Online-Sportzeitung für den Norden 09_20

SEITE 02 FUSSBALL 1. BUNDESLIGA Trotz Traumstart nur ein Punkt Werder verpasst beimWieder- sehen mit Nouri einen Befreiungsschlag Hertha BSC Berlin – SV Werder Bremen 2:2 (1:2) Hertha BSC Berlin: Kraft – Klünter, Stark, Torunarigha, Plat- tenhardt – Ascacibar – Darida – M. Wolf (89. Leckie), Mittelstädt – Matheus Cunha – Piatek (78. Ibisevic). Trainer: Alexander Nouri SV Werder Bremen: Kapino – Gebre Selassie, Veljkovic, Moi- sander, Augustinsson – Vogt – M. Eggestein, Klaassen – Leo- nardo Bittencourt (65. Friedl), Rashica (82. Osako) – Sargent (87. Pizarro). Trainer: Florian Kohfeldt Schiedsrichter: Guido Wink- mann (SV Nütterden) Zuschauer: 58.028 Tore: 0:1 Sargent (3.), 0:2 Klaassen (6.), 1:2 Stark (41.), 2:2 Matheus Cunha (60.) Gelbe Karten: Darida (5., ge- sperrt), Klünter, Stark – Sargent, Klaassen Sechs Tage nach dem Theater um die kurzfristige Absage des Bundesliga-Spiels gegen Ein- tracht Frankfurt gastierte der SV Werder Bremen nun am Sonn- abend bei Hertha BSC Berlin. In der Hauptstadt kam es auch zum Wiedersehen mit Alexander Nouri. Der gebürtige Buxtehuder war im Sommer 1994 aus der Jugend des Hamburger Vereins SC VW Billstedt 04 zu den B-Junioren des SV Werder gewechselt. Von 1998 bis 2001 kickte er für die Ersten und Zweiten Bremer Herren, ehe er sich als Spieler andernorts ver- dingte, unter anderem von 2008 bis 2010 bei Holstein Kiel. Im Juli 2014 kehrte Nouri als Übungslei- ter an die Weser zurück: Zunächst als Co-Trainer sowie als Chef- coach der Zweiten Herren, ehe er Mitte November 2016 als Nach- folger von Victor Skripnik zum Profi-Coach befördert wurde. Aber nach nur 40 Spielen war Schluss für Nouri, der das Amt an den jet- zigen Werder-Coach Florian Koh- feldt abtreten musste. Nach einem erfolglosen, nur zehnwöchigen Engagement beim FC Ingolstadt 04 im Herbst 2018 stieg Nouri erst in der Winterpause als Co-Trainer bei Hertha BSC ein; nach dem schnellen Rücktritt von Jürgen Klinsmann wurde er zum Interims- coach befördert. Im Berliner Olympiastadion legten die Bremer einen echten Traum- start hin. Als noch die dritte Spiel- minute lief, eroberten sie im Mit- telfeld den Ball. Dann ging es ganz schnell, denn über Theodor Gebre Selassie sowie Leonardo Bittencourt, der per Hacke weiter- leitete, gelangte das Spielgerät zu Joshua Sargent, der auf das Her- tha-Tor zulief und, da ihn kein Ber- liner angriff, aus 20 Metern mit ei- nem satten Linksschuss, der halb- hoch einschlug, das 0:1 erzielte. Dass die Herthaner den US-Ame- rikaner gewähren ließen, war des- halb umso unverständlicher, als dass er schon im Hinspiel (1:1 am 19. Oktober 2019 im Wesersta- dion) getroffen hatte. Im Rückspiel dauerte es nicht lange, und es kam noch besser für die Grün-Weißen: In der sechsten Minute schlug Milos Veljkovic aus der eigenen Spiel- feldhälfte einen langen Pass nach links zu Milot Rashica, der unge- hindert mit rechts und mit Effet in die Mitte flanken konnte, wo David Klaassen zwischen zwei Berliner Feldspielern und vor Hertha-Tor- wart Thomas Kraft, der zu zöger- lich aus seinem Gehäuse heraus- kam, zum 0:2 einköpfte. Die His- toriker des SV Werder stellten schnell fest, dass dies die schnellste Zwei-Tore-Führung in der langen Bremer Bundesliga- Geschichte war. Derweil ärgerten sich die Hauptstädter über den bereits dritten frühen Rückstand in diesem Jahr – zuvor war ihnen dies schon gegen den 1. FC Köln und bei Fortuna Düsseldorf pas-

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