Online-Sportzeitung für den Norden 21_19

SEITE 16 HANDBALL OBERLIGA HAMBURG/SCHLESWIG-HOLSTEIN HGHB-Team besteht in Stralsund Bockelmann verabschiedet sich mit demWiederaufstieg aus Barmbek „Fahrstuhlmannschaft“ ist ein Be- griff, der gerne für Mannschaften verwendet wird, die immer wie- der ab- und aufsteigen. Im Som- mer 2018 hätten sich die Spieler und Verantwortlichen noch geär- gert, wenn sie als „Fahrstuhl- mannschaft“ tituliert worden wä- ren, da es damals für sie um eine Etage nach unten ging: Damals hatten sie als Neuling in der Drit- ten Liga Nord hauchdünn, näm- lich mit zwei Punkten Rückstand auf Hannover-Burgwedel – ge- gen das allerdings auch der di- rekte Vergleich mit zwei Nieder- lagen klar verloren worden war – , verpasst. Doch im Mai konnten die Barmbeker nun den soforti- gen Wiederaufstieg feiern, so dass sie in der kommenden Sai- son 2019/2020 mit Neu-Coach Tobias Skerka, der in diesem Sommer Langzeit-Coach Holger Bockelmann ablöst, wieder in der Nord-Staffel von Deutschlands dritthöchster Spielklasse antre- ten. Der sofortige Wiederaufstieg war allerdings kein Selbstgänger. Zu- nächst einmal sahen sich die Barmbeker nämlich in der regu- lären Saison 2018/2019 in der Oberliga Hamburg/Schleswig- Holstein überraschend starker Gegenwehr vom TSV Hürup aus- gesetzt. Das Team aus dem Kreis Schleswig-Flensburg war zwischenzeitlich im Februar und März sogar Spitzenreiter vor der HG, ehe es am 29. März bei der HSG Eider Harde mit 32:35 ver- lor. Dadurch eroberten die Barm- beker die Tabellenführung zurück und gaben sie an den letzten vier Spieltagen auch nicht mehr her. Obwohl die Barmbeker sich ne- ben zwei Niederlagen (25:26 bei der HSG Weddingstedt/Henn- stedt/Delve am 21. Oktober 2018 und 25:31 gegen die SG Wittorf/FT Neumünster am 23. Februar) dreimal die Punkte teil- ten, nämlich in beiden direkten Duellen mit Hürup (32:32 aus- wärts und 26:26 daheim) sowie 32:32 gegen Weddingstedt/Hennstedt/Delve, hatten sie im Abschlussklasse- ment mit 45:7-Punkten genau ei- nen Zähler mehr als die wacke- ren Hüruper. Das Titelrennen hatte im Frühjahr insofern etwas an Brisanz verloren, als dass die Hüruper Verantwortlichen erklärt hatten, nicht für die Dritte Liga melden zu wollen. Selbst, wenn die HG also hinter dem Team aus dem hohen Norden „nur“ Vize- meister geworden wäre, hätte sie also die Mission Wiederaufstieg weiterhin in Angriff nehmen kön- nen. Allerdings war es in diesem Som- mer ausnahmsweise so, dass nicht alle Oberliga-Meister auto- matisch in die Dritte Liga aufstei- gen. Dies liegt daran, dass der Deutsche Handball-Bund in die- sem Sommer eine Verkleinerung der Zweiten Bundesliga von 20 auf 18 Teams durchführt, um die Belastung für die Zweitliga-Spie- ler zu reduzieren. Um dies zu kompensieren, war in den vier Drittliga-Staffeln nur Platz für zehn der insgesamt zwölf Ober- liga-Meister. Die Aufstiegskonstellation, die sich die DHB-Verantwortlichen ausgedacht hatten, bescherte den Barmbekern in der Ersten Runde der Aufstiegsspiele zwei Duelle mit dem Stralsunder HV – die äußerst eng und dramatisch verliefen. Das Hinspiel gewann das Bockelmann-Team auf Ham- burger Boden knapp mit 27:26, so dass vor dem Rückspiel in Mecklenburg-Vorpommern noch alles offen war. In der mit über 1.000 Zuschauern ausverkauften Vogelsang-Halle erreichten die Barmbeker dann ein 22:22-Un- entschieden beim früheren Bun- desligisten Stralsund, wodurch der sofortige Wiederaufstieg schon in der Ersten Runde per- fekt gemacht wurde. „Was für ein Spiel vor dieser Zu- schauerkulisse in der heißen Stralsunder Vogelsanghölle. Ein- fach Gänsehaut, Emotionen und hoher Puls pur. Liebe Stralsun- der, wir sehen uns wieder, davon bin ich überzeugt. Wir haben be- reits mit fünf Buden geführt und Stralsund dreht das Spiel. Un- fassbar, was beide Mannschaften in der Deckung geleistet haben. Kampf pur. Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft. So- fortiger Wiederaufstieg. Das kann und schafft nicht jeder. Super, wie meine Mannschaft diesen Druck weggesteckt und in Energie um- gewandelt hat. Jetzt ist es Zeit ‚Tschüss‘ zu sagen. Es war eine tolle, anstrengende, emotionale und einfach nur geile Zeit hier in meinem Barmbek. Macht’s gut und bleibt gesund“, erklärte Bo- ckelmann nach demAufstieg und seinem letzten Spiel als HGHB- Coach auf der Internet-Seite „www.handball-barmbek.org “ BS

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