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SEITE 12 HANDBALL 3. LIGA Handballerinnen auf dem „Olymp“ TSV Nord Harrislee feiert ein Triple der ganz besonderen Art Die Handballerinnen des TSV Nord Harrislee haben ihren Traum wahr- gemacht. Nach dem Gewinn des Landespokals am 25. Februar, als die HG Owschlag-Kropp-Tetenhu- sen im Finale klar mit 27:15 besiegt wurde, gelang dem Team von Shorty Linde gut sieben Wochen später der nächste Husarenstreich. Am 14. April wurde mit einem 36:22 Kantersieg beim VfL Stade die Meisterschaft in der 3. Liga Nord gefeiert. Da der Verein grünes Licht gab und nur drei der vier 3. Liga Titelträger für die zweite Liga ge- meldet hatten, war der Aufstieg ins Bundesligaunterhaus perfekt. So erklommen die Nordfrauen den „Olymp“, wie ihr Trainer fünf Spiel- tage vor Saisonende diesen mög- lichen Erfolg bezeichnete. An der dänischen Grenze gab es somit ein „Triple der besonderen Art“ zu fei- ern. Der so akribische Coach, der seine junge Mannschaft öffentlich nie unter Druck setzt, hatte Mitte März dann auch seine Zurückhal- tung aufgegeben und ging mit ihr „All In“. Nach Rang fünf in der Vor- saison, als die Nordfrauen lange um die Vizemeisterschaft mitspiel- ten und erst durch eine 19:20 Nie- derlage bei der HSG Jörl-Viöl , mit 31:13 Punkten einen Zähler hinter den Nachbarn rutschten, hatte Coach Linde auf eine Wiederho- lung dieses Gesamterfolges ge- hofft. Und nicht nur die einzige Der- byniederlage gegen die sogenann- ten „Firebirds“ überhaupt, wurde gleich zu Beginn der Spielzeit 2017/18, mit einem überzeugen- den 27:22 Sieg in Viöl korrigiert. Dies war der Start zu in eine be- eindruckende Saison, die so über- haupt nicht denkbar, geschweige denn Planbar war. „Die letzte Sai- son war einfach nur gigantisch und es wird sehr schwer, dass in dieser Zwölferliga zu erreichen. Genau wie bei den Männern, ist die 3. Liga Nord sehr stark und ausgeglichen besetzt. Das Nivau ist insgesamt in die Höhe geschossen“, so der erfahrene Shorty Linde mit Rück- blick auf die Serie 2016/17 und Ausblick der gerade abgelaufenen Spielzeit. Und dieses Statement stammte vom Saisonfototermin im vergangenen August. Doch seinem Trainer- und Betreuerteam, dem sein Sohn Peer Linde als „Co.“ gleichberechtigt angehört, verlieh das erste Trainingslager vor Beginn der Spielzeit 2017/18 ein tolles Ge- fühl. „Wir waren im dänischen Tön- der und dort hat die Mannschaft den sogenannten Geist von Ma- lente versprüht“, so Shorty Linde in Anlehnung an die deutsche Fuß- ballnationalmannschaft von 1974, die so Weltmeister im eigenen Land wurde. Als Vorbild nahm man sich auch die Losung des von Ja- nuar 2009 bis Januar 2017 amtie- renden amerikanischen Präsiden- ten Barack Obama. „Yes wie can.“ Linde betonte: „Das heißt, alles ist möglich. Wir können alles errei- chen, wenn wir die richtige Einstel- lung zeigen.“ Und diese zeigte seine Mannschaft vor allem in der Rückrunde. „Wir sind ab Januar wie ein Orkan durch die Liga ge- fegt“, so der Harrisleer Coach. Bes- tes Beispiel war mit dem 27:20 Heimsieg in der Harrisleer Holm- berghalle der nächste Derbyerfolg gegen die HSG Jörl-Viöl. Dabei bril- lierten die Nordfrauen in der An- fangsviertelstunde, als sie sich eine 10:0 (!) Führung herauswarfen. Und Lindes junges Team ließ sich dabei auch nicht von der einzigen Niederlage, dem 22:23 beim spä- teren Absteiger TSV Travemünde beirren. Nach dieser Pleite, am Freitagabend, 16. Februar, zeigten die Nordfrauen eine beeindru- ckende Trotzreaktion und spielten danach mit einer derartigen Wut im Bauch und eilten von Sieg zu Sieg. Die Belohnung: Das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg. So gilt es, neben dem Start in der 1. Runde des DHB-Pokals, das Aben- teuer 2. Bundesliga anzugehen. Und mit der Einstellung, „Yes we can“, soll dort die Mission Klassen- erhalt angegangen werden. „Wer hätte das vor zehn Monaten ge- dacht“, so Shorty Linde mit Rück- blick auf den Juni 2017, als er die erste Phase nach der Serie 2016/17 und die wohl noch gigan- tischeren Saison 2017/18 einläu- tete. Und dies auch noch zu sei- nem 50-jährigen Trainerjubiläum. Dabei darf er sich auch darüber freuen, seinen Sohn Peer Oliver weiter an seiner Seite zu Wissen. Denn Linde-Junior entschied sich nach ein paar Tagen Bedenkzeit, mit dem Trainerfuchs auch im Bun- desligaunterhaus ein gleichberech- tigtes Duo zu bilden. „Es ist schön, gemeinsam mit meinem Vater und unserem tollen Kompetenzteam um Rainer Feddersen, Stephan La- che und Anton Temme ein starke Einheit zu bilden“, so Linde-Junior. Der 32-jährige, der seinen Vertrag bis Juni 2019 verlängerte, fiebert trotz der Saisonpause schon der kommenden Spielzeit entgegen. „Seit ich beim TSV Nord Harrislee bin, konnte ich dort schon beacht- liche Erfolge mitfeiern. Ich freue mich, weiter bei unserer tollen Mannschaft zu bleiben und mit ihr das Abenteuer zweite Bundesliga anzugehen. Das sind zwar massive Herausforderungen, die diese Auf- gabe mit sich bringt, aber dem wol- len wir uns alle stellen“, so Peer Linde zu seiner Motivation, die Mis- sion Klassenerhalt im ganz hohen Norden anzugehen. Nach dieser wichtigen Personalie, kann sich der TSV Nord Harrislee nunmehr in- tensiv nach Neuzugängen um- schauen. jös

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