGA SEITE 19 die Zeit dafür wird sehr knapp bemessen sein, denn der Meis- ter reist umgehend weiter nach Amsterdam, von wo die Mann- schaft am gleichen Abend weiter nach Barcelona fliegt. Dort misst sich der Deutsche Meister am Samstagabend mit dem großen Favoriten auf den Gewinn der Champions League. Maik Machulla, der Trainer der Nordlichter, der das Kunststück vollbracht hat, als Trainernovize gleich zweimal Deutscher Meis- ter zu werden, warnte sein Team vor dem vermeintlich leichten Gang. „Wir müssen hochkonzen- triert sein. Nordhorn wird mit ei- ner knochenharten 6:0 Abwehr agieren. Die sind gegen uns be- sonders motiviert.“ Die Gäste aus dem hohen Nor- den starteten entsprechend dem Tabellenstand. Bereits nach sie- ben absolvierten Minuten lag die SG mit 5:1 in Front. Der norwe- gische Nationaltorhüter Torbjörn Bergerud zeigte hinter einer ag- gressiv agierenden 6:0 Abwehr eine überragende Vorstellung. Bereits bei Halbzeit, es stand 9:16, hatte Bergerud zehn Para- den zu Buche stehen. Insgesamt kam er auf 16 gehaltene Bälle! Organisiert wurde die Abwehr von Rückkehrer Jacob Heinl, der die vom ehemaligen Kapitän To- bias Karlsson übernommenen Fähigkeiten als Abwehrchef de- monstrierte. Absoluter „Star“ der ersten Spielhälfte war aber ein- deutig der Halbrechte Magnus Röd, der bis zur Halbzeitsirene sieben herrliche Treffer erzielte. Letztlich war er mit acht Toren auch der erfolgreichste Tor- schütze der Partie. Sein Treffer zum 14:7 per Kempa-Trick nach Anspiel von Simon Jeppsson wurde sogar von den Fans der Gastgeber gefeiert! Beim Halb- zeitstand von 16:9 war klar, wer dieses Spiel gewinnen würde; dem Coach der Fördestädter ge- fiel die nachlassende Konzentra- tion seiner Truppe absolut nicht. Lautstark rief er seine Mann- schaft zur Ordnung. In der zwei- ten Hälfte „durfte“ auch Holger Glandorf mitwirken. Er vertrat den dann geschonten Magnus Röd und traf an seiner alten Wir- kungsstätte zweimal. Trotz des deutlichen Erfolgs gibt es Kritik- punkte: Da ist an erster Stelle die mangelhafte Treffsicherheit bei Siebenmetern zu nennen. Von acht möglichen Treffern wur- den gerade einmal drei verwan- delt! Viel Arbeit für den neu zum Trainerstab gehörenden Lars Christiansen. Goran Johannes- sen brauchte für sechs erzielte Treffer 12 Versuche; eine Quote die sicherlich zu verbessern ist! Holger Glandorf erhielt nach sei- ner langwierigen Schulterverlet- zung erstmals wieder längere Einsatzzeiten, konnte dadurch Magnus Röd auf der halbrechten Rückraumposition entlasten und steuerte zudem an seiner alten Wirkungsstätte zwei Treffer zum Erfolg bei. Die Reise nach Bar- celona konnte der 36-jährige dann aber nicht mit antreten. Mit Magenkrämpfen trat Glandorf die Rückreise nach Flensburg an. Vom Ausfall Glandorfs abgese- hen stehen dem Trainer 15 ein- satzbereite Spieler in Barcelona zur Verfügung. Das Hinspiel ge- gen die Katalanen in Flensburg endete mit einem 27:34. Die Spanier belegen mit nur zwei Mi- nuspunkten belastet Platz eins in der Champions League- Gruppe A und werden vermutlich ins Viertelfinale durchstarten. Da sechs Vereine ins Achtelfinale einziehen, ist das Weiterkom- men der SG kaum gefährdet. AB Göran Johannessen steuerte sechs Treffer zum Sieg der Flensburger in Nordhorn bei. Foto: Eibner-Pressefoto/Rene Weiss (Archiv)

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