Online-Sportzeitung für den Norden 01_20

SEITE 02 FUSSBALL 2. BUNDESLIGA Der HSV verliert gegen Schalke 0:4 Dudziaks reguläres Ausgleichstor fällt einem Abseitspfiff zum Opfer Hamburger SV – FC Schalke 04 0:4 (0:1) Hamburger SV: Heuer Fernan- des – Narey, Letschert (46. Jung), Ewerton (46. van Drongelen), Lei- bold – Kinsombi (81. Suhonen), Fein (71. David), Dudziak (61. Moritz) – Samperio, Hinterseer (46. Harnik), Jatta (61. Amaechi). Trainer: Dieter Hecking FC Schalke 04: Schubert – Kenny (81. Taitague), Kabak (81. Becker), Nastasic (71. Thiaw), Oczipka (61. Miranda) – Caligiuri (46. Boujellab), Mascarell (71. Mercan), Harit (81. Matondo), Serdar (61. Schöpf) – Gregoritsch (61. Kutucu), Raman (71. Burg- staller). Trainer: David Wagner Schiedsrichter: Eric Müller (FC Union 60 Bremen) Zuschauer: 11.918 Tore: 0:1 Gregoritsch (18.), 0:2 Raman (56.), 0.3 Schöpf (64.), 0:4 Matondo (87.) Gelbe Karten: – Schubert, Thiaw Am zehnten Tag des neuen Jah- res bekamen die Anhänger des Hamburger SV im Volkspark-Sta- dion das zu sehen, was sie in der zweiten Jahreshälfte unbedingt wieder regelmäßig in Augen- schein nehmen möchten: Einen Erstligisten. Der Hamburger SV, der in der Zweiten Bundesliga als Tabellen-Zweiter überwintert, empfing am Freitagabend nämlich zum ersten Testspiel der Restrun- den-Vorbereitung den Erstliga- Fünften FC Schalke 04 – und ver- lor am Ende klar mit 0:4. In der nur spärlich mit Zuschauern gefüllten Arena gab es in der sieb- ten Minute die erste Chance der Gäste, als Amine Harit mit einem guten Antritt links in den Straf- raum kam und an seinem Quer- pass der Ex-HSVer Michael Gre- goritsch nur knapp vorbei- grätschte. Elf Zeigerumdrehun- gen später traf der Österreicher dann an seiner früheren Wir- kungsstätte, als er in einen Schuss von Bastian Oczipka, der einst für den FC St. Pauli kickte, so seinen Fuß hielt, dass er zum 0:1 unter der Latte einschlug. Den Hausherren gelang zügig der Ausgleich: Bakary Jatta scheiterte von halblinks aus, das lange Eck anvisierend, an Gäste-Keeper Markus Schubert, den Abpraller drückte Jeremy Dudziak in das Netz – doch Schiedsrichter Eric Müller (aus Bremen) erkannte den Treffer wegen einer angebli- chen Abseitsposition nicht an, was falsch war, wie Video-Auf- nahmen belegten. Bitter für die „Rothosen“, die in dieser Phase den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen ließen und die Schalker, die viel hinten herum spielten, teilweise sogar mit Pressing attackierten. Auf der Gegenseite hätte aber auch das 0:2 fallen können, als Suat Serdar schon an HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes vorbei war, dann aber doch noch hängen blieb (37. Minute). Auf der Gegen- seite sorgte Schubert mit Schau- spieleinlage für Kopfschütteln: Er tat so, als habe ihn Jairo Sampe- rio getreten. Nun hatte Müller aber genau hingeschaut und zeigte Schubert „Gelb“ wegen einer Schwalbe. Nachdem auch Lukas Hinterseer nach Tim Leibolds Steilpass wegen Abseits zurück- gepfiffen wurde (39.) und Heuer Fernandes einen Schuss von Be- nito Raman stark parierte (42.), ging es in die Pause. Zu Beginn des zweiten Durch- gangs verpasste es David Kin- sombi aus zentraler Position, selbst zu schießen, und leitete stattdessen weiter zu Jatta, der von links aus am kurzen Eck vor- beizielte (50.). Kurz darauf verzog auch Dudziak nach einer Rechts- flanke und die Heim-Elf machte weiter Druck, ehe die Gelsenkir- chener einen Bilderbuch-Konter vortrugen: Mehrere HSV-Akteure wurden zu Statisten degradiert und Harit passte, nachdem er Heuer Fernandes ausgespielt hatte, zurück zu Raman, der zum 0:2 einschob. Der Zweitligist ließ sich davon nicht beirren. Doch Samperio zir- kelte einen Freistoß knapp am lin- ken Winkel vorbei (58.) und Jatta scheiterte nach einem Eckstoß per Kopf knapp (61.). Nach einer wahren Wechsel-Arie – bei den Hanseaten kamen nach den drei Einwechslungen zur Pause noch einmal zwei frische Kräfte, bei den „Knappen“ deren drei – sorgte ei- ner der Schalker „Joker“ für die Entscheidung: Der frisch gekom- mene Alessandro Schöpft zeigte nach Juan Mirandas Pass einen schönen Trick und traf von halb- links aus flach in das lange Eck. Es gab noch einmal eine gute Chance für die Hausherren, als eine Rechtsflanke von Christoph Moritz zu Martin Harnik gelangte, der aber am kurzen Eck vorbei- köpfte, ehe die Abseitsfahne des Schiedsrichter-Assistenten hoch- ging. Während Anssi Suhonen beim HSV noch sein zehnminüti- ges Debüt gab, ließ Rabbi Ma- tondo die Hamburger Verteidiger wie Slalomstangen stehen und traf kurz vor Ultimo zum 0:4-End- stand. HSV-Coach Dieter Hecking er- klärte auf der Internet-Seite sei- nes Klubs ( „www.hsv.de “): „Wir haben es knapp 60 Minuten lang gut gemacht. Natürlich war Schalke uns in puncto Schnellig- keit überlegen, da haben wir vor allem in der Anfangsphase einige Probleme gehabt. Das Standard- Gegentor war vermeidbar, danach haben wir aber aus einer guten Kompaktheit heraus gespielt und hatten in der Offensive durchaus unsere Chancen. Auch nach dem Seitenwechsel hatten wir sehr gute Möglichkeiten, allerdings war Schalke in der Phase effizienter und hat unsere Fehler eiskalt be- straft. Genau das ist dann eben der Qualitätsunterschied zwi- schen einem Topteam der Bun- desliga und dem Tabellenzweiten der Zweiten Liga.“ BS Den 1:1-Ausgleich erzielte Jeremy Dudziak, aber ein falscher Abseitspfiff verhin- derte seinen Torjubel. Foto: NG (Archiv)

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