Online-Sportzeitung für den Norden 06_19

FUSSBALL 1. BUNDESLIGA SEITE 03 www.neusport.de kann ein Freistoß nicht geschos- sen werden, Werder-Keeper Jiri Pavlenka war folglich chancen- los. Dieser späte Gegentreffer zum 1:1-Pausenstand war umso är- gerlicher für die Bremer, da Kunstschütze Reus danach an- geschlagen in der Kabine blieb. Auch ohne Reus hatten die Haus- herren weiter mehr Ballbesitz, doch auch die Gäste kamen im zweiten Durchgang zu aussichts- reichen Chancen. So wurde Kru- ses Flachschuss von Oelschlägel stark gehalten (55.). Nachdem die Borussen aus ihrem spieleri- schen Übergewicht nichts Zähl- bares gemacht hatten, hatte es die Schlussphase der regulären Spielzeit dann noch einmal in sich. Zunächst verwirkte Götze einen weiteren Freistoß an Gebre Selassie am rechten Strafraum- eck. Kruse versuchte es direkt und obwohl der in der Mauer ste- hende Julian Weigl den Ball per Kopf noch entscheidend ab- fälschte und Oelschlägel schon auf dem Weg in die andere Rich- tung war, konnte er das Spielge- rät irgendwie noch über die Latte lenken (89.). In der Nachspielzeit köpfte ein anderer Ex-Bremer in den Reihen der Heim-Elf, Tho- mas Delaney, nach einem Eck- stoß auf die Latte (91.). So blieb es beim 1:1, was die Verlänge- rung bedeutete. In dieser sollten die Zuschauer dann gleich vier (!) Tore zu sehen bekommen. Kurz vor der Halbzeit der Extra-Spielzeit fiel das erste davon: Christian Pulisic eroberte selbst an der Mittellinie den Ball und bediente dann Paco Alcacer, der wiederum zu Pulisic zurück- passte, der dann frei vor Pav- lenka zum 2:1 einschoss. Die Bremer schlugen aber nach dem Seitenwechsel zügig zurück und kamen durch das Zusammen- spiel zweier „Joker“ zum 2:2. Eine Rechtsflanke von Kevin Möhwald wurde von einem BVB-Akteur noch abgefälscht, weshalb der Ball bei Claudio Pizarro landete, der mit all seiner Erfahrung Oel- schlägel umspielte und dann zum 2:2 eindrückte. Als Achraf Hakimi nach einer Rechtsflanke von Maximilian Phi- lipp aus Nahdistanz für die nächste Dortmunder Führung sorgte, schien die Partie aber zu- gunsten des Favoriten entschie- den zu sein. Doch die Bremer ga- ben sich nicht geschlagen, son- dern konnten in einer intensiven Schlussphase noch einmal zu- rückschlagen: Nach Kruses Eck- stoß sprang Harnik am langen Pfosten höher als der indispo- nierte Hakimi – und das Zusam- menspiel zweier früherer Jugend- spieler des SC Vier- und Marsch- lande bescherte dem SV Werder den 3:3-Ausgleich, weil Oelschlä- gel den Ball zwar noch berührte, ihn aber nicht mehr entscheidend abwehren konnte. So folgte das Elfmeterschießen als des Dramas letzter Akt – und Pavlenka wurde zum „Helden“ der Bremer. Der Tscheche pa- rierte sowohl den nach rechts flie- genden Ball von Paco Alcacer als auch den zweiten, von Philipp rechts halbhoch geschossenen Elfmeter. Dagegen verwandelten mit Pizarro (platziert flach rechts) und Maximilian Eggestein (ebenso exakt flach links) die ers- ten beiden Werder-Schützen si- cher, was eine 2:0-Führung er- gab. In der Folge trafen zwar auch die Dortmunder Witsel (ver- lud Pavlenka, indem er flach rechts verwandelte) und Weigl, dessen mittigen Schuss Pavlenka noch berührte, aber nicht mehr richtig erwischte. Doch weil mit Davy Klaassen (links halbhoch) und Kruse (flach rechts) auch der dritte sowie der vierte Bremer si- cher verwandelten, erreichten die Grün-Weißen zum zweiten Mal in Folge das Viertelfinale, das die Gelb-Schwarzen, die letztmals 2017 den Pokal-Wettbewerb noch gewonnen hatten, dagegen zum zweiten Mal hintereinander

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