Online-Sportzeitung für den Norden 05_20

SEITE 14 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Acht Spiele im Monat Februar Es folgt ein Heimspiel gegen den Tabellenletzten Nordhorn-Lingen Der Spielplan der Liqui Moly Handball-Bundesliga (Liqui Moly ist der neue Namensgeber der Liga) nach der Europameister- schaft, ist für den Deutschen Meister sowie für den Vizemeis- ter ein mehr als strapaziöser Vorgang. Während der momen- tane Tabellenführer der Bundes- liga, der THW Kiel, im laufenden Monat sieben Mal antreten muss, „darf“ die SG Flensburg- Handewitt gar achtmal antreten! Immerhin sind drei dieser acht Partien bis zum heutigen 9. Feb- ruar schon gespielt; d. h.: fünf weitere stehen noch an. Als Auf- takt nach der Winterpause, die aber nur für die wenigsten SG- Akteure eine Pause bedeutete, da sie bei der EM involviert wa- ren, stand das als Verfolgerduell angesehene Heimspiel gegen den SC Magdeburg auf dem Programm. Mit 29:23, deutlicher als der Spielverlauf, setzte sich die durch Langzeitverletzte Spieler geschwächte Truppe durch. Vier Tage danach, mit ei- nem weiteren Verletzten belas- tet, ging die in die Nordrhein- Westfälische Hauptstadt Düs- seldorf, wo der Bergische HC dem Meister ein Bein stellen wollte. Dieses Vorhaben miss- lang, dank eines nach Spie- lende direkt verwandelten Frei- wurf von Jim Gottfridsson siegte die SG mit 21:20 und blieb, auf Grund von Misserfolgen der Mit- bewerber, erster Verfolger des die Tabelle anführenden THW Kiel. Unmittelbar nach Spie- lende in Düsseldorf startete der Flieger mit Ziel Zagreb. In der kroatischen Metropole wollte der HC PPD seine letzte Chance auf die Teilnahme am Achtelfi- nale der Königsklasse wahrneh- men. Entsprechend war der Ein- satz der frenetisch angefeuerten Gastgeber. Den Schützlingen von Meistertrainer Maik Ma- chulla gelang es in diesem He- xenkessel cool zu bleiben und einen 26:25 Auswärtserfolg zu verbuchen. Ein Ergebnis, dass für den Meister enorm wichtig ist. Die Rückreise aus Kroatien erwies sich auf Grund der Wit- terungsbedingungen als sehr problematisch, so das die Vor- bereitung auf das nächste Bun- desligaspiel wieder nicht optimal verlaufen kann. Immerhin sind nach den feststehenden Ausfäl- len der Langzeitverletzten Spie- ler Hald, Svan, Röd und Wanne keine zusätzlichen Ausfälle zu beklagen. Als nächste Aufgabe erwartet die SG am kommen- den Donnerstag den Aufsteiger und als Absteiger erwarteten HSG Nordhorn-Lingen, ehe es wieder einmal weniger als 48 Stunden später beim schwedi- schen Vertreter Elversum um wichtige Punkte in der Champi- ons League geht. Nach einer „Erholungsphase“ von vier Ta- gen empfangen die Fördestäd- ter den ungarischen Spitzenclub Pick Szeged in der Flens-Arena. Eine weitere schwere Aufgabe. Damit noch lange nicht genug; diesmal liegen immerhin vier Tage zwischen den Pflichtauf- gaben; immerhin entfallen die Reisestrapazen, wenn in der Bundesliga die HSG Wetzlar an- reist und wieder drei Tage da- rauf RK Celje zum Rückspiel aufkreuzt. Eine unmenschliche Überbeanspruchung, die mit Gewissheit sowohl gesundheit- liche Folgen haben wird und auch die Ergebnisse beeinflus- sen wird. Das Hinspiel der Bundesliga ge- gen die HSG Nordhorn-Lingen fand am 29. November in Nord- horn statt. Standesgemäß ge- wann der Meister mit 29: 20 und eroberte damit den Platz an der Sonne. Der damalige Auftritt be- deutete für mehrere SG-Akteure eine Reise in die Vergangenheit. Mit Holger Glandorf als noch ak- tiver Spieler sowie Maik Ma- chulla und Co-Trainer Mark Bult gehörten zur SG gehörende Ak- tive ehemals zum Kader der Niedersachsen. Gegenwärtig ist ebenfalls, dass mit Kent-Harry Andersson und Ljubomir Vran- jes weitere von dort kommende SG-Mitglieder, dass Geschehen hier im Norden entscheidend mitgeprägt haben. In der Tabelle der Handball-Bundesliga belegt der nach einer Insolvenz um be- nannteVerein, aus HSG Nord- horn wurde HSG Nordhorn-Lin- gen, mit einem einzige Sieg und lediglich 2 Punkten auf der Ha- benseite, abgeschlagen den letzten Tabellenplatz. Hoffnung dem Abstieg doch noch zu ent- gehen, besteht kaum. Trotzdem haben die Grafschafter den An- spruch sich sportlich aus dem Oberhaus zu verabschieden. Für den Meistertrainer Maik Ma- chulla bedeutet diese Aufgabe, sein Team vor Arroganz zu war- nen. Auf der Gegenseite ver- sucht Trainer Geir Sveinsson seine Truppe für eine Überra- schung zu motivieren. Leis- tungsträger der sympathischen, aber so wenig erfolgreichen Mannschaft sind Torhüter Buhr- meister, Verjans, Miedema, Pöhle und der Neu verpflichtete Kalafut. Den bis dato einzigen doppelten Punkterfolg errang das Team übrigens am 5. Okto- ber des vergangenen Jahres als DhfK Leipzig sich mit 30:33 ge- schlagen geben musste! Nach demAuftritt in Flensburg stehen weitere schwere Aufgaben an. Zunächst empfängt das Tabel- lenschlusslicht Frisch Auf Göp- pingen, ehe die Reise dann in die Bundeshauptstadt geht. Nach dem als sicher anzuneh- menden Abstieg wollen die in der Region angesiedelten Un- ternehmen den Verein beim be- mühen um den direkten Wieder- aufstieg unterstützen. Trotz der desaströsen Saison ist das In- teresse am Bundesligahandball weiter riesengroß! Für den Meister wäre alles andere als ein deutlicher Heimsieg peinlich. AB

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