Online-Sportzeitung für den Norden 03_19

SEITE 06 FUSSBALL OBERLIGA HAMBURG Ivankos Dankeschön an Kebbe Im Sommer übernehmen die Jobmann-Brüder in Wedel Dass Andjelko Ivanko einst bei der SG Dynamo Dresden als Profi- Fußballer aktiv war, hat er vor al- lem Detlef Kebbe zu verdanken. Der damalige Manager des VfL Pinneberg vermittelte dem Kroaten nämlich das Engagement im Frei- staat Sachsen. Das hat Andjelko Ivanko natürlich nicht vergessen ‒ und das ist möglicherweise der Hauptgrund dafür, dass er nun Det- lef Kebbe aus der Patsche half. Denn nach dem Ende Dezember 2018 erfolgten Rücktritt von Daniel Domingo suchte Kebbe, der inzwi- schen die Position des Kaderpla- ners beim Wedeler TSV bekleidet, händeringend einen neuen Coach. Andjelko Ivanko erklärte sich schließlich bereit, die Wedeler bis zum Saisonende zu übernehmen. „Aber er bleibt definitiv nur bis zum Saisonende, weil er sein Hauptau- genmerk auch danach weiter auf die C-Jugend des Niendorfer TSV legen möchte“, erklärte der Wede- ler Team-Manager Thorsten Zessin kurz nach der Verpflichtung von Andjelko Ivanko, Der 52-Jährige, der nach seinem Engagement in Dresden seine Karriere im Ham- burger Umland beim TuS Hoisdorf und 1. SC Norderstedt in der alten Oberliga Hamburg/Schleswig-Hol- stein ausklingen ließ, verfügt be- reits über Erfahrungen als Herren- Trainer. Seine erste Station hatte er beim TuS Hamburg, den er aus der Kreisklasse in die Bezirksliga- Spitze führte. Anschließend über- nahm der den Landesligisten Croa- tia Hamburg und engagierte sich beim FC Bergedorf 85, ehe er im Sommer 2017 beim NTSV Jugend- Trainer wurde. Andjelko Ivankos Mission ist klar: Er soll versuchen, die Wedeler noch zum Klassenerhalt in der Oberliga Hamburg zu führen und den Abstieg in die Landesliga, in der sein Sohn Dario (21) für die SV Halstenbek-Rellingen kickt, zu verhindern. Allerdings überwintert das TSV-Team mit satten zehn Zählern Rückstand auf den 15. Platz ‒ der auch nur zum Klassen- erhalt genügen würde, wenn nicht aus der Regionalliga Nord mehr Hamburger Teams absteigen, als im Gegenzug aufsteigen. Außer- dem haben die Wedeler für ihre Aufholjagd nur noch 14 Partien. Die erste davon findet am über- nächsten Sonntag, 10. Februar, beim Pinneberger Kreis-Rivalen SV Rugenbergen statt. Das Hinspiel am 17. August 2018 endete mit einem 1:1-Remis. Ne- ben insgesamt fünf Punkteteilun- gen und erst zwei Siegen stehen aber auch schon 13 Niederlagen in der TSV-Bilanz. Deshalb ist es nur schwer vorstellbar, dass die Elbstädter im Frühjahr auf einmal eine Siegesserie hinlegen. Neben Andjelko Ivanko liegen die Hoff- nungen dabei auch auf Offensiv- mann Sascha Richert. Der 30-Jäh- rige war in der Hinrunde dieser Sai- son eine Klasse tiefer für den FC Türkiye aktiv, verabschiedete sich aber vom Landesligisten, nachdem dort Michael Fischer als Trainer ge- hen musste. Richert war im Kreis Pinneberg auch schon für Halsten- bek-Rellingen und den VfL Pinne- berg aktiv. Und es könnte gut sein, dass noch weitere Neuzugänge folgen: „Wir prüfen das und befin- den uns in Gesprächen“, sagte Thorsten Zessin dazu. Unabhängig davon, ob die Wede- ler in der kommenden Saison 2019/2020 ihre vierte Spielzeit in Folge in der Oberliga Hamburg be- streiten dürfen, oder so, wie von 2011 bis 2016, wieder in der Lan- desliga in Aktion treten müssen, steht schon fest, wer an der Sei- tenlinie stehen wird. Die Brüder Matthias Jobmann als Chefcoach und Olaf Jobmann als Co-Trainer nehmen im Sommer ihre Arbeit im Elbestadion auf. Zu dieser Ver- pflichtung kann man den TSV-Ver- antwortlichen nur gratulieren, denn die beiden „Jobmänner“ leisteten in den vergangenen Jahren nicht nur hervorragende Arbeit als Übungsleiter, sondern sie sind auch perfekt vernetzt. Kurios: Wie aktuell Andjelko Ivanko, so findet in fünf Monaten auch Matthias Jobmann den Weg vom Niendorfer Sachsenweg, wo er bis zum Mai noch die Zweiten Herren des Niendorfer TSV in der Landesliga trainiert, in die Roland- stadt. Und sein jüngerer Bruder Olaf, Vater des früheren Wedeler Verteidigers Tim Jobmann (inzwi- schen wieder beim TuS Osdorf), betreut bis zum Sommer noch die Zweite Mannschaft des TuS Osdorf in der Kreisliga 7. Beide Brüder wa- ren und sind sehr erfolgreich: Mat- thias Jobmann wechselte 2012 von SuS Waldenau zum Niendorfer TSV II, den er 2016 zur Meister- schaft in der Bezirksliga West und zum Aufstieg in die Landesliga führte, wo er das Team ebenfalls in der Spitzengruppe etablierte. Und Olaf Jobmann gelang mit der Osdorfer Reserve im Sommer 2014 als Meister der Kreisklasse der Sprung in die Kreisliga, wo er das Team ebenfalls in die Spitzen- gruppe führte (Platz drei in der ver- gangenen Saison 2017/2018 in der Staffel 7). „Wir sind der festen Überzeugung, dass wir mit dieser Personalie ei- nen wichtigen Baustein für eine er- folgreiche Zukunft des Wedeler TSV setzen konnten. Matthias Job- mann hat erwiesenermaßen beim Niendorfer TSV II hervorragende Arbeit geleistet und aus jungen Spielern eine erfolgreiche Mann- schaft geformt. Das sind die besten Voraussetzungen, um den Weg der Liga-Mannschaft des Wedeler TSV entscheidend zu prägen“, hieß es in einer Pressemitteilung, die Thorsten Zessin nach der Ver- pflichtung der beiden „Jobmänner“ verschickte. „Für die Liga-Mann- schaft des Wedeler TSV liegt nach diesen richtungsweisenden Ent- scheidungen für die Zukunft der Fokus auf dem Kampf um den Klassenerhalt in der Oberliga Ham- burg unter der Regie von Andjelko Ivanko“, betonte er darin abschlie- ßend. BS Ist ab dem Sommer beim Wedeler TSV am Ball: Matthias Jobmann. Foto: BS (Archiv)

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