Online-Sportzeitung für den Norden 36_20

SEITE 08 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Am Mittwoch kommt Melsungen Heim-Trainingslager und EM-Qualifikation für SG-Nationalspieler Zu internationalen Ehren kam in der ersten November-Woche die Duburghalle an der Waldstraße im Westen Flensburgs. In der ei- gentlichen Trainingsstätte des Bundesligisten SG Flensburg- Handewitt schlug nämlich kurz- zeitig die Nationalmannschaft von Schweden ein Trainingsla- ger auf. Der Grund dafür: Nach- dem das Europameisterschafts- Qualifikationsspiel der Skandina- vier gegen Lettland abgesagt und auf unbestimmte Zeit ver- schoben worden war, wollte Na- tionaltrainer Christian Berge seine Schützlinge trotzdem um sich versammeln und auf die Partie in Italien vorbereiten. Weil Italien wegen der Corona- Krise als Risiko-Gebiet gilt und zahlreiche seiner Spieler bei ei- nem Verein in Deutschland unter Vertrag stehen, entschloss sich Berge für den „Mittelweg“, ein paar Tage in der Bundesrepublik zu trainieren. Während Berge selbst von 1999 bis 2006 sieben Jahre lang für Flensburg-Hande- witt aktiv gewesen war, stehen aktuell seine Schützlinge Torb- jørn Bergerud, Magnus Jøndal, Magnus Rød und Gøran Søgard bei der SG unter Vertrag. Dieses Quartett genoss also während des Trainingslagers sozusagen „Heimrecht“. Für ihr Heimatland in Aktion tra- ten noch weitere Spieler der SG Flensburg-Handewitt. Zum direk- ten Duell kam es dabei für SG- Keeper Benjamin Buric, der als einziger Torwart mit Bosnien- Herzegowina auf Deutschland traf. Franz Sepmer, sein eigent- licher SG-Mitspieler, bezwang ihn einmal. Damit trug Semper dazu bei, dass die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes ei- nen 9:13-Rückstand zur Pause in der zweiten Halbzeit noch zu einem 25:21-Sieg drehte. Bei ih- rer erfolgreichen Aufholjagd pro- fitierte die Sieben des neuen Bundestrainers Alfred Gislason auch davon, dass die Bosnier neben Buric, der starke Paraden zeigte, nur zehn Feldspieler im Kader hatten. Die SG-Akteure Jim Gottfridsson und Hampus Wanne feierten mit Schweden einen 33:30-Sieg ge- gen Rumänien. Dazu steuerten Wanne neun Tore und Gottfrids- son drei Treffer bei. Sogar mit 31:26 schlug Dänemark die Schweiz. Dabei kamen mit Lasse Svan (vier Torerfolge) so- wie Mads Mensah (zwei Treffer) auch zwei Flensburger zum Ein- satz, während Simon Hald nicht mitwirkte. Der extrem enge Spielplan sieht es vor, dass sich die erwähnten Nationalspieler bereits am Mitt- woch, 11. November wieder das SG-Trikot überstreifen werden. Dann treffen die Flensburger um 19 Uhr auf MT Melsungen. Be- dauerlicherweise sind an jenem Abend in der Flens-Arena so, wie im gesamten Monat Novem- ber bei allen Sportveranstaltun- gen, keine Zuschauer zugelas- sen. Frank Bohmann, Ge- schäftsführer der Handball-Bun- desliga, hatte die Politiker für ihre diesbezügliche Entscheidung kri- tisiert und auf die finanziellen Probleme der Vereine verwie- sen. Bleibt zu hoffen, dass we- nigstens im November wieder Zuschauer erlaubt werden. In der vergangenen Saison 2019/2020 war Melsungen der letzte Gegner, den die SG am 4. März empfing und mit 30:23 schlug, bevor die Spielzeit we- gen der Corona-Beschränkun- gen zunächst unter- und schließ- lich abgebrochen wurde. Das Hinspiel in Hessen hatten die Flensburger am 25. August 2019 mit 24:19 gewonnen. Die Ge- samt-Bilanz der SG-Handballer gegen die Melsunger ist exzel- lent: Von bisher 30 Duellen (zwei davon im DHB-Pokal) gewannen sie 25. Zudem gab es vier Un- entschieden und einen nur einen MT-Erfolg. Dieser datiert vom 12. September 2015 (33:32 in Flens- burg). Alle anderen bisherigen 16 Pflicht-Heimspiele gewann das SG-Team gegen Melsungen – und diese blütenweiße Weste soll nun natürlich am Mittwoch- abend gewahrt werden. BS Jim Gottfridsson (vorne links), zuletzt für die Nationalmannschaft von Dänemark am Ball, könnte es am Mittwochabend im SG-Trikot so, wie schon am 4. März, mit dem Melsunger Julius Kühn (rechts) zu tun bekommen. Foto: Eibner-Pres- sefoto/Kohring (Archiv)

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