Online-Sportzeitung für den Norden 19_20

SEITE 12 HANDBALL 1. BUNDESLIGA / SCHLESWIG-HOLSTEIN-LIGA Zwei THW-Profis in der Top-Sieben Niklas Landin und Ekberg nominiert „Es fühlt sich nicht komplett an“ „Wölfe“ äußern sich zum Aufstieg Am 11. Juni endete die Frist: Zwei Wochen lang konnten Handball-Anhänger darüber ab- stimmen, welche Spieler in das All-Start-Team der diesjährigen EHF-Champions-League-Sai- son gewählt werden – obwohl die „Königsklasse“ noch gar nicht offiziell beendet wurde, sondern das Final-Four-Turnier erst Ende Dezember in der Köl- ner Lanxess-Arena über die Bühne gehen soll. Erfreulich für den THW Kiel und ein Beleg der starken Auftritte, die die „Ze- bras“ in der aktuellen Champi- ons-League-Serie hingelegt hat- ten, war es, dass gleich sieben THW-Spieler – und somit eine komplette Handball-Mannschaft – von den Trainern, Managern, Offiziellen und Journalisten in die Vorauswahl berufen wurden. Zur Erinnerung: Die Gruppen- phase hatten die „Zebras“ als erste deutsche Mannschaft überhaupt auf Platz eins ihrer Gruppe abgeschlossen und sich – durch die Corona-Pandemie auf ihrem regulären Weg aus- gebremst – so auch die Teil- nahme am Final-Four-Turnier. Zusammen mit dem ungari- schen Spitzenklub Telekom Veszprém, der ebenfalls sieben Akteure in das Rennen schickte, waren die Kieler damit am stärksten vertreten. Nominiert wurden Niklas Landin (Torhüter), Domagoj Duvnjak (Rückraum Mitte), Hendrik Pe- keler (Kreis), Patrick Wiencek (Abwehrspezialist), Niclas Ek- berg (Rechtsaußen), Lukas Nils- son (Rückraum Links) und Trai- ner Filip Jicha. Letztlich schafften Niklas Lan- din, der unter anderem dem deutschen Nationaltorwart An- dreas Wolff das Nachsehen gab, und Ekberg als bester Rechtsaußen den Sprung in die Top-Sieben der aktuellen Cham- pions-League-Serie. Der Schwede Ekberg, der 9.464 Stimmen bekam, hat auch noch gute Chancen, mit aktuell 70 Saisontoren in der „Königs- klasse“ (davon 41 Siebenme- tern) den „goldenen Ball“, den der beste Torschütze bekommt, zu gewinnen. Schafften es mit den THW-Stars Niklas Landin und Ekberg also zwei Bundesliga-Profis in die besagte Top-Sieben, so ist dort kein deutscher Profi zu finden. Neben Wolff, der beim polni- schen Spitzenklub KS Kielce spielt, verpassten auch der Kie- ler Hendrik, Pekeler und sein Kreisläufer-Rivale Johannes Golla (vom Deutschen Vize- meister SG Flensburg-Hande- witt) die Nominierung – zum besten Kreisläufer wurde der Ungar Bence Benhidi vom SC Pick Szeged gekürt. Auch THW- Abwehrass Patrick Wiencek musste sich einem Spieler von Veszprém, nämlich Blaz Blago- tinsek, geschlagen geben. BS Nachdem die HSG Tarp-Wan- derup als Spitzenreiter zum Zeitpunkt des Saison-Abbruchs vom Handball-Verband Schles- wig-Holstein zum Meister der Schleswig-Holstein-Liga und zum Aufsteiger in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein erklärt worden war, äußerten sich auf der facebook-Seite der „Wölfe“ mehrere Spieler zum Titelgewinn. Lennart Carstens erklärte: „Es fühlt sich schon komisch an. Ich denke aber auch, dass wir schon einen Großteil der Sai- son gespielt haben und nicht zu Unrecht dort oben stehen. Natürlich hätte man die Saison gerne zu Ende gespielt. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch am Ende der Saison auf dem ersten Platz gestanden hätten.“ Torwart Henning Doering wurde wie folgt zitiert: „Als erstes freut man sich natürlich über die ge- wonnene Meisterschaft. Ich hätte natürlich lieber die Saison zu Ende gespielt. Es wären ja noch ein paar richtig interes- sante Spiele offen; die drei Der- bys gegen Treia, Bredstedt, Hü- rup II und natürlich das Top- Spiel gegen die HSG Marne/Brunsbüttel. Wir waren vorne und hatten die beste Aus- gangsposition zur Meister- schaft, jetzt fühlt es sich schon ein bisschen komisch an, ich hätte es lieber sportlich in der Halle gemacht. Es fühlt sich nicht komplett an, trotzdem ist die Freude riesig. Ich hoffe noch auf eine Meisterfeier mit allen Verantwortlichen, Spon- soren, Fans usw. Eventuell komplettiert das ja das Gefühl. Die Hauptsache ist aber das wir uns alle Gesund zur nächsten Saison wiedersehen und wie- der zusammen Handball spie- len, mitfiebern etc. können.“ Mats Brogmus, der die Treene- halle nun verlässt, erklärte: „Wir haben es gepackt und steigen auf, doch die große Feier fehlt! Ich hoffe, dass diese bald nach- geholt wird! Ich bedanke mich vielmals bei meinen Mann- schaftskollegen, Trainern, Ver- antwortlichen und allgemein beim Verein. In Tarp konnte ich mich menschlich und handbal- lerisch weiterentwickeln und hatte dabei immer riesigen Spaß! Nun muss ich erst ein- mal aus beruflichen Gründen einen anderen Weg einschla- gen, aber ich sage bestimmt nicht für immer 'Auf Wiederse- hen'!“ BS

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