Online-Sportzeitung für den Norden 38_19

SEITE 20 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Bitteres Erwachen 50 Minuten eine meisterliche Leistung-dann war der Tank leer SC Magdeburg – SG Flens- burg-Handewitt 26:25 (8:12) SC Magdeburg: Green; Chrap- kowski, Musche (4), Steinert, Pettersson, Hornke (4/4), Schmidt (1), Lagergren (4), O`Sullivan (1), Bezjak, Dam- gaard (11), Preuss (1). Trainer: Benett Wiegert. SG Flensburg-Handewitt: Bu- ric, Bergerud (ab 52.); Golla (2), Glandorf, Svan (7), Jeppsson (3), Jöndal (3), Heinl, Zachariassen (2),Johannessen (5), Gottfrids- son (1/1), Röd (2). Trainer: Maik Machulla. Schiedsrichter: Hans-Peter Brodbeck / Simon Reich (Metzin- gen). Zuschauer: 6600 in der ausver- kauften GETEC Arena. Siebenmeter: 5/4 (Buric hält ge- gen Hornke) – 2/1 (Gottfridsson scheitert an Green). Zeitstrafen: 4 (Schmidt 2x, Stei- nert, Wiegert (!) - 5 (Golla 2x, Heinl 2x, Jöndal). Spielfilm: 0:2 (6.); 2:2 (10.); 3:3 (12.); 4:7 (20.); 5:8 (22.); 6:10 (23.); 8:12 (Halbzeitstand) – 9:12 (31.); 9:14 (32.); 11:14 (34.); 12:16 (36.); 13:17 (37.); 15:17 (40.); 16:18 (41.); 16:20 (43.); 17:21 (44.); 20:21 (49.); 22:22 (51.); 22:23 (52.); 25:23 (55.); 25:25 (59.); 26:25 (Endergebnis)! Voller Zuversicht startete der Deutsche Meister, die SG Flens- burg-Handewitt die Reise an die Magdeburger Börde. „Es ist an der Zeit, den Bock umzustoßen“, sagte Meistertrainer Maik Ma- chulla, anlässlich der Tatsache, dass die SG letztmalig im Okto- ber 2011 beide Punkte aus der GETEC Arena entführen konnte. Vor dem Anwurf rangierte die SG, mit sechs Verlustpunkten belastet, an der Tabellenspitze. Relativ besser die Situation der Rivalen von der anderen Förde, die nur vier Minuspunkte, aber auch zwei Spiele weniger auf- weisen. Auch der SC Magdeburg belegt bis dato mit 10 Verlust- punkten eine Position im Vorder- feld der Tabelle. Die als beson- ders laut bekannte GETEC Arena war seit Wochen restlos ausverkauft; die Fans fieberten der Partie entgegen. Doch die Euphorie wich zunächst einem Erstaunen, dann einem Entset- zen – nicht die Heimmannschaft übernahm das Kommando in der Halle, vielmehr diktierten die Gäste eindeutig das Geschehen. Mit einer kompakten 6:0 Abwehr- formation, hinter der Benjamin Buric die Würfe der Angreifer in Serie entschärfte, dominierte die SG. Bei einer besseren Chan- cenverwertung wäre ein wesent- lich höherer Vorsprung bei Halb- zeit möglich gewesen. Die ledig- lich acht Gegentore in dieser ers- ten Spielhälfte geben die Hilflo- sigkeit der Hausherren korrekt wieder. Mit 12:8 für die Gäste ging es in die Pause; die SG war eindeutig auf der Siegesstraße! Die Überlegenheit setzte sich auch in Hälfte zwei zunächst fort. Doch SC-Trainer Wiegert hatte in der Pause die richtigen Worte gefunden und sein Team aufge- weckt! Speziell der dänische Weltmeister Michael Damgaard wuchs über sich hinaus und war von der SG-Abwehr nicht aufzu- halten. Damgaard traf aus allen Lagen und war mit 11 Treffern erfolgreichster Torschütze der Partie. Lasse Svan, Flensburgs Mannschaftskapitän, der mit Za- chariassen und Damgaard den Weltmeistertitel für die Dänen er- ringen konnte, war mit sieben er- folgreichen Torwürfen der treffsi- cherste Fördestädter. Während die Gastgeber nun von ihren Fans enthusiastisch angefeuert wurden, ließ bei den Gästen deutlich erkennbar die Kraft nach. Die „englischen Wochen“ forderten ihren Tribut! Beim 22:22 nach 51 absolvierten Spiel- minuten hatten die Hausherren den Gleichstand geschafft und nach 55 Minuten war die Füh- rung erstmals auf deren Seite. 25:23 – die Partie schien gekippt. SG-Trainer Machulla stellte Torb- jörn Bergerud anstelle von Ben- jamin Buric ins Tor und der sorgte mit zwei Paraden für neue Hoff- nung. Magnus Jöndal und Goran Johannessen sorgten beim 25:25 für den Gleichstand und dann spielten die Schiedsrichter Schicksal mit einer Zwei-Minu- ten-Strafe gegen Abwehrchef Ja- cob Heinl und einem damit ver- bundenen Strafwurf, den Tim Hornke zum 26:25 nutzte. Bei noch 28 Sekunden auf der Uhr, nahm die SG eine Teamauszeit, in der der ultimative letzte Spiel- zug besprochen wurde. Goran Johannessen sollte den Ab- schluss suchen. Sein Wurf ging jedoch über die Querlatte und danach herrschte riesiger Jubel bei den Magdeburger Fans. AB Der Flensburger Jim Gottfridsson (links) kommt hier gegen SCM-Akteur Chri- stian O'Sullivan zum Wurf. Foto: Eibner-Pressefoto/Daniel Reinelt (Archiv)

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