Online-Sportzeitung für den Norden 22_20

FUSSBALL HAMBURG, BEZIRKSLIGA WEST SEITE 09 Der KSV ist der beste Zweitplatzierte Freiwilliger Abstieg der Schenefelder lässt die Kummerfelder hoffen Zwischen den Stühlen sitzen momentan die Spieler und die Verantwortlichen des Kummer- felder SV: Sie wissen nicht, ob sie in der kommenden Saison 2020/2021 in der Hamburger Landesliga Hammonia antreten dürfen, oder in der Bezirksliga West verbleiben. Fakt ist: Die Verantwortlichen des Hamburger Fußball-Verban- des hatten sich am 22. Juni beim Außerordentlichen Verbandstag mit ihrem Vorhaben, nach dem Abbruch der Serie 2019/2020 wegen der Corona-Pandemie aus jeder Staffel nur das Team mit dem besten Punkte-Quotien- ten aufsteigen zu lassen, durch- gesetzt – dieses Ansinnen wurde von den anwesenden Vereinsvertretern mehrheitlich abgesegnet. In der Bezirksliga West ist dies Rasensport Ueter- sen, das mit einem Quotienten von 2,65 den Durchmarsch in die Landesliga perfekt machte. Die Kummerfelder folgen mit ei- nem Quotienten 2,56 auf dem zweiten Platz. Mitte März, als die Saison wegen der Corona-Pan- demie unterbrochen worden war, lagen die Kummerfelder zwar sieben Punkte hinter den Rasen- sportlern, sie hatten aber auch noch zwei Partien mehr auszu- tragen – und den Titelgewinn in eigener Hand, da sie noch zum direkten Duell in der Rosenstadt angetreten wären. „Außerdem sind wir der Zweitplatzierte mit dem besten Punkte-Quotienten – und das hätte, egal in welcher Konstellation, bei einem regulä- ren Saisonende immer zumAuf- stieg gereicht“, betonte KSV- Coach Nils Hachmann. Werner von Bastian, Sportlicher Leiter der Kummerfelder Kicker, und Tim Finnern, Erster Vorsit- zender der KSV-Fußball-Abtei- lung, hatten im Vorfeld des be- sagten Verbandstages betont, dass sie „jede Entscheidung des HFV“ akzeptieren würden. Zu versuchen, den Aufstieg vor ei- nem Sportgericht oder gar ei- nem Zivilgericht einzuklagen, ist also am Ossenpadd kein Thema. „Wenn wir tatsächlich in der Bezirksliga bleiben müssten, wäre das aus meiner Sicht unfair – aber wir würden das so an- nehmen und dann, mit unseren starken Neuzugängen, versu- chen, im nächsten Jahr den Sprung in die Landesliga perfekt zu machen“, betonte von Bas- tian. Aber noch können die Kummer- felder hoffen, doch noch jetzt um eine Etage nach oben zu klet- tern. Das liegt daran, dass ihr Pinneberger Kreis-Rivale Blau- Weiß 96 Schenefeld freiwillig aus der Landes- in die Bezirks- liga absteigen wird. „Wir haben vereinsintern lange über dieses Thema diskutiert und mit einer klaren Mehrheit entschieden, dass wir zurück in die Bezirksliga gehen“, erklärte Andreas Wilken, Fußball-Abteilungsleiter der Blau-Weißen, die im Mai 2019 als Bezirksliga-Vizemeister in die Landesliga geklettert waren – dort dann aber auch, weil sie großes Verletzungspech ereilte, nicht behaupten konnten und zum Zeitpunkt des Saison-Ab- bruchs mit nur zehn Zählern das Tabellenende zierten. „Wir zahlen unseren Spielern kein Geld und fühlen uns in der Bezirksliga besser aufgehoben, zumal dort mehr Derbys auf uns warten“, so Andreas Wilken, der „fest davon ausgeht, dass dafür die Kummerfelder aufsteigen werden“. Von Bastian, der kurio- serweise in Schenefeld wohnt, ist sich diesbezüglich noch nicht so sicher: „Ich glaube das erst, wenn die Staffel-Einteilung vom Verband veröffentlicht worden ist und wir tatsächlich in der Lan- desliga aufgeführt werden.“ Da- bei gibt es diese beiden Varian- ten: Lässt der Verband die Kum- merfelder aufsteigen, gibt es zwei Landesligen mit jeweils 17 Teams sowie drei Bezirksligen mit 17 Mannschaften und eine Bezirksliga-Staffel mit 16 Teil- nehmern. Bleiben die Kummer- felder in der Bezirksliga, gibt es dort vier Staffeln mit 17 Mann- schaften, während es in der Lan- desliga eine 16er- und eine 17er-Staffel gibt. BS Mit 15 Treffern war Leif Lembke der beste Kummerfelder Torschütze in der ab- gebrochenen Bezirksliga-Saison 2019/2020. Foto: BS (Archiv)

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