Online-Sportzeitung für den Norden 01_19

SEITE 12 HANDBALL 2. BUNDESLIGA VfL muss sich bald neu ordnen Coach Greve hört nach der Saison auf und will unter die ersten sechs Der VfL Lübeck-Schwartau steht vor einem leichten Umbruch in der nächsten Saison. Denn nach- dem Rückraumshooter Antonio Metzner den DHB-Pokalsieger von 2001 in Richtung HC Erlan- gen verlässt, um dort in der Bun- desliga zu spielen, beendet auch Trainer Torge Greve sein Enga- gement mit Abschluss der aktu- ellen Saison 2018/19. Nach sie- beneinhalb Jahren braucht Greve nach eigenem Bekunden, „eine Veränderung“. Ob dies eine neue Aufgabe als Trainer bei einem an- deren Verein ist, oder erst einmal eine Handballpause beinhaltet, ließ der 43-jährige offen. So ist statt am 30. Juni 2020, bereits am 30. Juni 2019 für den ehema- ligen Rechtsaußen der HSG Tarp-Wanderup und des TSV Al- tenholz Schluss. Die vertragliche Option, ein Jahr früher aufzuhö- ren, zog Greve selbst. So wird er den Weg und das Vereinsziel, Aufstieg 2020 in die Bundesliga, nicht mehr mitgestalten wollen. Der nahe Kiel wohnende Lehrer Torge Greve, der aufgrund seines Engagements beim VfL Lübeck- Schwartau in seinem eigentlichen Beruf den Urlaubs-Status „ge- nießt“, hat bis zum Saisonende aber noch einiges mit seiner Mannschaft vor. „Der mindestens angestrebte Platz sechs und so das obere Tabellendrittel ist noch drin und da will ich unbedingt hin“, so Greve auf der Homepage des Clubs. Mit 23:17 Punkten und aktuell Rang acht, beträgt der Rückstand auf das obere Drittel der zweiten Bundesliga nur zwei mickrige Zähler. Dabei wäre in der Hinrunde im Bundesligaun- terhaus durchaus mehr drin ge- wesen. Denn der Start war na- hezu perfekt. Gegen den Abstei- ger der Saison 2016/17 aus dem Oberhaus und Aufstiegsaspiran- ten HBW Balingen-Weilstetten, gab es am ersten Spieltag einen vielumjubelten 25:22 Heimsieg in der prall gefüllten Lübecker Han- sehalle. Inzwischen sind die Gäste vom 25. August 2018, die sogenannten „Galier von der Alb“, mit 33:7 Punkten Zweitligaprimus und auf Kurs Bundesliga. Dage- gen präsentiere sich das Greve- Team als „launische Diva“ und musste einige unnötige Niederla- gen hinnehmen. Denn dem 25:22 Triumph, bei dem der VfL zur Pause noch mit 11:13 hinten ge- legen hatte, folgte eine 17:27 Klatsche beim Aufsteiger TuS Ferndorf. Diese waren 2017 sang- und klanglos aus der zwei- ten Liga abgestiegen, aber be- eindruckten nach einer nahezu makellosen 3. Liga Serie, als Wiederaufsteiger auch im Unter- haus und mischen selbst im obe- ren Tabellendrittel mit. Doch in der heimischen „Hansehölle“, zeigte sich der VfL danach gut erholt und feierte einen 30:24 Sieg gegen den Dessau-Ross- lauer HV. Durch den folgenden 21:17 Auswärtssieg bei der DJK Rimpar Wölfe und dem 24:19 Heimsieg gegen den HC Rhein Vikings, sprang das Greve-Team durch den gelungenen Saison- start vorübergehend sogar auf ei- nen Aufstiegsplatz zur Bundes- liga und waren mit 8:2 Punkten auf Rang zwei. Doch beim Ab- steiger und absoluten Topfavori- ten auf die Rückkehr in die Bun- desliga, dem TuS Nettelstedt- Lübbecke, setzte es danach eine klare 16:23 Niederlage. Dabei wurde dem VfL seine zumeist große Schwäche der Hinrunde wieder einmal zum Verhängnis. Denn nur die stets kämpferische Einstellung, mit einer starken De- ckung und einem Klasse-Torhü- tergespann um den überragen- den Dennis Klockmann und Ma- rino Mallwitz dahinter, reichten nicht als Erfolgsgaranten in der Hinrunde. Im Angriff zeigte das Greve-Team zu oft Mittelmaß und hatte zu oft Probleme, die 30- Tore Marke zu knacken. In Aus- wärtsspielen waren 20-25 Treffer schon Highlights. Nur in der Lü- becker Hansehalle, konnte die wichtige Marke oft geknackt wer- den und so wurden auch Siege eingefahren. 30:22 gegen den EHV Aue, 31:27 gegen den TSV Bayer Dormagen und 28:22 ge- gen den Tabellenzweiten HSC Coburg, waren somit dafür ver- antwortlich, dass die Hansestäd- ter oben dran blieben. 14:8 Punkte sorgten für einen erträgli- chen Rückstand von vier Zählern auf die Aufstiegsplätze. Doch drei Niederlagen in Folge und die Be- ständigkeit des Spitzenduos aus Balingen-Weilstetten und Coburg, ließen den VfL Lübeck-Schwar- tau ins Mittelfeld abrutschen. Nach 14:14 Punkten, gab es in den verbleibenden sechs Partien vor dem Jahreswechsel zumin- dest vier Siege, drei davon in der heimischen Hansehalle, in der die Bilanz makellos ist. So ist diese der Grundstein, im Jahr 2019 ins obere Tabellendrittel der zweiten Bundesliga vorzustoßen. jös

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