Online-Sportzeitung für den Norden 11_20

SEITE 02 FUSSBALL 1. BUNDESLIGA Abbruch? Werder würde profitieren Einigung mit dem Senator: Bremer Profis trainieren in kleinen Gruppen Definitiv nicht nur die eigenen Sorgen und Nöte im Blick hat Florian Kohfeldt. Der Cheftrainer des Bundesligisten SV Werder Bremen richtet den Blick über den Tellerrand des eigenen Klubs hinaus und stellte auf der Inter- net-Seite seines Arbeitgebers ( „www.werder.de“ ) klar: „Für uns als Fußballer ist es schön, dass wir wieder auf dem Rasen stehen können. Dennoch betone ich, dass dies nicht die oberste Prio- rität ist, da wir als Gesellschaft die aktuelle Situation bewältigen müssen, die für alle Menschen neben der gesundheitlichen und wirtschaftlichen auch eine soziale Herausforderung darstellt.“ Zuvor hatten die Bremer Profi-Kicker in kleinen Einzelgruppen das Trai- ning wieder aufgenommen. Dem vorausgegangen war eine Verständigung zwischen den Werder-Verantwortlichen und Ul- rich Mäurer, dem Innensenator der Hansestadt Bremen, bezüg- lich einer Genehmigung für ein Gruppentraining. Demnach war es den Grün-Weißen seit Mon- tag, 6. April gestattet, Übungs- einheiten in kleinen Gruppen (vier Personen) unter freiem Him- mel durchzuführen. „Das ist aus sportlicher Sicht für uns eine po- sitive Entscheidung durch den In- nensenator und ein wichtiger Schritt, nachdem die Spieler in den letzten drei Wochen nahezu ausschließlich zuhause trainiert haben. So können wir das Trai- ning für unsere Mannschaft wie- der fußballspezifischer auf das Spiel ausrichten. Wir werden aber weiterhin ohne Körperkon- takt trainieren und die Abstands- regelungen bei den Übungen einhalten“, erklärte Frank Bau- mann, Geschäftsführer Fußball des SV Werder, anschließend auf der Internet-Seite seines Klubs. Dort wurde Coach Kohfeldt nach dem ersten Tag, an dem die in- dividuellen Einheiten absolviert worden waren, wie folgt zitiert: „Man kann zurück auf den Platz und bekommt wieder das Gefühl für fußballspezifische Bewegun- gen.“ Auf „www.werder.de“ schil- derten die Verantwortlichen der Bremer die Zusammenstellung der Trainingsgruppen wie folgt: „Optionen der Spieleröffnung und präzises Passspiel für eine Gruppe von Innenverteidigern oder auch der Durchbruch auf den Außen samt Torabschluss für Ludwig Augustinsson, Michael Lang und Josh Sargent.“ Koh- feldt präzisierte auf der Internet- Seite: „Wir wollen trotz der jetzi- gen Situation unter den gegebe- nen Rahmenbedingungen die bestmöglichen Trainingsbedin- gungen gewährleisten und sinn- voll trainieren. Wir halten uns auf dem Platz an die Abstandsre- geln, es gibt keinen Körperkon- takt. Doch technische und durch- aus auch gruppentaktische As- pekte können abgearbeitet wer- den.“ Ob und wenn wann die Saison 2019/2020 in der Ersten Bundes- liga fortgesetzt werden kann – gegebenenfalls mit so genannten „Geisterspielen“ ab Mitte Mai –, steht zurzeit noch in den Sternen. Sollte es einen Abbruch der Spielzeit geben, hätte dies ver- mutlich zur Folge, dass es keinen Absteiger geben würde. Davon wären neben dem Schlusslicht SC Paderborn 07 die Bremer der große Profiteur, denn als Vorletz- ter bei vier Punkten Rückstand auf den Drittletzten Fortuna Düs- seldorf hat das Werder-Team das Erreichen des Relegationsrangs nicht mehr in der eigenen Hand, auch wenn es noch eine Partie mehr als die Rheinländer zu ab- solvieren hat. BS

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