Online-Sportzeitung für den Norden 07_18

SeiTe 04 FUSSBALL 2. BUNDeSLigA Neudecker-Doppelpack im Derby Avevors spätes Tor bringt den Sieg ‒ und Aufstiegsträume FC St. Pauli – Holstein Kiel 3:2 (1:2) FC St. Pauli: Himmelmann ‒ Yi- Young Park, Sobiech, Avevor, Bu- balla ‒ Nehrig (46. Flum), Dudziak ‒ Sobota, Neudecker (90. Ziereis) ‒ Allagui (62. Schneider), Bouhad- douz. Trainer: Markus Kauczinski Holstein Kiel: Kronholm ‒ Herr- mann, Schmidt, Czichos, van den Bergh ‒ Peitz ‒ Schindler, Kin- sombi, Drexler, Seydel (66. Müh- ling) ‒ Ducksch (85. Lenz). Trainer: Markus Anfang Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (SV Am Hart München) Zuschauer: 29.546 Tore: 1;0 Neudecker (11.), 1:1 Schindler (14.), 1:2 Ducksch (19.), 2:2 Neudecker (74.), 3:2 Avevor (89.) gelbe Karten: Nehrig ‒ Czichos, Peitz, van den Bergh Einem Bundesliga-Startplatz für die Saison 2018/2019 ist der FC St. Pauli seit Sonntag deutlich näher als der Hamburger SV: Während die „Rothosen“ in der Ersten Bundes- liga als Vorletzter sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsrang 16 haben, liegen die Kiez-Kicker in der Zweiten Liga nur noch drei Zäh- ler hinter dem Relegationsplatz drei ‒ indem sie das Nord-Derby gegen Holstein Kiel, das jenen Bronze- Rang belegt, mit 3:2 gewannen. Im Millerntor-Stadion tasteten sich die beiden Teams in den ersten zehn Minuten gegenseitig ab. Dann ging es plötzlich Schlag auf Schlag und zunächst in der elften Minute die Heim-Elf in Führung: Ein 16-Me- ter-Schuss von Aziz Bouhaddouz klatschte an den rechten Pfosten und der Abpraller sprang zu Richard Neudecker, der zum 1:0 einschoss. Doch nur zwei Zeigerumdrehungen später gab es einen Elfmeter für die Gäste: Lasse Sobiech traf beim Ver- such, einen hohen Ball wegzuschla- gen, den Kieler David Kinsombi. Schiedsrichter Dr. Felix Brych (aus München) zeigte auf den ominösen Punkt und Kingsley Schindler ver- wandelte flach links zum 1:1. In der 19. Minute gerieten die St. Paulianer dann sogar in Rückstand, was mehreren Fehlern geschuldet war: Sobiech fehlte die nötige Ori- entierung und Christopher Avevor die Bereitschaft, seinen Gegenspie- ler im Zweikampf zu attackieren. Dafür bedankte sich Marvin Ducksch, der einen Pass von Aron Seydel aufnahm und aus spitzem Winkel zum 1:2 einschoss. Beson- ders bitter aus Sicht der Kiez-Kicker war dies insofern, als dass sie Ducksch an die KSV Holstein aus- geliehen haben. So schlecht St. Pauli-Torwart Robin Himmelmann in dieser Szene aussah, so stark reagierte er nach einer guten halben Stunde, als er einen weiteren Ducksch-Schuss mit einem glän- zenden Reflex parierte. Nachdem Neudeckers Freistoß knapp am Ziel vorbei gestrichen war (43.), wurden die Seiten beim Stand von 1:2 gewechselt und die „Stör- che“ schienen auf einem guten Weg zu sein, sich für die im Hinspiel er- littene 0:1-Heimpleite zu revanchie- ren. Und beinahe hätten die Kieler zu Beginn des zweiten Durchgangs das 1:3 nachgelegt: Kinsombis He- reingabe gelangte über Umwege zu Patrick Herrmann, der wuchtig ab- zog ‒ Himmelmann hielt jedoch stark und sein Team damit im Spiel (50.). Der einzige Vorwurf, den sich die Kieler gefallen lassen müssen, ist der, dass sie in der Folge ihre Konterchancen nicht gut genug aus- spielten.Die Hausherren schlugen zwar nach einer Stunde vermehrt den Weg nach vorne ein, doch zu- nächst schien es für sie gegen die sattelfeste Holstein-Abwehr kein Durchkommen zu geben. Dann kam die 74. Minute und die Gäste klärten einmal einen Ball nicht weit genug, woraufhin Bouhaddouz auf der lin- ken Seite Neudecker steil schickte und dessen Volleyschuss sprang zum 2:2-Ausgleich in das kurze Eck. In der letzten Viertelstunde wogte die Partie hin und her: Reich an spielerischen Höhepunkten war das Derby zwar nicht, dafür kämpften die Akteure aber um jeden Meter Boden. Keine Frage: Ein Unent- schieden hätten die Kieler verdient gehabt ‒ mindestens. Doch in der 89. Minute schlug das Pendel zu- gunsten der Hausherren aus: Nach einem Eckstoß kam der aufgerückte Avevor zum Kopfball, der irgendwie an KSV-Keeper Kenneth Kronholm vorbei in das Netz gelangte ‒ 3:2. BS Traf doppelt im Derby: Richard Neudecker. Foto: NG (Archiv)

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