Online-Sportzeitung für den Norden 05_19

SEITE 02 FUSSBALL 2. BUNDESLIGA Führung spät aus der Hand gegeben St. Pauli war nur für 44 Minuten Spitzenreiter SV Darmstadt 98 – FC St. Pauli 2:1 (0:1) SV Darmstadt 98: Heuer Fernan- des – Rieder (84. Herrmann), Franke, Höhn, Holland – Palsson (69. Bertram), Stark – Heller, Meh- lem, Jones (80. Platte) – Dursun. Trainer: Dirk Schuster FC St. Pauli: Himmelmann - Zan- der, Carstens, Avevor, Buballa - Knoll, Dudziak - Miyaichi (59. So- bota), Buchtmann (75. Flum), Møl- ler Dæhli - Diamantakos (84. Meier). Trainer: Markus Kauczinski Schiedsrichter: Manuel Gräfe (FC Hertha 03 Zehlendorf) Zuschauer: 11.400 Tore: 0:1 Miyaichi (37.), 1:1 Heller (81.), 2:1 Dursun (89.) Gelbe Karten: Palsson (1. Gelbe Karte) – Carstens (1. Gelbe Karte) Der Spielplan meinte es gut mit dem FC St. Pauli: Weil der Spit- zenreiter Hamburger SV erst am Mittwochabend den SV Sandhau- sen empfing und der Tabellen- Zweite 1. FC Köln sogar erst am Donnerstag zum Topspiel beim Rang-Vierten 1. FC Union Berlin gasierte, bot sich den Kiez-Kickern am Dienstagabend die Chance, mit einem Sieg beim SV Darmstadt 98 zumindest für 24 Stunden die Ta- bellenführung zu übernehmen. Im Blitz-Klassement lagen die Braun- Weißen auch für 44 Minuten auf dem Platz an der Sonne – dann kassierten sie aber noch zwei späte Gegentreffer und somit in Form einer 1:2-Niederlage in Hes- sen einen herben Rückschlag im Kampf um die Spitzenplätze. Im Merck-Stadion am Böllenfalltor waren Höhepunkte zunächst Fehl- anzeige. Fast schien es so, als wä- ren die Spieler beider Teams ge- danklich noch in der Winterpause, denn Fehlpässe und Ungenauig- keiten prägten die Szenerie. Die ersten beiden Torchancen besaßen dann die Hausherren – doch Cenk Dursun köpfte zweimal, nämlich nach einem Eckstoß sowie nach einer Flanke von der rechten Seite, jeweils nur knapp am Ziel vorbei (22./23. Minute). Kurz darauf musste dann auch St. Paulis Kee- per Robin Himmelmann sein Kön- nen zeigen, als er einen Schuss von Fabian Holland parierte (25.). Mit der Effizienz eines Spitzen- Teams nutzten die Hamburger dann gleich ihre erste gute Gele- genheit zum Führungstreffer: Eine Rechtsflanke von Mats Møller Dæhli köpfte Miyaichi aus Nahdis- tanz zum 0:1 ein. Sogar eine noch höhere Pausenführung wäre mög- lich gewesen, als Dimitrios Dia- mantakos aus 17 Metern abzog – doch der Ball wurde noch so ab- gefälscht, dass er am rechten Au- ßenpfosten landete (45.). So ging es in die Kabine mit einem knap- pen und durchaus glücklichen Vor- sprung für die St. Paulianer, die da- mit auch in der Blitztabelle von ganz oben grüßten und ihren Stadt-Rivalen auf den zweiten Platz verdrängt hatten. Nach dem Seitenwechsel ver- passte es das Team von der Ree- perbahn, seinen Vorsprung zeitig auszubauen. So hatte Diamanta- kos nach Møller Dæhlis Steilpass freie Bahn, blieb dann aber an SVD-Torwart Daniel Heuer Fernan- des hängen (47.). Kurz darauf wurde der nächste Schuss des Griechen von einem Darmstädter Verteidiger in höchster Not soeben noch abgeblockt. Diskussionen ka- men auf, als 98-Akteur Marcel Hel- ler im Gäste-Strafraum nach einem Duell mit Daniel Buballa zu Boden ging. Schiedsrichter Manuel Gräfe entschied auf Weiterspielen, was zu seiner einmal mehr sehr groß- zügige Linie passte. Dass es die Kiez-Kicker bei zuneh- mendem Druck der Hausherren verpassten, ihre Konter klüger aus- zuspielen, sollte sich in der Schlussphase rächen. So war die Tabellenführung in der 81. Minute dahin, als ein Schuss von Heller durch Christopher Avevors Beine hinweg und dann in das lange Eck flog. St. Paulis Coach Markus Kauczinski reagierte auf diesen Ausgleichstreffer, indem er mit Win- ter-Rückkehrer Alexander Meier ei- nen neuen Stürmer einwechselte. Doch nicht „Joker“ Meier gelang der Siegtreffer, sondern auf der an- deren Seite ließ Dursun spät die Heim-Elf jubeln: Nach einer klugen Weiterleitung von Felix Platte nutzte der Stürmer seine dritte gute Chance des Tages und schoss bra- chial zum 2:1-Endstand ein. Weil Union Berlin zwei Tage später die Kölner mit 2:0 schlug, rutschten die St. Paulianer auf den vierten Platz ab. Bereits am Montag, 4. Februar können sie den Bronze- Rang zurückerobern, wenn sie zum Topspiel die „Eisernen“ aus der Hauptstadt empfangen. Im Hin- spiel am 26. August 2018 hatten die Braun-Weißen mit einem 1:4 ihre erste und bisher höchste Sai- son-Niederlage kassiert. Dies war bereits die fünfte Pleite in Folge ge- gen das Team aus Köpenick. Die letzten St. Pauli-Siege gegen die Hauptstädter gelangen im Jahr 2014 (2:1 am 3. März und 3:0 am 4. Oktober jeweils daheim). BS

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