Online-Sportzeitung für den Norden 30_19

SEITE 02 FUSSBALL 2. BUNDESLIGA Jae-Sung Lee führt Kiel zum Sieg Südkoreanischer Spielmacher dreht mit Doppelpack die Partie Holstein Kiel – Karlsruher SC 2:1 (1:1) Holstein Kiel: Reimann – Schmidt, Neumann, Wahl, van den Bergh – Sander, Mühling, Lee (90.+2. Iyoha), Meffert – Atanga (46. Lauerbach), Baku (88. Thes- ker). Trainer: Andre Schubert Karlsruher SC: Uphoff – Thiede, Gordon (85. Fink), Pisot, Roßbach (85. Choi) – Fröde, Wanitzek, Gro- zurek, Lorenz (77. Djuricin) – Hof- mann, Pourié. Trainer: Alois Schwartz Schiedsrichter: Sascha Stege- mann (Niederkassel) Zuschauer: 11.000 (im Kieler Hol- stein-Stadion) Rote Karte: Meffert (87., grobes Foulspiel) Tore: 0:1 Grozurek (17.), 1:1 Lee (45.), 2:1 Lee (64.) Die KSV Holstein Kiel hat ihren ersten Saisonsieg gefeiert. Gegen den zuvor tadellosen Aufsteiger Karlsruher SC, der mit dem Opti- mum von sechs Punkten aus zwei Spielen in die Schleswig-Holstei- nische Landeshauptstadt kam, fuh- ren die Störche beim 2:1 (1:1) die Saisonpunkte zwei, drei und vier ein. Bis kurz vor der Halbzeitpause hatte es aber nicht danach ausge- sehen. Bereits in der vierten Mi- nute musste der Kieler Anhang mit- samt ihrer Mannschaft durchpus- ten. Nach der zweiten Ecke in Folge für die Badener, stieg Philipp Hofmann am höchsten und setzte den Ball per Kopf nur knapp rechts neben das Holstein-Tor. In der neunten Minute dann der erste ge- fährliche Angriff der Gastgeber, als Johann van den Bergh auf der lin- ken Außenbahn bedient wurde. Seine Flanke in den Strafraum fand Makana Baku, doch dessen Direktabnahme landete doch deut- lich links neben dem Karlsruher Tor. Zwei Minuten später zog dann Jonas Meffert auf dem regennas- sen Rasen ab. Doch KSC-Torhüter Benjamin Uphoff parierte den Ball im Nachfassen. In der 17. Minute fiel die Gästeführung dann aber praktisch aus dem Nichts. Nach viel sogenanntem Abnutzungs- kampf, kam ein Zuspiel von Marvin Wanitzek praktisch von der Grund- linie zu KSC-Mittelfeldspieler Lukas Grozurek. Der zog aus halblinker Position trocken ab und traf unhalt- bar zum 0:1 für den Tabellenführer ins lange Eck. Nur drei Minuten später konnte Marvin Pourié den Ball vor dem Tor nicht entschei- dend kontrollieren. Holstein- Schlussmann Dominik Reimann konnte zupacken und das 0:2 ver- hindern. Danach boten beide Mannschaften bei sogenanntem Schmuddelwetter weiter fußballe- rische Magerkost. Holstein Kiel agierte Ideenlos und ohne Durch- schlagskraft, der Karlsruher SC war bei Kontern nicht entschlossen genug und zeigte dabei ein schwa- ches Passspiel. In der 29. Minute hatten die Kieler dann eine aus- sichtsreiche Freistoßchance. Doch David Atanga war ebenfalls unent- schlossen und schoss den Ball weit und ungefährlich über das Tor. Knapp zwei Minuten später schoss Wanitzek bei einem Konter aus vol- lem Lauf etwas überhastet und so konnte Reimann den Ball im Nach- fassen sichern. Bei einer Flanke in den Sechzehner, verpasste dann Pourié nur kurz vor dem Kieler Tor den Ball. So fiel der Ausgleich eine Minute vor dem Pausenpfiff eben- falls aus dem Nichts. Jae-Sung Lee wurde mit einem langen Mef- fert-Pass aus der eigenen Hälfte auf die Reise geschickt. Der Süd- koreaner setzte sich in halbrechter Position gegen den ungeschickt verteidigenden Daniel Gordon durch, zog nach innen und schlenzte den Ball zum 1:1 Halb- zeitstand ins lange obere Eck. Nach dem Wechsel ein völlig an- deres Bild. Denn die Platzherren dominierten die Partie und hatten die erste vielversprechende Szene. Lee bediente mit einem Pass Baku, doch der scheiterte mit sei- nem Schuss am gut reagierenden KSC-Keeper Uphoff (50.). Drei Mi- nuten später hätte Lee dann aber die Führung für die Störche erzie- len müssen. Nach schnellem Um- schaltspiel, bediente van den Bergh über die linke Seite kom- mend seinen Spielmacher. Doch der traf zentral völlig freistehend, nur den linken Pfosten des Karls- ruher Gehäuses. In der 62. Minute dann fast die kalte Dusche für die Gastgeber. Bei einer Kopfballver- längerung wähnten die Kieler den Karlsruher Marc Lorenz imAbseits, doch der Pfiff von Schiedsrichter Sascha Stegemann blieb aus. So kam der Ball nach einem weiteren Zuspiel zu Lorenz, der die erneute Führung der Gäste auf dem Fuß hatte. Doch er drosch den Ball über den Querbalken. Dies rächte sich zwei Minuten später. Wieder schal- tete Holstein Kiel schnell von Ab- wehr auf Offensive um und Baku bediente in der Strafraummitte den Südkoreaner. Der behielt diesmal die Nerven und schoss den Ball zum 2:1 für die Schleswig-Holstei- ner ein. In der 68. Minute hätte der immer stärker werdende Lee sogar auf 3:1 erhöhen können. Doch nach starkem Solo, scheiterte er am ebenso stark reagierenden Uphoff, der den Winkel mit energi- schem Stellungsspiel entschei- dend verkürzte. In der 78. Minute hätte Baku erhöhen können. Doch nach einer Ecke, ging sein Kopfball knapp am kurzen Pfosten vorbei. Nur sechzig Sekunden später ver- suchte sich bei einer identischen Szene Fröde, der über das Tor zielte. In der 86. Minute zog der gerade eingewechselte Fink für die Gäste im Sechzehner ab, doch Meffert warf sich entscheidend in den Schuss. Im Gegenzug war ein Baku Schuss zu schwach und so kein Problem für Uphoff. Kurz da- rauf bekam Meffert bei einem zu groben Foulspiel im Zweikampf glatt die rote Karte. Doch Holstein Kiel rettete den Sieg in Unterzahl über die Zeit. jös Am dritten Spieltag konnte sich Holstein-Präsident Steffen Schneekloth über den ersten Saisonsieg freuen. Foto: BS (Archiv)

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgyNTg=