Online-Sportzeitung für den Norden 47_18

HaNDBall 1. BuNDeSliga SeiTe 11 Neun Heimspiele – Neun Siege Tabellenzweiter = 1. Verfolger Weihnachtskontrastprogramm „Kellerkind“ und Spitzenteam Nach dem desaströsen Ab- schneiden in der Saison 2017/2018 in der der Deut- sche Rekordmeister THW Kiel am Ende einen absolut unbe- friedigten fünften Tabellenplatz belegte und sich erstmals, seit Menschengedenken, nicht für die Champions League quali- fizieren konnte und zudem die Teilnahme an den Endrunden im DHB-Pokal sowie am EHF FINAL Four verpasste, sollte es in der neuen Serie – 2018/2019 – endlich wieder , wie gewohnt, in der Erfolgs- spur weitergehen. Nicht nur der Spielerkader wurde erheb- lich verändert, vielmehr wur- den auch die Strukturen „rundum“ umgebaut. Mit Viktor Szilagyi wurde dem Ge- schäftsführer Thorsten Storm ein sportlicher Leiter mit Stall- geruch an die Seite gestellt, in wie weit damit Kompetenzpro- bleme entstanden sind, soll hier nicht beleuchtet werden. Der so erfolgreiche Trainer Al- fred Gislason, der seine letzte Saison in der schleswig-hol- steinischen Landeshauptstadt angekündigt hat, bereitet sei- nen, selbst ausgesuchten Nachfolger Filip Jicha, auf die eigenverantwortliche Zeit als Cheftrainer vor. Und obwohl die Mehrzahl der Bundesliga- trainer fast unisono den THW Kiel als Meisterschaftfavoriten getippt hatte, begann die Serie für die Zebras alles andere als optimal: Sicher wurden die Auftaktpartien in Ludwigsha- fen und zuhause gegen Lemgo gewonnen; doch dann kam es knüppeldick: Das 98. Landesderby wurde beim un- geliebten Nachbarn verloren und zusätzlich folgte in Mag- deburg gleich die zweite Sai- sonniederlage. Die Euphorie war schlagartig abhanden ge- kommen. Doch offensichtlich sorgten die Misserfolgserleb- nisse für eine besondere, plötzlich vorhandene Sieger- mentalität – in der Folge ge- wannen die Zebras die an- schließenden 13 Bundesliga- spiele und sitzen nun, ihrem ärgsten Konkurrenten, der noch verlustpunktfrei die Ta- belle anführt, im Genick! aB 17 Meisterschaftsspiele hat der THW bis zum heutigen Zeitpunkt absolviert. Ein Groß- teil der Bundesligavereine hinkt mit einer Partie weniger hinterher. Das ist der Grund dafür, dass die Zebras am heutigen Spieltag nicht im Ein- satz sind. Allerdings haben die Gislason-Schützlinge auch noch zwei Pflichtspiele zu be- streiten, ehe die Punkt-spiel- freie Zeit bis Februar beginnt. Zwei Tage vor Heiligabend „dürfen“ die Zebras in den dann vermutlich mit Schnee bedeckten Schwarzwald rei- sen. In der EGE TRANS Arena erwartet die Mann- schaft des Aufsteigers SG BBM Bietigheim aus dem Sü- den der Republik den zweit nördlichsten Bundesligisten zum ungleichen Kräftemes- sen. Die Gäste reisen mit brei- ter Brust in die landschaftlich grundverschiedene Region und wollen sich dort nicht von ihren ambitionierten Zielen ab- bringen lassen. Während die Nordlichter mit 30:4 Punkten und einer Tordifferenz von plus 100 anreisen, befinden sich die Gastgeber in argen Ab- stiegsnöten. Das Punkte-und Torverhältnis ist fast spiegel- bildlich, zu dem der Zebras zu sehen: Bietigheim weist ein Punkteverhältnis von 6:28 auf und hat entsprechend eine ne- gative Tordifferenz von minus 102! Eine scheinbar eindeu- tige Angelegenheit! Alfred Gis- lason, für den die jetzt noch anstehenden Auswärtsspiele einen besonderen Stellenwert besitzen, da er sich auf „Ab- schiedstournee“ befindet, warnt seine Truppe davor, den Gegner auf die leichte Schul- ter zu nehmen. Hinsichtlich des Bundesligaspielplanes müssen die die Tabelle anfüh- renden Flensburger in der Rückrunde sämtliche Spitzen- partien auswärts bestreiten und der erfahrene Coach Gis- lason wittert daher die Chance, den ungeliebten Nachbarn von der anderen Förde doch noch zu überflü- geln und den sehnlichst erwar- teten Meistertitel in die Lan- deshauptstadt zu holen. aB

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