Online-Sportzeitung für den Norden 38_19

SEITE 02 FUSSBALL 1. BUNDESLIGA Der erste Punkt mit Klinsmann Hertha holt in Hessen nach 2:0- Führung am Ende ein Remis SG Eintracht Frankfurt – Hertha BSC Berlin 2:2 (0:1) SG Eintracht Frankfurt: Rön- now – Toure, Hasebe, Hintereg- ger – da Costa, Fernandes (62. Rode), Kostic – Sow, Kamada – Paciencia, Silva (82. Joveljic). Trainer: Adolf Hütter Hertha BSC Berlin: Kraft – Stark (79. Mittelstädt), Boyata, Rekik – Klünter, Grujic, Darida, Platten- hardt – Duda (49. Löwen) – Selke, Lukebakio (80. Wolf). Trai- ner: Jürgen Klinsmann Schiedsrichter: Christian Din- gert (TSG Burg Lichtenberg) Zuschauer: 50.000 (ausverkauft) Tore: 0:1 Lukebakio (30.), 0:2 Grujic (63.), 1:2 Hinteregger (65.), 2:2 Rode (86.) Gelbe Karten: Toure, Paciencia, Hasebe – Duda, Stark, Selke, Kraft Beste Werbung für den Fußball gab es am Freitagabend, als Hertha BSC Berlin zum Auftakt des 14. Spieltages der Ersten Bundesliga bei der SG Eintracht Frankfurt antrat. Packende Zwei- kämpfe, oft auch über die Gren- zen des Erlaubten hinaus, Tore und nicht zuletzt auch Einfluss- nahme des Video-Schiedsrich- ters sahen die 50.000 Zuschauer in der ausverkauften Commerz- bank-Arena. Am Ende holten die Herthaner mit einem 2:2-Unent- schieden ihren ersten Punkt un- ter Neu-Coach Jürgen Klins- mann. Schiedsrichter Christian Dingert aus Gries in Rheinland-Pfalz hatte von Beginn an alle Hände voll zu tun. Schon in der neunten Minute zückte er gegen Ondrej Duda die erste Gelbe Karte. Über jenen Duda und Davie Selke hat- ten die Berliner in der Anfangs- viertelstunde einige vielverspre- chende Offensivaktionen. Nach 20 Minuten gab es dann aller- dings die ersten beiden guten Chancen für die Heim-Elf: Erst kam Almamy Toure nach einem Eckstoß zum Kopfball, den Her- tha-Torwart Thomas Kraft noch parierte; dann passte Toure zu Djibril Sow, der aber knapp rechts vorbei zielte. Bei zwei wei- teren aussichtsreichen Aktionen der Hessen zielte erst André Mi- guel Valente da Silva nach Filip Kostics Vorarbeit knapp vorbei, ehe sich Eintracht-Verteidiger Martin Hinteregger mit in das Of- fensivspiel seines Teams ein- schaltete und nach einem Dop- pelpass mit Silva von links aus flach das lange Eck anvisierte – doch Kraft parierte stark. Statt 1:0 hieß es nach einer hal- ben Stunde plötzlich 0:1. Nach Marvin Plattenhardts Steilpass leitete Marko Grujic den Ball di- rekt weiter zu Dodi Lukebakio, der von halblinks aus den Frank- furter Ersatzkeeper Frederik Rönnow, der den Vorzug vor dem Ex-Bremer Felix Wiedwald er- hielt, tunnelte. Kurz vor der Pause bejubelten die Hausher- ren schon ihren Ausgleich, als Fi- lip Kostic sich links einen Steil- pass erlief und seine scharfe Flanke von Goncalo Paciencia durchgelassen wurde zu Daichi Kamada, der sicher vollstreckte. Weil Kostic aber zuvor im Mittel- feld den Berliner Niklas Stark um- gerissen hatte, erkannte Dingert den Treffern nach Intervention seines Video-Assistenten nicht an (35.). So wurden die Seiten beim Stand von 0:1 gewechselt. Zu Beginn des zweiten Durch- gangs hatte Duda, der wie er- wähnt schon früh ermahnt wor- den war, dann Glück, dass er für ein weiteres, hartes Einsteigen nicht „Gelb-Rot“ sah. Klinsmann reagierte sofort und wechselte den Slowaken aus. Die Hessen machten in der Folge das Spiel – und die Hauptstädter nach ei- ner guten Stunde ihr zweites Tor. Plattenhardts Freistoß aus dem rechten Halbfeld wurde zu Anga Boyata verlängert, der uneigen- nützig querlegte zu Grujic, der von links zum 0:2 in das ver- waiste Eintracht-Gehäuse traf. Dieses Tor erkannte Dingert, nach einer kurzen Nachfrage bei seinem Video-Assistenten, an. Die Chancen, dass die Herthaner nach sechs sieglosen Partien so- wie zuletzt sogar fünf Niederla- gen in Folge endlich in die Er- folgsspur zurückkehren, schie- nen gut zu stehen. Doch die Heim-Elf schlug noch einmal zu- rück und kam zügig zum An- schlusstreffer: Kostics Eckstoß von der linken Seite gelangte über Toure zum torgefährlichen Verteidiger Hinteregger, der ein- köpfte. Nachdem Kraft im Glück war, dass Dingert wegen eines leichten Schubsers von Silva ge- gen den Keeper auf Foul ent- schied, nachdem Kraft eine ab- gefälschte Flanke von Sebastian Rodes in das Netz gleiten ließ (71.), fiel kurz vor Ultimo noch der Ausgleich. Nach einem wei- teren Eckstoß des Ex-HSVers Kostic von links traf Rode am zweiten Pfosten zum 2:2-End- stand. „Ich denke, wir haben alle ein pa- ckendes, sehr kampfbetontes Spiel gesehen, was wir auch so erwartet hatten. Wenn wir schon einmal mit 2:0 führen, hätten wir gerne drei Punkte mitgenommen. Ich denke aber, das Unentschie- den geht in Ordnung, denn die Eintracht hat vor allem in der zweiten Halbzeit unglaublichen Druck gemacht. Wir haben ver- sucht darauf zu reagieren, indem wir die Seiten zumachen mit un- seren Auswechslungen. Für uns ist das Ergebnis absolut in Ordnung und ein großer Schritt nach vorne. Ich bin jetzt gerade einmal eine Woche in dieser Rolle. Es ist spannend, den Pro- zess mitzuerleben mit dieser Mannschaft. Die Spieler sind ge- willt, zuzuhören und Dinge um- zusetzen in einer sehr schnellen Zeit. Da ist etwas am Heran- wachsen, es geht Tag für Tag vo- ran. Wir sind sehr zufrieden, mit einem Punkt nach Berlin zurück- reisen zu können.“ BS Hertha-Stürmer Davie Selke (rechts) im Zweikampf mit dem Frankfurter Almamy Toure. Foto: Eibner-Pressefoto

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