Online-Sportzeitung für den Norden 43_17

SEITE 02 FUSSBALL 2. BUNDESLIGA St. Pauli verliert in der Nachspielzeit Pech und Unvermögen bringen Allagui um einen Treffer in Berlin 1. FC Union Berlin – FC St. Pauli 1:0 (0:0) 1. FC Union Berlin: Busk ‒ Trim- mel, Leistner, Torrejon, Pedersen ‒Prömel, Kroos (72. Daube) ‒ Go- gia (67. Skrzybski), Härtel (75. Kreilach), Hedlund ‒ Polter. Trainer: Jens Keller FC St. Pauli: Himmelmann ‒ Zan- der, Sobiech, Avevor, Buballa ‒ Nehrig ‒ Litka, Buchtmann, Möller Daehli (87. Flum), Sobota ‒ Allagui (72. Bouhaddouz). Trainer: Olaf Janßen Schiedsrichter: Bastian Dankert (Brüsewitzer SV) Zuschauer: 22.012 (ausverkauft) Tor: 1:0 Polter (92.) Gelbe Karten: Trimmel ‒ Allagui Vom Juli 2012 bis zum August 2014 sowie von Juli 2015 bis zum Juni 2017 genoss Sami Allagui das zweifellos schöne Leben in Berlin, ehe er zum FC St. Pauli wech- selte. Am ersten November-Wo- chenende kehrte der gebürtige Düsseldorfer mit tunesischen Wur- zeln in seine frühere Wahlheimat- stadt zurück ‒ allerdings traf er nicht auf seinen Ex-Klub Hertha BSC Berlin, sondern war mit St. Pauli zum Zweitliga-Topspiel beim 1. FC Union Berlin zu Gast. Und das Duell des Tabellen-Fünften mit dem Rang-Vierten hätte ausge- rechnet Allagui zugunsten der Hamburger entscheiden können, ja müssen ‒ der Schiedsrichter, Unvermögen von Allagui selbst und schließlich auch Pech standen nacheinander einem Torerfolg von Allagui im Wege. Aber der Reihe nach ... Die Partie, in der zwei der unter den Fußballanhängern wohl be- liebtesten Zweitligisten aufeinan- dertrafen, begann für die St. Pau- lianer mit einer Hiobsbotschaft: Weil sich Jeremy Dudziak beim Warmmachen verletzte, rutschte kurzfristig Maurice Litka in die Start-Elf. Im Stadion an der Alten Försterei in Berlin-Köpenick duel- lierten sich die Spieler der beiden Mannschaften zunächst vor allem im Mittelfeld. In der siebten Minute war es dann Marcel Härtel, der für die „Eisernen“ nach einer Vorlage von Simon Hedlund den ersten Torschuss abgab, der sein Ziel aber deutlich verfehlte. Drei Zei- gerumdrehungen später gab es nach einem Foul von Bernd Nehrig am Ex-St. Paulianer Akaki Gogia (war in der Saison 2012/2013 als Leihgabe des VfL Wolfsburg am Millerntor am Ball) einen Freistoß aus aussichtsreicher Position für die Hausherren, der aber nichts einbrachte. Erstmals richtig gefährlich wurde es im Gäste-Strafraum dann in der 17. Minute: Gogia behauptete sich gut auf der linken Seite und be- diente Sebastian Polter, der aber am Ball vorbeitrat. Dann parierte St. Paulis Torwart Robin Himmel- mann gut gegen Härtel, der von der Seite aus einen Nachschuss abgegeben hatte. Die erste Toran- näherung des Kiez-Klubs gab es erst in der 23. Minute, als Christo- pher Buchtmann einen Fern- schuss abgab, der sein Ziel aller- dings deutlich verfehlte. Fünf Mi- nuten später war dann wieder Himmelmann gefordert, als er ei- nen Versuch von Gogia, der nach einem Eckstoß den Abpraller per Direktabnahme genommen hatte, stark parierte. Nachdem sich die sehr zwei- kampfstark und robust auftreten- den Hamburger in der ersten hal- ben Stunde vornehmlich darauf beschränkt hatten, sicher in der Abwehr zu stehen, wurden sie in der letzten Viertelstunde vor der Pause offensiver. Und in der 34. Minute hätte den Gästen wohl ein Foulelfmeter zugesprochen wer- den müssen: Nach einem Steil- pass zog Allagui rechts mit Tempo an Union-Keeper Jakob Busk vor- bei (der Berliner Toni Leistner he- chelte nur hinterher), wurde dann aber von den Armen des zu Boden gegangenen Torhüters berührt und ging zu Boden. Obwohl klar er- sichtlich eine Berührung vorlag, verweigerte Schiedsrichter Bastian Dankert (aus Rostock) den St. Paulianern nicht nur, wie eingangs bereits erwähnt, den fälligen Elf- meter, sondern zeigte Allagui auch noch wegen einer angeblichen Schwalbe die Gelbe Karte, so dass der Angreifer für den Rest der Partie vorbelastet und in sei- nem Handlungsspielraum einge- schränkt war. Fünf Minuten später fand Walde- mar Sobota mit einem weiteren Steilpass den schnellen Allagui, der nun aber zu Recht wegen ei- ner Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde. Ähnlich war es kurz vor der Pause: Auch, als Allagui nach ei- ner Sobota-Flanke einen Kopfball abgab, stand er in der „verbotenen Zone“. Den Schlusspunkt unter die erst6e Halbzeit setzte schließlich Nehrig, der es mit einer Direktab- nahme versuchte, die aber ein gu- tes Stück zu hoch geriet. So wur- den die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt ‒ die Zuschauer in der wieder einmal ausverkauften Arena waren in der ersten Halbzeit aber auch ohne Tore gut unterhal- ten. Kurios: Der zweite Durchgang be- gann so, wie der erste endete ‒ nämlich mit einer Abseitsposition von Allagui. Den besseren Beginn in diesen Abschnitt erwischten al- lerdings die Hauptstädter: Polter kam in aussichtsreicher Position zum Kopfball, den er aber deutlich über die Latte setzte (53.). Kurz darauf suchte der Stürmer dann Hedlund, doch sein Pass war zu ungenau. Obwohl die Berliner nun klar besser waren, hätten nach

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