Online-Sportzeitung für den Norden 04_20

SEITE 16 HANDBALL 1. BUNDESLIGA / 2. BUNDESLIGA Ganz bitterer Abend beim Wiedersehen mit Greve Ohne Aggressivität und Effektivität Nach Wiederanpfiff war den Or- tega-Schützlingen der Wille, die Partie noch zu drehen, deutlich anzumerken. Doch routiniert rea- gierten die Nordlichter auf jede taktische Veränderung und domi- nierten die Partie weitestgehend. Fixpunkt der siegreichen Mann- schaft war einmal mehr der däni- sche Nationaltorhüter Niklas Lan- din, der der hannoveranischen An- greifern mit 17 Paraden, darunter auch ein gehaltener Siebenmeter, den Schneid abkaufte. Beim Ta- bellenführer, der bis auf den an- geschlagenen Lukas Nilsson, mit kompletter Truppe antrat, zeigten sich Kapitän Duvnjak, Bilyk, Und Pekeler mit je fünf Treffern am zielsichersten. Steffen Weinhold stand ihnen bei seinem Come- back mit vier Toren nicht viel nach. Es war beeindruckend wie sich die bei der Europameisterschaft über- strapazierten Spieler beider Teams, besonders aber beim Sie- ger, präsentierten. Kiels Trainer, Filip Jicha, erkannte die Leistung seiner Mannschaft entsprechend an: „Wie die Truppe nach zwei Trainingseinheiten eine solche Leistung abrufen konnte, macht mich stolz! Wir haben einen schö- nen Sieg und schöne zwei Punkte geholt. Nicht mehr. Die Belastung zu verteilen, ist wie Alchemie. Wir machen weiter, wir wollen unsere Spiele abarbeiten. Auch am kom- menden Mittwoch gegen Vardar Skopje.“ Fabian Böhm, Hanno- vers Nationalspieler sagte: „Lan- din ist super ins Spiel gekommen. Wir haben zu viele Fehler ge- macht. Der Sieg der Kieler ist ver- dient.“ Alle am Sieg beteiligten Ak- tiven zollten den Fans ein riesiges Lob. „Phasenweise kam es unds vor, als ob wir ein Heimspiel hat- ten!“ Als Vorbereitung auf die Bundes- ligapartien trat der THW am 28. Januar beim Zweitligisten Hand- ball Sport Verein Hamburg an und holte sich beim 34:25 Erfolg Selbstvertrauen und das nötige Spielverständnis. AB VfL Gummersbach – VfL Lübeck- Schwartau 27:12 (14:8) VfL Gummersbach: Janko Bozo- vic, Fynn Herzig und Marvin Som- mer je 5 Tore, Alexander Weck 4, Jonas Stüber 3, Luis Villgrattner 2, Lukas Blohme, Malte Meinhardt und Tobias Schröter je 1 sowie Ale- xander Becker, Pierre Busch, Yo- natan Dayan, Julian Fänger und Tin Kontrec. Im Tor: Filip Ivic und Matthias Puhle. VfL Lübeck-Schwartau: Nils Ver- steijnen 4 Tore, Sigtryggur Dadi Ru- narsson 2, Jasper Bruhn, Thees Glabisch, Finn Kretschmer, Fynn Ranke, Janik Schrader und Jan Schult je 1 sowie Tim Claasen, Fynn Gonschor, Markus Hansen, Marcel Möller, Przemyslaw Mrozo- wicz, und Martin Waschul. Im Tor: Dennis Klockmann und Ma- rino Mallwitz. Ganz bitter endete am Freitag- abend für die Spieler des VfL Lü- beck-Schwartau das Wiedersehen mit Torge Greve: Beim neuen Ver- ein des früheren Schwartauer Trai- ners, dem VfL Gummersbach, ver- loren die Schleswig-Holsteiner deutlich mit 12:27. „Uns fehlten in der Abwehr die Aggressivität und vorne die Effizienz. Das war ein ge- brauchter Tag für uns und es fällt mir schwer, Worte dafür zu finden“, erklärte Greves Nachfolger auf der Schwartauer Bank, Piotr Przybecki, auf der Internet-Seite seines Ver- eins („www.vfl-schwartau- luebeck.de “). In der Gummersbacher Multifunkti- onsarena „Schwalbe-Arena“, die seit 2013 anstelle der Kölner Lan- xess-Arena die Heimspielstätte der Gummersbacher Handballer ist, be- gann die Partie für die Lübeck- Schwartauer denkbar schlecht. Technische Fehler im Spielaufbau und Fehlwürfe hatten zur Folge, dass die Heim-Sieben nach sechs Minuten bereits mit 5:0 führte. Dann kamen die Gäste besser in das Spiel hinein und auf 7:5 heran (15. Minute). Daraufhin nahm Greve eine Auszeit und sein Team das Heft des Handelns wieder in die Hand. Obwohl die Rheinländer ei- nige Gegenstoßchancen vergaben, führten sie zur Pause klar mit 14:8. Nach dem Seitenwechsel blieben die Lübeck-Schwartauer 25 (!) Mi- nuten ohne Tor. „So eine zweite Halbzeit habe ich noch nie erlebt, und ich möchte so etwas auch nicht wieder erleben“, haderte Przybecki auf der Internet-Seite seines Klubs. Gäste-Keeper Dennis Klockmann sorgte mit einigen Paraden dafür, dass der Rückstand bis zur 55. Mi- nute „nur“ auf 8:26 anwuchs, ehe die Gäste in den letzten fünf Zei- gerumdrehungen noch viermal tra- fen. BS

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