Online-Sportzeitung für den Norden 11_19

SEITE 02 FUSSBALL 1. BUNDESLIGA Am Sonnabend geht es gegen Mainz Kehrt Werder mit Coach Kohfeldt nach Europa zurück? Knappe 15 Jahre ist es nun her, dass der SV Werder Bremen in Fußball-Deutschland die Nummer eins war und neben der Deut- schen Meisterschaft auch den DFB-Vereinspokal gewann. Waren der erste Platz und der Titelgewinn in der Bundesliga bereits am dritt- letzten Spieltag mit einem 3:1-Sieg beim FC Bayern München gesi- chert worden, mühten sich die Bre- mer im DFB-Pokal-Finale gegen Alemannia Aachen zu einem 3:2- Sieg – und schafften damit als erst drittes Team hinter dem FC Bayern und dem 1. FC Köln das „Double“. In der Folge gelang es Trainer Thomas Schaaf, das Werder- Team als Spitzen-Mannschaft zu etablieren. 2006 und 2008 wurden die Bremer jeweils Vizemeister; 2005, 2007 und 2010 erreichten sie jeweils den dritten Platz. Den einzigen „Ausreißer“ nach unten gab es in der Saison 2008/2009 mit dem zehnten Platz – diese Spielzeit wurde aber mit dem er- neuten Triumph im DFB-Pokal (1:0-Finalsieg gegen Bayer Lever- kusen) auch insofern gerettet, als dass dadurch die erneute Qualifi- kation für den Europapokal ge- lang. Im Sommer 2010 setzte dann aber, ähnlich wie beim Nord-Riva- len Hamburger SV, ein Nieder- gang ein. Endete dieser bei den „Rothosen“ im Mai 2018 sogar mit dem erstmaligen Abstieg in die Zweite Bundesliga, konnten die Bremer einen solchen totalen Ab- sturz zwar verhindern – doch die Plätze 13 (2011), neun (2012), 14 (2013), zwölf (2014), zehn (2015), 13 (2016), acht (2017) und elf (2018) lösten nicht gerade Jubel- stürme aus. Nach Langzeit-Coach Schaaf, der 2013 ausgeschieden war, wurde der darauf folgende Trainer Robin Dutt mehr so recht heimisch an der Weser: Er musste im Oktober 2014, als das Abstiegs- gespenst über Bremen kreiste, ge- hen. Seine Nachfolger Victor Skripnik und Alexander Nouri hat- ten zwar „Bremer Stallgeruch“, doch war für sie ebenfalls frühzei- tig Feierabend. Im November 2017 übernahm schließlich Florian Kohfeldt das abermals in Abstiegsgefahr schwebende Team – und dies er- wies sich als Glücksgriff. Aus den 22 Bundesliga-Partien, die die Bre- mer in der vergangenen Saison unter Kohfeldts Regie absolvier- ten, holten sie 37 Punkte. Dies er- gibt einen Schnitt von 1,68 Zählern pro Begegnung; diesen hochge- rechnet auf die komplette Saison und 34 Spieltage, hätte das Wer- der-Team 57 Punkte geholt – und damit imAbschlussklassement der vergangenen Saison als Tabellen- Dritter hinter dem Deutschen Meister FC Bayern München und dem Vizemeister FC Schalke 04 als Rang-Dritter die Qualifikation für die UEFA-Champions-League geschafft. Weil Kohfeldt seine Arbeit aber be- kanntermaßen erst im Herbst auf- nahm, als die Bremer nach zwölf Spieltagen lediglich fünf Zähler aufwiesen, reichte es in der End- Tabelle „nur“ zum elften Platz – mit am Ende neun Zählern Vorsprung auf den VfL Wolfsburg, der als Drittletzter in die Relegation musste, aber immerhin zum siche- ren Klassenerhalt. Trotzdem ist es angesichts von Kohfeldts Punkte- Quote verständlich, dass die Bre- mer für die Saison 2018/2019, die sie von Beginn an unter dem Er- folgscoach absolvierten, die Ziel- setzung formulierten, sich für ei- nen internationalen Wettbewerb qualifizieren zu wollen. Und dies- bezüglich sind die Grün-Weißen auch auf einem guten Weg: Die derzeitige Länderspiel-Pause ver- bringen sie als Tabellen-Achter mit lediglich drei Punkten Rückstand auf den Rang-Sechsten TSV Bayer 04 Leverkusen, bei dem sie zuletzt am Sonntag, 17. März mit 3:1 gewonnen hatten. Selbst der

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