Online-Sportzeitung für den Norden 28_19

SEITE 20 HANDBALL 1. BUNDESLIGA Die Stunde Null nach Gislason Die Zebras scharren mit den Hufen und wollen durchstarten Das neue offizielle Mann- schaftsfoto des THW Kiel wirkt fremd. Es wird eine Person ver- misst, die 11 Jahre lang, von 2008 bis 2019 prägend für den Deutschen Rekordmeister war: Trainer Alfred Gislason! Der Abschied des isländischen Handballlehrers war ungeheuer bewegend. Als der heute 59- jährige 2008 die Nachfolge des damaligen Erfolgstrainers „Noka“ Serdarusic antrat, war nicht absehbar, dass daraus eine solche Erfolgsstory wer- den könnte. Insgesamt 27 Jahre war Alfred Gislason ein prägender Teil der Handball- Bundesliga; zunächst als Spie- ler, dann als Trainer in Magde- burg, wo er das Team zum ers- ten Champions League-Ge- winn einer Deutschen Mann- schaft führte und die Deutsche Meisterschaft errang, bevor er, nach einer Station in Gummers- bach, an die Kieler Förde wech- selte. Nach elf, überwiegend er- folgreichen Jahren, wurde der Erfolgstrainer, der mit Filip Ji- cha seinen eigenen Nachfolger „inthronisiert“ hat, in den „Un- ruhestand“ verabschiedet. Ganz, ganz viele Wegbegleiter, sei es als Spieler als auch als Trainer, waren bei diesem „Gänsehautevent“ in der mit mehr als 9000 Zuschauern ge- füllten Sparkassen-Arena da- bei. Dem wohl erfolgreichsten Handballtrainer der Bundesliga gaben Weltstars des Handballs die Ehre. Sie kamen aus ganz Europa um beim Abschieds- spiel dabei zu sein: Olafur Ste- fansson aus Island, Aron Palm- arsson aus Barcelona, Joel Abati, Daniel Narcisse und Igor Anic reisten aus Paris an. Die Schwedenfraktion des THW war ebenso vertreten wie die aus dem gesamten Bundesge- biet. Es war die absolute Elite der Ballwerfer anwesend! Die Partien zwischen den Allstars und den aktuellen sowie den ehemaligen Spielern der Ze- bras blitzte wiederholt das über- ragende Können der Stars auf und die Fans feierten das Ge- schehen enthusiastisch! Filip Ji- cha, als ehemaliger Mann- schaftskapitän und jetziger Nachfolger von Alfred Gislason blieb es vorbehalten, das Kon- terfei des „Rentiers“ unter dem Hallendach zu enthüllen, wo es künftig zur Galerie der Legen- den gehört! Nach einer schweißtreibenden Vorbereitung, in die der neue Trainer Filip Jicha, etliche vom Vorgänger übernommene Ele- mente einfließen ließ, geht es jetzt in die Endphase der Sai- sonvorbereitung. Dazu tritt der THW am Mittwoch in Schwe- den beim dortigen Spitzenclub Ystads IF HF an. Am nächsten Sonntag gibt es in der Kölner Lanxess Arena die Partie „Hel- den des Handballs“ THW Kiel gegen FC Barcelona. Wieder drei Tage später das nächste Highlight wenn in der Sparkas- sen-Arena Paris St. Germain gegen den THW im Rahmen des „REWE Cups“ antritt. Nach einer Woche „Feinschliff“ wird es dann zum ersten Kräftemes- sen mit dem ungeliebten Nach- barn von der anderen Förde kommen: Im Düsseldorfer ISS Dome messen sich die Zebras, als DHB Pokalsieger, mit dem amtierenden Deutschen Meis- ter, der SG Flensburg-Hande- witt, um den Gewinner des Pi- xum Super Cup zu ermitteln. Das erste Meisterschaftsspiel der 54. Bundesligasaison findet für die Zebras am 25. August in der heimischen Sparkassen- Arena statt. Gegner wird dann das Team von Frisch Auf! Göp- pingen sein. Eine Woche später gibt der Deutsche Rekordmeis- ter seine Visitenkarte in Stutt- gart ab. Im Rahmen gleich zweier „englischer Wochen“ rei- sen die Eulen aus Ludwigsha- fen in die schleswig-holsteini- sche Landeshauptstadt. Diese Partie findet am 3. September statt. Und danach kommt es knüppeldick: Am Samstag, den 7. September kommt es in der Magdeburger Börde zum Showdown zwischen dem dor- tigen SC und dem THW. Eine erste wirkliche Machtprobe! Aber es kommt noch besser: Am 12. September tritt der Erz- feind aus der Nachbarstadt in der Landeshauptstadt an und will hier ein Zeichen setzen! AB

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