Online-Sportzeitung für den Norden 18_20

HANDBALL 1. BUNDESLIGA SEITE 11 Schmäschke übergibt die Schale Champions-League-Sieg im Autokino Jurecki kehrt nach Polen zurück Vorzeitige Auflösung des Vertrags Rund 89 Kilometer sind es von der Geschäftsstelle der SG Flensburg-Handewitt an der Schiffsbrücke in Flensburg bis zur Sparkassen-Arena in Kiel. Diesen Weg legte am Donnerstag die Meisterschale zurück: Als Ge- schäftsführer der Flensburger, die die Saison 2018/2019 als Deut- scher Handballmeister abge- schlossen hatten, trat Dierk Schmäschke die Schale zusam- men mit dem SG-Beiratsvorsit- zenden Boy Meesenburg an Schleswig-Holsteins Ministerprä- sidenten Daniel Günther (CDU) ab. Zu dritt fuhren sie dann im Mannschaftsbus von Flensburg- Handewitt bis nach Eckernförde, das quasi als „neutraler Ort“ zwi- schen Flensburg und Kiel als Übergabe-Stelle ausgesucht wor- den war. Von dort aus fuhr die Schale mit Günther und dem THW-Tross in die Landeshaupt- stadt. „Dieser Abschied ist hof- fentlich nur von kurzer Dauer. Nächstes Jahr sehen wir uns dann wieder, liebe Meister- schale“, hieß es anschließend auf der facebook-Seite der SG-Hand- baller. Nicht in der Vorfreude auf even- tuell kommende Erfolge, sondern in Erinnerungen an vergangene Triumphe schwelgten die Zu- schauer des Autokinos Flens- burg, die am Pfingstmontag in ei- nem Film noch einmal das Cham- pions-League-Finale von 2014 mitverfolgten. 58 Autos waren ge- kommen. „Bereits vor der Vorfüh- rung erwartete die Zuschauer ein besonderer Empfang: Holger Glandorf und Thomas Mogensen begrüßten die Autos persönlich und standen für Erinnerungsfotos bereit“, hieß es auf der facebook- Seite der SG-Handballer, deren Verantwortliche sich bei den Ma- chern des Autokinos Flensburg bedankten. Wann die Flensburg-Handewitter wieder auf dem Parkett in Aktion treten können, ist immer noch fraglich. Die Landesregierung von Schleswig-Holstein verlängerte das Kontaktverbot auch im Sport kürzlich bis zum 30. Juni. So- lange müssen auch Handball- spieler und deren Trainer, von der Bundesliga bis zur Kreisklasse, einen Abstand von 1,50 Metern zum Nebenmann wahren. BS Als Michal Jurecki im Sommer 2019 von KS Kielce zur SG Flensburg-Handewitt gewech- selt war, hatte er einen Zwei- Jahres-Vertrag unterschrieben. Doch nun würde der 35-Jährige „aus familiären Gründen“ wieder in seine polnische Heimat zu- rückkehren und sich Azoty Pu- lawy anschließen, hieß es auf der Internet-Seite der SG, für die der 1,98 Meter große, im halblinken Rückraum beheima- tete Spieler in 37 Spielen 56 Tore erzielte. „Es war eine gute Zeit“, wurde der frühere polni- sche Nationalspieler auf der fa- cebook-Seite zitiert. Nachdem Jurecki 2016 mit Kielce die EHF-Champions-Lea- gue gewonnen und dort mit sei- ner Familie ein Haus gebaut hatte, seien dort im Frühjahr „die Vertragsgespräche ins Stocken geraten“, hieß es auf der Inter- net-Seite der SG, die just zu die- ser Zeit über Jureckis Berater ihr Interesse an ihm bekundete. Dass die Flensburger ihm einen Kontrakt über zwei Jahre anbo- ten, überzeugte Jurecki, der in der Fördestadt eine Wohnung bezog, während seine Familie weiter in Kielce lebte. Dies ging nicht lange gut: „Die Trennung von meiner Familie ist härter, als ich es gedacht hätte“, erklärte Jurecki auf „www.sg -flensburg- handewitt.de “. Insofern freut er sich, dass das an der Weichsel gelegene Pulawy nur etwa 140 Kilometer von Kielce entfernt ist. Der SG wird Jurecki aber wei- terhin verbunden bleiben, da er zukünftig „als Markenbotschaf- ter und Scout für den Verein in Polen tätig sein wird“, wie es auf der Internet-Seite des Bundes- ligisten hieß. Jurecki, der 2007 in Deutschland Vizeweltmeister geworden war, denkt zudem da- ran, eine Karriere als Trainer einzuschlagen. Und wer weiß, vielleicht kehrt Jurecki ja irgend- wann als Übungsleiter wieder in die Bundesliga, in der er auch für den HSV Hamburg sowie den TuS Nettelstedt-Lübbecke aktiv war, zurück – möglicher- weise sogar zur SG. BS

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