Online-Sportzeitung für den Norden 11_20

HANDBALL 1. BUNDESLIGA SEITE 11 EHF-Pokal-Finale erst im Dezember Bekommt der THW Kiel ein Ticket für das Turnier in Köln? Wie bei den Fußball-Profis, so ist es auch in der Handball-Bundes- liga fraglich, wann nach der der- zeitigen Corona-Zwangspause der Spielbetrieb wieder fortgesetzt werden kann. Einen Schritt weiter sind die Verantwortlichen der Eu- ropäischen Handball-Föderation in Bezug auf die Austragung des Fi- nal-Four-Turniers in der EHF- Champions-League: Aufgrund der noch immer andauernden Maß- nahmen zur Eindämmung der Co- rona-Pandemie und des Verbots von Großveranstaltungen bis min- destens zum 31. August in Deutschland soll das Finalturnier nun erst am Sonntag, 28. Dezem- ber und am Montag, 29. Dezember in der Kölner Lanxess-Arena aus- getragen werden. Dies gab die Eu- ropäische Handball Föderation am Donnerstag bekannt. Die größte Veranstaltung im euro- päischen Vereinshandball sollte ur- sprünglich am Wochenende 30./31. Mai in der Domstadt statt- finden. Aufgrund der Corona-Pan- demie hatten die EHF-Verantwort- lichen das Turnier, an dessen ers- tem Tag die beiden Halbfinals und am zweiten Tag das Finale anste- hen, dann auf das Wochenende 22./23. August verschoben. Doch auch an diesem Datum könnte in Köln nicht gespielt werden – zu- mindest nicht vor Publikum. Nun soll es also am viert- und drittletz- ten Tag des Jahres rundgehen. In der EHF-Mitteilung hieß es: „Be- reits gekaufte Tickets behalten wei- terhin ihre Gültigkeit.“ Wichtig war es den Verantwortli- chen des Verbands, dass der Ge- winner der „Königsklasse“ zumin- dest noch vor dem kommenden Jahreswechsel gekürt wird: „Aus Sicht des europäischen Clubhand- balls ist es der gemeinsame Wille, das Final-Four im Kalenderjahr 2020 auszutragen", erklärte EHF- Präsident Michael Wiederer, nach- dem es in der vergangenen Woche eine Abstimmung mit den Vereins- vertretern gegeben hatte. Den De- zember-Termin in der Lanxess- Arena hatte die EHF bereits vor- sorglich für den Fall reserviert, dass das Turnier nicht im August ausgetragen werden könnte. Welche Teilnehmer Ende Dezem- ber um Europas Krone kämpfen werden, ist noch offen. Aber nach Auskunft der EHF soll diese Ent- scheidung durch das EHF-Exeku- tivkomitee nach der Sitzung am Freitag, 24. April fallen. „In jedem Fall wird dies eine Entscheidung sein, die auf sportlichen Ergebnis- sen basiert, die in bereits abge- schlossenen Runden erzielt wur- den", versprach Wiederer. Somit kann der THW Kiel, der sich als Gewinner der Vorrunden- Gruppe B direkt für das Viertelfi- nale qualifiziert hatte, darauf hof- fen, ein Ticket für das Final-Turnier zu erhalten. Gleiches gilt für den FC Barcelona als Gewinner der Gruppe A. Legitime weitere Halb- final-Teilnehmer wären die beiden Gruppen-Zweiten, nämlich Paris Saint-Germain und MKB Vesz- prém KC aus Ungarn. Sinnvolle Halbfinal-Paarungen wären dem- nach die Spiele Kiel gegen Paris und FC Barcelona gegen Vesz- prém. Die Kieler konnten die Champions-League bisher dreimal gewinnen: 2007, 2010 und letzt- mals 2012 hatten sie sich zu Europas Königen gekrönt. Im ver- gangenen Jahr hatten die Förde- städter zum vierten Mal im EHF- Pokal triumphiert. Noch unklar ist, welche Spieler beim EHF-Pokal-Final-Four-Tur- nier, das offiziell noch zur aktuellen Saison 2019/2020 zählt, für die vier Teilnehmer auflaufen werden: Die Profis, die tatsächlich in dieser Serie für die jeweilige Mannschaft aktiv sind, das Team dann aber möglicherweise im Sommer ei- gentlich verlassen und somit im Dezember offiziell schon für einen anderen Verein am Ball sind? Oder die Spieler, die in der kommenden Serie für die Mannschaft auf Tore- jagd gehen? Bei der zweiten Vari- ante könnten die „Zebras“, eine Qualifikation vorausgesetzt, unter anderem auf die Dienste von San- der Sagosen setzen. Die Verpflich- tung des Norwegers hatte Viktor Szilagyi, Sportlicher Leiter des THW, bereits im März 2019 perfekt gemacht – bis zum 30. Juni dieses Jahres steht der Rückraumspieler allerdings noch bei den Parisern unter Vertrag. Insofern könnte es auch sein, dass Sagosen beim Fi- nal-Four-Turnier für die Franzosen und gegen die „Zebras“ spielt, ob- wohl er sein Geld dann eigentlich schon beim THW verdient ... BS Während Hendrik Pekeler (rechts) mit seinen Kielern berechtigte Hoffnungen auf die Teilnahme am Champions-League-Final-Four hat, bleibt für Jim Gott- fridsson und der SG Flensburg-Handewitt hier wohl nur die Zuschauerrolle. Foto: Eibner-Pressefoto (Archiv)

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